TURKISH MAFIA

11. Kapitel

,,Herr Yanmaz kann vor mir doch ein Wort raus bringen." sagt er nur und guckt ihn gespielt beeindruckt an. Seine Worte machen Hakan nur noch mehr sauer, was dazu führt, das er das Bett umrundet und vor ihm stehen bleibt. ,,Kes lan, oruspu çocuğu!"('Halt deinen Mund, Hurensohn ') schreit er ihn weiter an. Plötzlich baut er sich mit einem mal auf und bleibt nur paar Zentimeter vor Hakan stehen. ,,Konntest mir nicht mal in die Augen schauen, Korkak!"
( Feigling) erwidert er trocken. Er ist einen halben Kopf größer als Hakan, bemerke ich erst jetzt. Und noch mit seinem angespannten Körper sieht er aus wie ein Riese und Hakan wie ein Zwerg. Hakans Gesichtsausdruck wechselt zu noch wütender. Als ich sehe, dass er seine Hand hebt, stoppe ich ihn. ,,Hakan!" Meine Stimme ist laut und deutlich. Wie kann er nur einem anderen Menschen seine Hand heben? Wie? Egal in was für einer Situation er ist, er darf niemals Gewalt anwenden. So habe ich es ihm und den anderen dreien beigebracht. Und was macht er jetzt? Genau das Gegenteil. Hakan wendet den Blick ab und senkt den Arm. Er weiß, dass ich enttäuscht von ihm bin. Hulk hingegen, dreht seinen Kopf leicht zu mir und guckt mich einfach nur an. Weil sich aber die Kopfschmerzen wieder präsent machen, kneife ich die Augen zusammen. In meinem Kopf dreht es sich und bringt mich dazu an der Bettdecke fest zu halten.

,,Ablama bakma lan öyle!"( Guck meine Schwester nicht so an!) höre ich plötzlich Hakan schreien. Ich öffne meine Augen und drücke geschockt meinen Hand vor meinen Mund, als ich sehe, wie Hakan ihn am Kragen packt. Aber er bewegt sich keinen Milimeter. Mühelos entfernt er mit seinen eigenen Händen, die Hände von Hakan und lässt sie dann los. Mit einem sehr kleinen fiesen Grinsen, legt er leicht seinen Kopf schief und guckt kurz in meine Richtung, bevor er wieder zu Hakan guckt.

,,Deine Schwester wird meine Frau. Ich darf sie angucken, wie ich möchte."

Kreidebleich wird sein Gesicht, als er diese Wörter hört. Seine Augen weit aufgerissen und sein Mund offen. Was hat er da nur gesagt? Wieso sagt er sowas verdammt? Ich musste es ihm und meinen anderen Brüdern erzählen! Nicht er! Ist der bescheuert oder so? Ich stehe schnell auf und bleibe stehen. Ich habe etwas Angst vor seiner Reaktion. Schlagartig dreht er seinen Kopf zu mir und kommt mir näher.
,,Hakan-" ,,Er lügt! Gel? Er lügt!" ,,Ha-" ,,SAG MIR DAS ER LÜGT ABLA!" schreit er und bleibt vor mir stehen. Ich schliesse meine Augen und senken meinen Blick auf meine Füße. Ihn jetzt anzulügen würde nichts bringen. Seine Schuhe sehe ich vor, als er mir noch näher kommt. Seine Hände spüre ich auf meinen Schultern, bevor ich ihn reden höre. ,,Sag mir...bitte, dass er lügt. Bitte." Seine Stimme ist so flehend, das mein Herz weh tut. Ich habe doch keine andere Wahl. Ich muss es tun. Für Bolats, Halils, Musos und seine Sicherheit. Das werde ich nur für sie machen. Nur für sie. Meine Augen füllen sich und bringen mich dazu, meine Augen fest zusammen zu kneifen, um keine Träne zu verlieren. Der Druck auf meinen Schulter nimmt zu und erinnern mich daran, dass Hakan auf eine Antwort wartet. Ich hebe mit feuchten Augen meinen Kopf, und gebe somit die Antwort auf die er wartet. Er schüttelt immer wieder seinen Kopf und lacht auf. Wie ein Verrückter macht er das mehrmals und guckt mich enttäuscht und wütend an. ,,Hakan..." presse ich raus und spüre eine warme Träne, die meine Wange herunter läuft. Noch ein letztes Mal guckt er mich wütend an, bevor er mit schnellen Schritten zur Tür geht, sie öffnet und raus geht. Sofort renne ich ihm hinterher. Er darf jetzt nicht weggehen. Das kann er nicht machen. Ich packe ihn am Arm und stoppe ihn. ,,Birak! Fass mich nicht an!" ( Lass los.) zischt er mich an und guckt mir nicht ins Gesicht. ,,Hakan. Lass es mich dir erklären, Lütfen!"( Bitte) ,,Was willst du mir erklären huh? Was willst du erklären?"
Als ich ihm antworten wollte, sehe ich links, auf den Sitzplätzen Muso und Halil, die besorgt in unserer Richtung gucken. Vor den beiden jetzt zu reden will ich nicht. Ich will nicht das sie davon erfahren. Plötzlich entfernt sich Hakan von mir und dreht sich kopfschüttelnd um. Seufzend blicke ich ihm hinterher. Ihn jetzt noch aufzuhalten würde nichts bringen. Er ist zu sauer, um mir zuzuhören. Er würde mich jetzt nicht verstehen.