2.Kapitel

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Was?!!, dachte ich geschockt. Das konnte doch nicht wahr sein! Ok, Ruhe bewahren, ich muss meinen kleinen Bruder trösten. "Es wird sicher alles gut, du wirst sehen!", versuchte ich Ryan zu beruhigen. "Komm, ich mach uns was zu Essen."

Wir saßen noch bis tief in die Nacht im Wohnzimmer und warteten auf die Rückkehr unseres Vaters aus dem Krankenhaus. Als wir endlich die Tür öffnen hörten, war es bereits kurz nach zwei. Ryan und ich liefen unserem Vater entgegen, doch sein Gesichtsausdruck verriet nichts Gutes.
"Tyra, Ryan...es...es tut mir so sehr leid...ich...ich konnte nichts tun...", weinte Vater.
Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich wusste nicht was ich als nächstes tun sollte. Ich wollte etwas sagen, doch aus meinem Mund kam kein Laut. Mein Bruder fing an zu weinen und auch meinem Vater liefen Tränen übers Gesicht. Ich aber rannte hoch in mein Zimmer und schmiss mich aufs Bett. In meinem Kopf drehten sich nur zwei Sätze: Es ist aus... Sie ist tot..!

Ich wachte auf, da mir ein Sonnenstrahl ins Gesicht strahlte. Ich musste gestern wohl irgendwann eingeschlafen sein. Plötzlich klopfte es an meiner Zimmertür und mein Vater kam hinein. "Tyra? Ich hab Frühstück gemacht. Ich stell es dir auf den Schreibtisch, ja?", sagte er zögernd. Doch ich antwortete nicht. Vater verließ mit einem traurigen Seufzer das Zimmer.
Gegen Mittag kam er noch mal herein um mir Mittagessen zu bringen. Es nützte nichts. Ich hatte den ganzen Tag nichts angerührt.
Das ging ein paar Tage so weiter, bis mein Vater es nicht mehr aushielt. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich viel abgenommen und sah fürchterlich aus. "Tyra, so geht das nicht mehr weiter. Ich weiß wie du dich fühlst, aber du brauchst deswegen nicht selbst sterben! Deine Mutter hätte gewollt, dass du weiterlebst!". Ich nickte nur und aß dann doch ein wenig. Es schmeckte mir überhaupt nicht.

Am nächsten Tag ging ich auch wieder zur Schule, doch es könnte nicht schlimmer sein. Ich wurde ständig gefragt, was denn mit mir los sei und Liv machte sich große Sorgen. Zu allem Überfluss fingen mich die anderen Schüler an zu mobben, sodass ich es nicht mehr aushielt. Jeden Tag, als ich in die Klasse trat, kam von allen Seite lautes Gelächter und einige sagten laut:"Schaut mal, da kommt das Depriekiddie!". Mein Dad bemerkte das natürlich und eines Tages sagte er mir:"Tyra, ich sehe wie du leidest und ich halte es nicht mehr aus dich in so einem Zustand zu sehen. Ich habe beschlossen, dass du auf ein Internat wechseln sollst. In zwei Wochen fängst du dort an". Ich nickte bloß.

Zwei Wochen später verabschiedete ich mich von Liv und fuhr in einem vollgepackten Auto fort. Vater machte das Radio an, was mich ein wenig auflockerte. Ich hab schon lange keine Musik mehr gehört...

Vampire AcademyWhere stories live. Discover now