Hauptsache Ihr seid da

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Heyy, passend zu Steffs Geburtstag habe ich mich dazu entschlossen, heute meinen ersten Oneshot hier hochzuladen. Ich hoffe er gefällt euch. Lasst gerne Feedback da :)
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Thomas' POV

Heute ist Stefanies 37. Geburtstag. Normalerweise ist sie immer total aufgeregt und freut sich wie verrückt auf ihren Ehrentag, doch dieses Jahr ist es irgendwie anders. Sie hat mir zwar die letzten Tage schon des Öfteren gesagt, dass sie sich auf ihren Geburtstag freut, doch irgendwie erreichte ihr Lächeln dabei nicht ganz ihre Augen, wie es die Jahre zuvor immer der Fall war. Das kann ich auch gut verstehen, immerhin ist es nun schon das zweite Jahr in Folge, dass ihr Geburtstagskonzert, das sie sich so gewünscht hatte, ausfallen und verschoben werden musste. Stefanie liebt es einfach, ihren Geburtstag groß zu feiern und unter Leuten zu sein. Diese ganze Pandemie und die Tatsache, dass wir nun schon seit über eineinhalb Jahren kein Konzert mehr spielen konnten, setzt ihr ziemlich zu. Natürlich vermissen wir es alle sehr, auf der Bühne zu stehen und mit unseren Fans eine tolle Zeit zu haben, doch gerade für Steff ist diese aufgezwungene Konzertpause alles andere als einfach.

Daher habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, ihr trotz der mehr oder weniger beschissenen Umstände dieses Jahr einen schönen und besonderen Geburtstag zu bescheren. Ich habe mir extra früh einen Wecker gestellt, um vor Steff wach zu sein, damit ich sie mit einem leckeren Frühstück überraschen kann. Kurz hatte ich Sorge, dass sie durch das schrille Geräusch meines Weckers aufgewacht sein könnte, doch als sie sich daraufhin dann auf die andere Seite drehte und nur so vor sich hin brabbelte, konnte ich mir sicher sein, dass sie noch schläft. Typisch Steff eben, sie kann einfach immer und überall schlafen, auch bei einer Geräuschkulisse wie der eben. Langsam und so leise wie möglich stand ich dann auf und schloss beim Verlassen die Schlafzimmertür, nur um sicher zu gehen, dass ich sie wirklich nicht frühzeitig wecke.

Nachdem ich kurz nach dem Kleinen geschaut und mich dann schnell auf den Weg zum Bäcker gemacht habe, stehe ich jetzt in der Küche und bereite unser Frühstück vor. Die frischen Brötchen habe ich bereits in einem Korb auf das Tablett gegeben, auf dem nun ebenfalls drei Teller und Besteck, sowie diverse Brotaufstriche ihren Platz finden.

Zudem brutzeln in der Pfanne auf dem Herd gerade zwei Spiegeleier vor sich hin, die genauso wie der Kaffee, den ich gerade aufgesetzt habe, jeden Moment fertig sein müssen. Als es soweit ist, stelle ich auch den Rest auf das Tablett und wecke den Kleinen. Mit dem Tablett in der einen und unserem Sohn an der anderen Hand begebe ich mich leise in das Schlafzimmer. Stefanie schläft noch, als der kleine Mann vorsichtig aufs Bett krabbelt und sich sanft an sie kuschelt. Langsam öffnen sich ihre Augen und ein Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen. Bei diesem zuckersüßen Anblick kann auch ich nicht anders, als breit zu grinsen. Als Steff mich mit dem Tablett vor dem Bett stehen sieht, wird ihr Lächeln noch ein wenig größer. Kurzerhand stelle ich das Tablett auf einer Kommode ab und krieche zu meiner Familie ins Bett. "Happy birthday, meine Kleine.", sage ich, bevor ich unsere Lippen zu einem innigen Kuss verbinde. "Ich liebe dich, Thomas.", sagt Steff nach dem Kuss, woraufhin ich ein "Ich dich auch" erwidere und sie schließlich erneut in einen schnellen und doch gefühlvollen Kuss verwickle.

"Ich hätte Frühstück im Bett im Angebot, wenn du magst.", sage ich als wir uns von einander lösen. "Liebend gern.", erwidert sie mit einem ehrlichen Lächeln. Steff richtet sich etwas auf und ich bin gerade dabei, das Tablett und ein paar Frühstückssachen auf der Bettdecke zu verteilen, da meint unser Kleiner plötzlich: "Aber Mama, Papa, ihr habt doch immer gesagt, ich darf nicht im Bett essen. Wieso darf Mama das jetzt?" Daraufhin schauen Steff und ich uns breit grinsend an und müssen uns bemühen, das Lachen zu unterdrücken. "Weißt du, mein Kleiner, wir machen heute eine kleine Ausnahme, weil die Mama heute Geburtstag hat. Sonst machen wir das nicht. Aber heute darfst du das sogar auch.", versuche ich ihm zu erklären, woraufhin ich ein "Yippie" von ihm vernehme und augenblicklich lachen muss. Dieses kleine Wesen ist einfach unglaublich. "So, also ich hab langsam Hunger, wer noch?", frage ich nach ein paar Sekunden und bekomme direkt Zustimmung von beiden Seiten, woraufhin wir dann langsam beginnen, uns übers Essen hermachen.

