Kapitel 6

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Nach einigen Minuten in der Bibliothek ohne den Blondschopf, klappst du dein Buch zu, deine Gedanken kreisen immer noch um dieses leichte vorsichtige Lächeln von ihm.

Am nächsten Morgen verzichtest du auf das Frühstück, irgendwie ist dir ein wenig Flau im Magen...
Die erste Stunde Zaubertränke mit den Gryffindors bei Professor Slughorn lässt dir schon jetzt den Kopf brummen. Du malst es dir schon in Gedanken aus: Zweiergruppen, die einen Zaubertrank brauen sollen, völliges Chaos, weil Slughorn nichts koordiniert kriegt und grenzenlosen Konkurrenzdenken von Harry und Draco. Hermine, die völlig hysterisch versucht irgendwen zu beruhigen und Ronald und Seamus, die wieder irgendwas in die Luft jagen.

Ein ganz normaler Zaubertrankunterricht eben.

Auch wenn Snape ein sehr mürrischer und arroganter Lehrer ist, war der Unterricht bei ihm besser. Wenigstens haben sich dort alle benommen.

Du gehst langsam in Richtung Unterrichtsraum und wartest vor der verschlossenen Tür. Fünf Minuten später als Unterrichtsbeginn tauchte Slughorn auch endlich auf und öffnete die Tür.
„Ja so ihr liebe Schüler und Schülerinnen." beginnt er einen Satz, während der gesamte Kurs am murmeln und kramen ist.
„Hört doch mal zu!" beschwert er sich. „Es geht um den heutigen Arbeitsauftrag" er pausiert kurz, um sich zu räuspern „Teilt euch bitte auf die Tische auf. Ich möchte, dass ihr eure Bücher bereithaltet und den Trank der lebenden Toten braut. Als Belohnung.." die Klasse wurde immer stiller und aufmerksamer „gibt es eine Phiole des flüssigen Glücks." Horace Slughorns Augen funkelten.

Nachdem jeder seine Zutaten bereit gelegt hatte und die kurze Auseinandersetzung zwischen Harry und Ronald bezüglich der Zaubertränke Bücher geregelt war, wünschte der Professor viel Glück.

Grade als du zurück an deinen Platz neben Millicent gehen wolltest, belegt eine Gryffindor Schülerin ihn vor deiner Nase und schaut dich abwertend an.
Nervös schaust du dich im Raum um. Es ist unangenehm, die Letzte zu sein, die sich einen freien Platz suchen muss. Trotzdem war es komisch, dass ich eine Gryffindor freiwillig zu Millicent gesellte, kurz darauf wurde dir allerdings bewusst, warum.

Der letzte freie Platz befand sich neben Draco Malfoy. Von Pansy war im Unterricht auch keine Spur zu sehen, wie dir jetzt erst auffällt.
Stoisch zwingst du deinen Körper dazu, zu dem Malfoy Sohn zu gehen. Wortlos stellst du deine Sachen ab und beginnst mit dem brauen.

Der platinblonde Junge wirkte immer noch desorientiert, wie die gesamte letzte Zeit, allerdings sah er dazu noch wirklich schlimm aus. Er war dürr und blass, seine Augen sahen trüb und müde aus. Das sowieso schon schmale Gesicht war eingefallen, sodass die Wangenknochen heraus stachen. Du wendest deinen Blick wieder von ihm ab, als er durch sein strubbeliges Haar zu dir auf schaute.
Er öffnete seinen Mund und holte tief Luft, doch über seine blass roten Lippen kam kein Wort und so schloss er sie wieder.

Völlig in deine Arbeit vertieft wirst du plötzlich durch ein lautstarkes Klatschen wie aus einem Tiefschlaf gerissen. Erschrocken zuckst du zusammen und schaust mit großen Augen auf den Krach-macher.

„Harry Potter! Wer hätte das gedacht?" rief Slughorn weiterhin klatschend.
Nach der Zeremonie von „Wir müssen Harry Potter über alles huldigen, weil er kann alles" solltet ihr eure Utensilien wegräumen.
Gegenüber von dir polterte und klirrte es unüberhörbar.
Als du deinen Tischpartner anschaust, hatte dieser mittlerweile seinen gesamten Kessel über den Haufen geworfen und die kotzgrüne Suppe bahnte sich ihren Weg über den Tisch, um dann am Tischbein herunter zu laufen und direkt in deine Tasche zu verschwinden.
„Na vielen Dank auch Malfoy!" motzt du den blonden Jungen an, der wütend pustend mit dem Kopf zur Wand stand.
Du greifst grade nach deiner Tasche, um die restlichen Bücher irgendwie zu retten, als der Blondschopf schon fast unbemerkt seinen Zauberstab schwang und der Inhalt deines Kessels sich sofort über deinem Kopf entleerte.

„Eeewwwww!" kreischtest du und sprangst auf. Wie ein begossener Pudel standest du im Blickfeld der Schülerschaft.
Die einen waren lauthals am Lachen, einige andere sahen dich mitleidig an, Draco schmunzelte, doch verkniff es sich sofort wieder, als du ihn wütend anblicktest.
„Das geht nie wieder raus du Vollhonk!" schimpfst du wütend.

„Mister Malfoy!" rief Slughorn, der die Unruhe der Klasse wohl mittlerweile mitbekommen hatte und kam von hinten herbeigeeilt. „Miss Vero! Wie sehen sie denn aus?" er deutete ungläubig und mit verzogenem Gesicht auf deine verklebten Haare und den grünbraun getränkten Umhang.
„Bitte verlassen Sie jetzt den Raum" befahl er dem Rest der Schüler „wir reden in der nächsten Stunde noch ein mal über den Trank, ja? Ja bitte raus hier jetzt!"

„Tztztz" begann der alte Zaubertranklehrer, als er sich wieder euch zuwendete „sie wissen wahrscheinlich, was das hier bedeutet richtig?" er sah uns mahnend an. „10 Punkte Abzug für Slytherin und noch dazu zwei Stunden nachsitzen, heute Abend."
Fassungslos sahst du ihn an.
„Aber Professor! Ich habe nichts gemacht! Wirklich, ich habe damit nicht zu tun?!" du gestikulierst wild herum.
„Das sieht mir aber anders aus." antwortete der Professor gefasst „und wenn sie weiter Diskutieren möchten, dann kann ich gerne ein Gespräch mit ihrem Hauslehrer und ihren Eltern führen." hochnäsig sah er dich an. Malfoy kicherte leise. „Das selbe gilt für sie, Mister Malfoy." Slughorn funkelte ihn böse an, woraufhin dem Blonden das Lachen verging.

Stille. Du schluckst, ein Gespräch mit Snape und deinen Muggeleltern kam nicht in Frage.

Zähneknirschend nickst du. „Dann sehen wir uns hier heute Abend, nach dem Essen. Dann können sie ihre Sauerei wegmachen, und jetzt ab! Gehen sie sich waschen, das ist ja ekelig." Er verzog noch ein Mal das Gesicht, ehe er sich abwendete und euch aus dem Raum schob.

teach me how to love (Draco Malfoy x reader)Where stories live. Discover now