Endless Summer

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"Jungs, ich bin echt stolz auf euch.", sagt er und man sieht ihm deutlich an, dass er es ernst meint. Seine Augen strahlen. Er sieht uns fünf nacheinander an und ich schaue ebenfalls die anderen kurz an. Sie grinsen alle. Isabelles Vater war uns wirklich sehr hilfreich. Er ist zwar nicht in der Musik-Branche, aber in der generellen Entertainment Branche und er hat uns unbewusst schon vor einigen Katastrophen gerettet. Sei es durch nebensächliche Kommentare über bestimmte Personen, die wir uns gemerkt haben oder durch explizite Ratschläge. Man kann leider echt schnell in kleine Fallen tappen, wenn man allen netten Menschen in L.A. traut.

Wir unterhalten uns ein paar Minuten mit ihm, aber da wir ihn sowieso später bei uns sehen werden, ist es nicht so schlimm, wenn Andre uns ein Zeichen gibt, dass wir zum nächsten Tisch gehen sollen. Ein paar Tische weiter, kurz bevor wir auf die Bühne müssen, treffen wir Herrn Rodriguez und sein Team. James und Chloe sitzen auf jeweils einer Seite von ihm. Einer ihrer Anwälte mit denen unser Anwalt ständig in Kontakt war sitzt dabei.

Wir bedanken uns, dass sie gekommen sind und uns geholfen haben, überhaupt soweit gekommen zu sein. Da wir wirklich nicht ohne ihre Hilfe so einfach, so schnell alles auf die Beine hätten stellen können. Inzwischen ist unsere Arbeit mit der Beratungsfirma beendet. 

"Freut uns, dass euch alles gefällt und wir euch helfen konnten.", sagt Herr Rodriguez, wie immer recht emotionslos. Er gibt uns jeweils allen die Hand und sagt nichts mehr. Seine Augen wandern über uns alle, sein Blick bleibt kurz an mir - oder eher meinen Haaren - hängen. Sie sind immer noch bläulich, oder besser gesagt, wieder. Andre war der Meinung, dass es nicht schaden kann, für eine Weile etwas anders auszusehen und da mir die Farbe gefiel, ließ ich es so oder ließ es nachfärben. Man sieht ihm seine Gedanken nicht an, aber man kann sich seinen Teil denken.

Ich schaue James für einen Moment an und lächle höflich. Die anderen tun dasselbe, drehen sich dann aber zu den anderen am Tisch. Ich drehe mich zu Chloe. Sie sieht echt gut aus. Sie trägt ein dunkelgrünes Kleid, dass eher eng anliegt und ohne viel Schnickschnack simpel ist. Es lässt ihre Haare heller wirken. Ich höre zu, wie Nathan und Aaron mit dem Anwalt Small-Talk führen. Chloes Augen sind auf die drei gerichtet, bis sich ihr Vater zu ihr lehnt, etwas sagt und mit dem Handy am Ohr weg tritt.

Ich höre noch ein bisschen mit und nicke, habe aber nichts zu dem Gespräch beizutragen. Meine Augen wandern wieder über die kleine Gruppe, James steht nicht mehr hier. Wo er wohl hin ist. Naja, nicht dass ich mich unbedingt mit ihm unterhalten wollte. Ich schaue weiter und treffe Chloes Blick. Sie lächelt mich an, was ich erwidere und einen Schritt näher gehe. Es spielt Musik im Hintergrund, was mir erst jetzt so richtig bewusst wird, weil ich erst jetzt beim Aufsprechen merke, dass ich lauter reden muss. 

"Du siehst gut aus.", sage ich ihr, worauf sie lächelt und mich einen Moment von Kopf bis Fuß ansieht und lächelnd sagt: "Du auch."

"Danke.", sage ich und schaue zu meiner linken Seite. Sie reden immer noch. Tim und Nick nicken auch nur mit, wie ich gerade noch. Tim schaut in meine Richtung und hebt für einen Moment die Augenbrauen, aber ich zucke nur mit den Schultern. Er nickt, da er versteht, dass ich nichts zum Gespräch bei ihnen beizutragen hatte und dreht sich wieder weg.

"Teilst du alles mit deinen Bandmitgliedern?", kommt es von Chloe, die wohl der kurzen Interaktion gefolgt ist. Ich schaue von ihr automatisch zu den Jungs und wieder zu ihr.

"Was meinst du?", frage ich. Ich habe eine Vermutung.

Sie kippt ihren Kopf leicht zur Seite und wringt die Hände vor sich zusammen. "Alex, denkst du ich bin dumm?"

"Natürlich nicht.", antworte ich schnell, halte ihrem Blick stand und frage mich, wie sie das Thema angehen möchte. "Machen wir was falsch?", frage ich unwissend spielend, leicht grinsend.