TURKISH MAFIA

7.Kapitel

Okay. Es bleibt nur noch die Küche und die Toilette. Da die Küche näher ist, gehe ich als erstes dahin. Mit schnellen und vorsichtigen Schritten laufe ich dahin und bleibe geschockt stehen. Bolat liegt auf dem Boden.  Sein kompletter rechter Arm ist angebrannt, genauso seine rechte Gesichtshälfte. Seine Augen sind geschlossen. Ich verziehe meine Gesicht, bei seinem schrecklichen Anblick. Schnell ducke ich mich zu ihm und stelle fest, dass er atmet. Erleichtert atme ich aus und versuche ihn hoch zu heben. Ohne das ich es bemerke, laufen die Tränen meine Wange entlang. ,,Bolat lütfen uyan. Lütfen." (Bitte wach auf. Bitte.) sage ich mit weinerlicher Stimme. Ich hebe ihn. Mein Arm mit meiner gesunden Hand, lege ich hinter seinem Rücken und drücke ihn an mich. Der andere Arm mit meiner pochenden Hand, ist um seinen Bauch geschlungen, während sein Kopf an meiner Schulter ist. Hustend versuche ich ihn und mich, durch den Flur zu bringen. Der Feuer hat sich wirklich überall verteilt und nimmt mir die Luft zum Atmen. Wir gehen immer weiter, bis ich sehe, dass wir durch den  Eingangsbereich nicht gehen können, weil das Feuer zu groß ist. Am Anfang konnte ich noch durch, aber jetzt mit Bolat da durch zu gehen, ist unser Tot. Also Nein. Ich brauch einen anderen Weg. Fenster! Wir könnten durch ein Fenster durch. Durch das Toilettenfenster würde es nicht gehen. Es ist zu klein. Küchenfenster geht auch nicht. Also bleibt nur noch das Fenster in meinem Zimmer. Ich drehe meinen Kopf dahin, um zu gucken, ob wir durch können. Wegen der Tür, die immernoch brennt, kann man da nicht durch. Aber wenn ich die Tür etwas nach rechts schieben würde, könnte man da durch. Ich guck mich um, aber finde keinen einzigen Gegenstand, der mir hilft oder der nicht brennt. Okay, ich muss es tun. Auch wenn mein Fuß danach höllisch brennend wird.

Ich gehe näher dahin und schiebe einmal mit meinen Fuß, die Tür nach rechts.
Ich fühl mich wie in der Hölle! So heiß! Okay. Nochmal. Diesmal gebe ich mehr Kraft und die Tür schiebt sich nach rechts und öffnet somit den Eingang, um rein zu kommen. Mit Bolat im Armen, gehe ich rein und laufe zum Fenster. Da aber mein Bett neben dem Fenster ist, und es brennt, muss ich es irgendwie weg bekommen. Wie aber?
Es gibt nichts, womit ich es weg schieben kann. Es gibt nur eine Lösung. Meine Hand.
Sollte ich es lieber mit der Verletztden oder mit der Gesunden? Wenn ich jetzt die gesunde Hand nehme muss ich Bolat mit der brennenden Hand halten. Aber ob ich ihn halten kann? Also entscheide ich mich, trotz den Schmerzen, für die Verletztde und puste noch kurz drüber. Sie ist feuerrot und tut so weh. Ebenso mein Rücken. Ich musste doch schonmal diese  Schmerzen ertragen, warum nochmal? Tief einatmend lege ich meine Hand ans brennende Bett. Ich schreie mir, bei diesem Schmerz, die Seele raus. Trotzdessen ziehe ich das, vorm Fenster, weg. Als ich es endlich geschafft habe, das Bett weg zu kriegen und meine Hand wegnehme, schreie ich nochmal. Von den Tränen, die immer mehr werden, will ich gar nicht erst erzählen. Ich schliesse fest die Augen zusammen. Ich will meine Hand, die bestimmt scheisse aussieht, nicht sehen. Bei Bolats Anblick musste ich mich schon festhalten, nicht zu kotzen.

Ich öffne das Fenster und sehe als erstes  Muso und Halil, die angespannt mit feuchten Augen, zum Eingang von dem Haus gucken. Hakan versucht sich immernoch zu befreien, was aber nicht klappt. ,,Hakan!" schreie ich laut. Sein Blick schiesst zu mir und er guckt mich erleichtert an. ,,Abla!" schreit er genauso zurück und läuft schnell zu mir rüber. Zwischen dem Boden und dem Fenster sind nur zwei Meter. Muso und Halil sind auch angekommen und gucken mich auch erleichtert an. ,,Bolati alin."(Nimmt Bolat.) befehle ich nicht nur meinen Brüdern, sondern auch allen anderen. Ich hebe den bewusstlosen Bolat hoch und schiebe ihn durch das Fenster. Sofort nimmt Hakan und zwei andere Männer, ihn und legen ihn am Boden ab. Inzwischen sind auch zwei Krankenwagen da. Drei Sanitäter sind schnell bei ihm und heben ihn auf die Liege hoch. Hustend gucke ich zu. ,,Abla gel."( Komm) höre ich Hakan sagen. Er streckt seine Arme nach mir aus und guckt mich kritisch an. Erschöpft verziehe ich mein Gesicht, als sich die Schmerzen wieder bemerkbar machen. ,,Abla hadi gel!"( Komm jetzt) sagt Muso und guckt mich auffordernd an. Ich setzte mich rückwärts ans Fensterbrett und spüre schon im nächsten Moment Hakans Hände, die mich raus ziehen. Als ich mich umdrehen wollte, explodiert plötzlich das Feuer, mit einem großen Laut und ich fliege nach hinten. Auch die Menschen, die zu nah am Feuer waren, sind nach hinten geflogen. Meine Hand,mein Rücken und mein Fuß, die den Boden berührt haben, bringen mich dazu schmerzhaft zu stöhnen. Zwei Sanitäter kommen mit einer Liege auf mich zu und wollen mich hochheben, ich aber schüttele schnell den Kopf. ,,Bolata gitmem lazim." ( Ich muss zu Bolat.) ,,Abla wir passen auf, leg di-" Mit einem scharfen Blick von mir bringe ich ihn zum Schweigen. Ich lasse Bolat jetzt nicht allein. Er braucht mich.