Reverse (BoyxBoy)

Kapitel 1

Trice

"Ahh... Du kennst doch Ben aus der Parallelklasse, nicht?", hörte ich Medley sagen.

"Der blonde Typ mit den vielen Piercings?" , fragte Hannah.

"Ja genau der! Er ist sooo toll! Ich glaub ich hab mich in ihn verliebt."

Aha. Schon wieder das Thema. Können die nicht mal über was anderes reden? Ich beobachtete wie Medley freudestrahlend von diesem Ben schwärmte.

"Was ist an Liebe nochmal so toll?", fragte ich Luke.

"Dein Ernst? Das hast du mich schon hundert mal gefragt! Es wird höchste Zeit, dass du dir endlich mal 'ne Freundin suchst und das selbst herausfindest!", meinte er genervt.

In den 17 Jahren meines Lebens hab ich mich noch nie wirklich für jemanden interessiert. Jedenfalls nicht auf eine romantische Art und Weise, weshalb ich keine Ahnung habe, wie es sich anfühlt verliebt zu sein und alles drum und dran.

"Jaja, wenn mich mal ein Mädchen interessiert" - meinte ich deshalb nur.

Nicht dass das alzu bald passieren würde. Luke seuzfte. Ich verstand nicht wieso alle so ein großes Thema daraus machten. Aber neugierig war ich natürlich schon. Naja, es ist ja auch kein Wunder, dass ich mich noch nie verliebt habe, bei den Leuten, die um mich herum sind. Ich blickte zu Medley und Hannah hinüber und da ich keine Lust hatte dem Unterricht zu folgen, lauschte ich noch eine Weile ihrem Gequatsche.

*Rumms*

Ich zuckte zusammen als der Krach von heruntergefallenen Büchern und Stiften an mein Ohr drang. Ich drehte mich zu Justin rüber, dem die Sachen heruntergefallen waren. Er kauerte auf dem Boden und sammelte seine Sachen wieder ein. Ich bückte mich, um die Stifte, die neben meinem Stuhl gelandet sind, aufzuheben und hielt sie ihm hin. Unsere Finger berührten sich für einen Moment als er die Stifte an sich nahm.

"Danke", murmelte er mit gesenktem Kopf. Durch seine Haare hindurch konnte ich sehen, dass sein Gesicht knallrot war. Soetwas kann doch jedem mal passieren. Wieso schämt er sich gleich so? Er setzte sich wieder auf seinen Stuhl und blickte starr gerade aus, seine Wangen immer noch leicht gerötet. Ich starrte ihn noch eine Weile an, aber er sah nie zu mir rüber. Auch vorhin hatte er es vermieden mich anzusehen. Kann es sein, dass er mich nicht ausstehen kann?

"Hey Luke, seh ich so scheiße aus, dass man mich gar nicht erst anschauen möchte?"

Fragend hob er eine Augenbraue.
"Ja, weißt du? Wie kommst du überhaupt darauf?"

Ich zuckte nur mit den Schultern und wandte mich wieder Justin zu, der sich nun mit Leon unterhielt. Es ist mir ja eigentlich egal, was andere von mir halten, trotzdem fand ich sein vorheriges Verhalten mir gegenüber ziemlich eigenartig.

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Justin

Wie ich Geschichte hasste. Es passt sowieso kein Schwein auf. Wozu braucht man das Fach überhaupt?? Ich schielte zu Trice rüber, nur um zu sehen, wie er Medley und Hannah anstarrte. Ich spürte wie mir wärmer wurde und sich meine Laune schlagartig leicht verschlechterte.

"Na, stalkst du schon wieder deinen heimlichen Lover?", flüsterte Leon mir ins Ohr und hauchte seinen Atem an meinen Hals, nur um mich zu ärgern. Ich rieb mir automatisch mit der Hand über die Stelle. Der einzige von dem ich wollen würde, dass er sowas macht ist Trice, aber der hat eh nur Augen für die zwei Nervensägen.

"Lass das! Und wie oft soll ich dir noch sagen, dass er NICHT mein Geliebter oder sonst was ist? Stalken tu ich ihn auch überhaupt nicht!" , zischte ich ihm so leise zu, dass es Trice auch ja nicht mitbekam.

Okay, vielleicht stalkte ich ihn doch ein wenig, aber das würde ich definitiv nicht zugeben. Und überhaupt ist meine Situation einfach nur zum Haare ausreißen. Wieso musste ich mich auch ausgerechnet in diesen Kerl verlieben? Nicht, dass ich es bereuen würde. Sein dunkles weiches Haar, das perfekt zu seinem gut geformten Gesicht passte und seine kastanienbraunen Augen, die so wirkten als könnten sie alles durchschauen haben es mir einfach angetan. Aber nicht nur das, auch die Art und Weise wie man nie wusste, was gerade durch seinen Kopf ging und sein ganzes Auftreten fand ich äußerst anziehend. Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass meine Augen immer automatisch nach ihm suchten und bevor ich wusste wie mit mir geschah, hatte ich mich auch schon in ihn verliebt, traurig aber wahr.

Ich seufzte und legte mich mit verkreuzten Armen und dem Kopf darauf auf den Tisch und *Rumms* fiel mir auch schon mein ganzes Zeug herunter. Argh, ich war echt ein hoffnungsloser Fall. Frustriert begann ich meine Sachen wieder aufzuräumen, als mir von links plötzlich meine Stifte hingehalten wurden. Sofort fing mein Gesicht wie sonst was an zu glühen. Das passierte immer, wenn Trice im Spiel war! Wie ich das hasste. Aber zum Glück schien er bisher nichts davon gemerkt zu haben. Darauf bedacht mein Gesicht vor ihm zu verstecken, nahm ich die Stifte dankend an und setzte mich wieder auf meinen Platz. Aus irgendeinem Grund spürte ich danach seine Blicke auf mir, aber ich wusste nicht, ob ich mir das nur einbildete oder nicht, weshalb ich einfach geradeaus schaute und hoffentlich nicht auffällig wirkte. Es machte mich verdammt nervös. Ich wandte mich Leon zu um mich abzulenken.
Jep, ich war echt ein hoffnungsloser Fall. Hoffnungslos in einen Jungen verliebt, der meine Gefühle nie erwidern würde. Aber ich hatte mich langsam an den Gedanken gewöhnt.

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Dies ist meine erste richtige Geschichte, also seid bitte nachsichtig mit mir. Über Kritik und Kommentare würd ich mich sehr freuen ^.^