Steff's POV:

Nach dem geglückten Überraschungsfrühstück im Bett und einige Kuscheleinheiten später mache ich mich nun fertig für einen kleinen Spaziergang und ein Geburtstagsessen, während Thomas sich um den Kleinen kümmert. Wir haben nicht viel geplant für heute. Normalerweise liebe ich es zwar, meinen Geburtstag groß zu feiern, aber das lässt die aktuelle Pandemielage leider noch nicht zu. So ein entspannter Tag mit meiner eigenen kleinen Familie ist aber auch mal schön und kommt leider viel zu selten vor. Daher genieße ich das Ganze sehr. Besonders schick anziehen für das Essen müsse ich mich laut Thomas nicht, weshalb ich mich für eine schlichte schwarze Jeans, einen schwarz-weiß-gestreiften Rollkragenpullover, meine schwarze Jeansjacke und natürlich meine geliebten Doc Martens entscheide. Da es vormittags noch etwas frisch draußen ist, lege ich mir vor dem Gehen meinen dicken Schal um den Hals.

Hand in Hand verlassen Thomas, unser Kleiner und ich die Wohnung und genießen bei einem Spaziergang im nahegelegenen Park die vereinzelten Sonnenstrahlen. Nach einer guten dreiviertel Stunde wird es dann doch etwas kalt und auch der Kleine beginnt zu quengeln, weshalb wir langsam den Rückweg antreten und damit auch pünktlich zu Thomas' Reservierung am Restaurant ankommen.

Als wir das Restaurant betreten, kann ich kaum meinen Augen trauen. Dort sitzen tatsächlich meine und Thomas' Familie an einem großen Tisch und erwarten mich schon mit einem Lächeln im Gesicht. Ungläubig schaue ich zuerst kurz zu Thomas, der mich nur breit angrinst, bevor ich dann auf unsere Familien zu laufe und sie alle nacheinander umarme. Ich freue mich unglaublich, sie endlich mal wieder zu sehen und kann gar nicht glauben, dass sie heute extra für mich aus Bautzen hier her gereist sind. Nach der Begrüßung aller und noch immer überwältigt setze ich mich neben Thomas, der sich bereits am Tisch niedergelassen hat und flüstere ihm ein leises Danke zu. Dann drücke ich ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen, woraufhin Thomas mich nur lächelnd anschaut und nach meiner Hand greift.

Nach dem gemeinsamen Essen musste sich leider ein Teil unserer Familien schon verabschieden, der andere Teil begleitete uns in unseren Proberaum, den die Jungs gestern Abend heimlich noch extra schön hergerichtet haben, wo meine Geburtstagsfeier im kleinen Kreis nun weiterging. Mittlerweile ist es schon kurz vor Mitternacht und auch die letzten Gäste haben sich vor einer guten halben Stunde bereits auf den Weg nach Hause beziehungsweise in die kurzfristige Unterkunft in Berlin gemacht. Der Kleine verbringt die Nacht heute bei meiner Mutter im Hotel. Nun sitze ich mit meinen Jungs auf dem Sofa im Proberaum, alle ein Bier in der Hand und ich in Thomas Armen und reflektiere den heutigen Tag. Die Stimmung war die ganze Zeit total schön und ausgelassen und erst dadurch habe ich gemerkt, wie sehr mir das Zusammenkommen mit der Familie überhaupt gefehlt hat. Eine ganze Weile herrschte nun Stille zwischen uns Vieren, jedoch keineswegs eine unangenehme, da jeder einfach noch seinen Gedanken etwas nachhing.

Plötzlich ergreift Hannes das Wort und bricht somit diese andächtige Stille: "Ich hab mich echt gefreut, die ganze Familie mal wieder zu sehen." "Ich mich auch, und ich hoffe, dass du auch ohne große Feier einen schönen Geburtstag hattest, Steff. Tut mir leid, dass das nicht so geklappt hat, wie geplant. Ich weiß, wie sehr du dich auf das Konzert gefreut hast und ich weiß auch, dass das kleine Zusammenkommen heute wahrscheinlich kein Ersatz dafür war, aber ich bin mir sicher, dass wir uns nächstes Jahr auf dem Konzert alle wiedersehen und gemeinsam mit unseren Fans deinen Geburtstag feiern können. Dann aber so richtig.", teilt Thomas seine Gedanken mit und schaut mich dabei die ganze Zeit an.

Völlig verdutzt darüber, dass er sich Sorgen machte, dass der Tag mir nicht gefallen haben könnte, antworte ich: "Thomas, ich- das heute war mein schönster Geburtstag seit langem. Klar hab ich mich tierisch auf das Konzert gefreut, und klar ist es ärgerlich, dass es nun schon zum zweiten Mal ausfallen musste, aber es läuft doch nicht davon. Natürlich ist der heutige Tag nicht mit einer riesigen Geburtstagsfeier oder einem Konzert zu vergleichen, und ich würde mich freuen, wenn das bald wieder möglich ist, aber heute war das kleine Zusammenkommen mit der Familie genau richtig. Ich hatte echt einen wunderschönen Tag, also danke, Jungs, ohne euch wäre das alles nicht so zustande gekommen und sowieso hätte ohne euch einfach was gefehlt. Eigentlich ist es auch egal, mit wie vielen Menschen ich meinen Geburtstag feier, und so wenig ist manchmal so viel. Hauptsache Ihr seid da, das ist alles, was zählt."

Silbermond Oneshots🌙Where stories live. Discover now