Tage, Wochen, einen Monat

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Maudados Sicht:

Eigentlich wollte Zombey nur für ein paar Tage bei mir bleiben, mittlerweile ist er aber schon einen Monat hier. Nicht, dass ich es nicht schön finde ihn bei mir zu haben, aber je mehr wir uns auf einander fixierten, umso mehr vernachlässigen wir alles andere. Vor allem YouTube rückte immer weiter in den Hintergrund, aber auch Freunde und Familie. Ich sah zu ihm nach oben. Wir hatten es uns auf der Couch  gemütlich gemacht und schauten einen Film. Völlig in Gedanken hatte ich nicht einmal mehr bemerkt, dass er mich nun auch ansah. "Alles okay?", fragte er sanft und strich mir über den Kopf. Ich lächelte und nickte. "Weißt du, ich könnte dich ewig ansehen...", sagte Zombey leise. Ich bekam Gänsehaut. So lief es schon eine ganze Weile zwischen uns. Seitdem er wieder gesund war, war nichts mehr so wie davor. Wir kuschelten uns oft zusammen, schliefen in einem Bett und ab und zu küsste er mich. Ich ließ ihn machen, denn irgendwie gefiel es mir ihm so nahe zu sein. Wieder lehnte er sich zu mir vor und legte seine Lippen sanft auf meine. Freunde waren wir keine mehr. Aber was waren wir dann? Vielleicht ein Paar? Doch ich kam gar nicht dazu weiter darüber nachzudenken. Mein Körper erwiderte wie von selbst jede zärtliche Berührung meines Gegenübers. Immer wieder machte mein Herz einen Sprung und mein gesamter Körper wärmte sich auf. Ich hing an ihm. Ich glaubte, ihn zu lieben. Als könne er Gedanken lesen löste er sich und sah mir tief in die Augen. "Maudado?", flüsterte er. "Hm?", gab ich zurück. "Ich liebe dich." Zombey sprach es so sicher aus, als hätte er keinerlei Bedenken, geschweige denn Angst. Es war das erste Mal, dass er es aussprach, obwohl ich es schon, durch seine Taten, spürte. Erwartungsvoll blickte er mich mit seinen klaren Augen an. Ich hatte ihm noch nicht geantwortet oder eine Reaktion gezeigt. Ich saß einfach nur still da und tat nichts. Was sollte das?! Ich wollte doch antworten! Ihm sagen, dass ich ihn auch lieben würde! Aber nichts.
Zombey schluckte und senkte den Kopf. Er nickte knapp und zog seine Arme zurück  zu sich. "Verstehe.", hauchte er. Er hatte sich getraut und ich hatte ihn verletzt. Das nur, weil mein Körper einen Rückzieher machte! Ich war feige. Verdammt feige. Der Brünette erhob sich und verließ das Zimmer. Heiße Tränen stiegen mir Schmerz erfüllend in die Augen. Meine Kehle schnürte sich zu und raubte mir die Luft. "Zombey...", formte ich fast lautlos quietschend mit meinen Lippen. Mir war kalt. Unsäglich kalt und ich fühlte mich schwach. Ich wollte schreien, weinen, zu ihm rennen und ihn küssen...Aber es passierte nichts.
Tage, Wochen,...einen Monat hatte er gebraucht. Zombey hatte Zeit gebraucht, um sich selbst zu verstehen, um sich mir anzunähern, um mich zu lieben. Er hatte seinen Mut gesammelt und es ausgesprochen. >Ich bin so ein Idiot!<

Mehr als nur Freunde {Zomdado FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt