Close to you

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Tag 1 der KawaGata-week.

Das wundervolle Coverbild ist von nutzloses_etwas , vielen Dank dir <3

Ich hoffe ihr habt in der kommenden Woche genauso viel Spaß mit den OS wie ich beim Schreiben. In diesem Sinne will ich euch nicht länger aufhalten, viel Spaß mit dem ersten Häppchen meiner Lieblinge.

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Freitagabend. Wie jeden Freitag starrte Taichi gebannt auf sein Handy. 19:57 Uhr.

Nicht mehr lange und es würde klingeln.

Wie jeden Freitag.

Allein beim Gedanken an die altbekannte Stimme, die er in weniger als drei Minuten hören würde, machte sein Herz bereits einen kleinen Hüpfer. Seine Wangen färbten sich leicht rosig, eine unsinnige Reaktion angesichts der Tatsache, dass sie ja jede Woche telefonierten. Doch auch nach all der Zeit löste der Ältere diese Reaktion in ihm aus. Und das würde sich wohl auch nie ändern.

Wie jeden Freitag erschrak er doch ein wenig und zuckte leicht zusammen, als das sehnlichst erwartete Klingeln ertönte. Keine Sekunde später hatte er bereits abgenommen und hielt das Handy gespannt ans Ohr.

„Heyyy!" Energiegeladen wie eh und je erklang Hayatos Stimme aus der Hörmuschel.

„Hey Hayato", antwortete er, ein leichtes Lächeln formte sich auf seinen Lippen.

„Hach, das Training diese Woche war die absolute Hölle." Das Gespräch hatte kaum begonnen, da war es bereits so, als hätten sie nie aufgelegt. Hayato schaffte es immer wieder, direkt einen Anfang zu finden. Beinahe war es, als wären sie nicht getrennt. Taichi konnte sich bildlich vorstellen, wie Hayato gerade aussah; die Haare wirr im Gesicht hängend, noch feucht vom Duschen nach dem Training. Er hatte ihn in seiner Schulzeit oft genug so gesehen und musste sich eingestehen, dass er durchaus Gefallen an diesem etwas wilderen Aussehen seines Freundes gefunden hatte.

Es war relativ ruhig am anderen Ende der Leitung. Einzig und allein die Stimme des Älteren drang voll und klar an sein Ohr. Er lief also nicht, wie so oft, in seinem Zimmer auf und ab. Nein, Taichi sah es förmlich wie er auf dem Bett lag, die Beine an die Wand gelehnt, den Kopf über die Bettkante hängen lassend. Wenn er genau horchte, konnte er es sogar hören, die leichte Beschlagenheit, die Hayatos Stimme belegte. Gebannt lauschte er den Erzählungen seines Freundes. Er mochte es, ihm einfach zuzuhören. Schließlich war Hayato schon immer derjenige von ihnen beiden, der mehr redete. Schlimm war das dennoch nicht gewesen, dafür konnte Taichi gut zuhören. Und es machte ihm ganz sicher nichts aus. Er mochte es, seinem Liebsten zuzuhören, da war es auch zweitrangig, über was er redete.

Langsam ließ auch er sich aufs Bett fallen und schloss die Augen. So war es leichter, sich vorzustellen, dass sie beisammen waren. Fast war es, als könnte er den Lufthauch von Hayatos Stimme an seinem Ohr spüren. Als könnte er die Wärme seiner Hand spüren, die er immer auf seiner Brust abgelegt hatte. Sie hatten oft stundenlang gemeinsam im Bett gelegen, Hayato hatte geredet und er hatte still gelauscht.

Es war zur Gewohnheit geworden. Zur schönen Gewohnheit. Er hatte es immer genossen, seinem Freund so nah zu sein. Auch, wenn sich ihre Körper kaum berührten, das mussten sie überhaupt nicht. Es reichte vollkommen, Hayatos Hand auf seiner Brust zu spüren, die Finger mit den seinen zu verschränken und die Wärme schoss durch seinen Körper, wärmte ihn von innen und gab ihm das Gefühl, vollständig zu sein.

„Taichi? Taichi hörst du mir zu?"

„Ja Hayato, ich hör dir zu. Das Training war anstrengend und das Spiel habt ihr gewonnen, nicht, dass ich es nicht gesehen hätte." Kurz lachte er. Natürlich hatte er das Spiel gesehen. Gemeinsam mit Kenjirou hatte er es gestern Abend im Fernsehen geschaut und mitgefiebert. Bei jedem Ball, den Hayato annahm, noch gekonnter als zu seiner Oberschulzeit, hatte er vor Stolz laut aufgeschrien. Fast hätte Kenjirou ihn ruhig halten müssen, doch der Kupferblonde hatte Verständnis für seinen Enthusiasmus. Irgendwie.

Bei dirWhere stories live. Discover now