𝖝𝖛𝖎𝖎𝖎. Im Fuchsbau

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„Das sind die High-Society-Sitten, die wir nicht verstehen, weißt du, George?"

George grinste, bevor er um sich herum durch das Wohnzimmer deutete. „Das ist also unser trautes Heim — ich hole mal Mum aus der Küche."

„Ich weiß, du bist wahrscheinlich anderes gewöhnt..." sagte Fred dramatisch, als George in die Küche ging, auch wenn es Eloise fast so schien, als überspielte er seine Worte nur mit einem Witz, damit sie lustig klangen. Sie runzelte die Stirn.

„Ich finde es total schön", antwortete sie nur. Er kratzte sich im Hinterkopf. War er... verlegen? Weswegen? Weil seine Familie weniger Geld hatte als ihre?

Doch kurz darauf hatte sie kaum mehr Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Mrs Weasley — Molly, wie sie jedes Mal sagte, wenn Eloise sie mit Nachnamen ansprach — umarmte sie herzlich, als sie ihr die Schachtel mit den Süßigkeiten überreichte und bald darauf kam auch Ginny ins Wohnzimmer, die scheinbar froh darüber zu sein schien, dass ein Mädchen im Haus war.

Als Molly wieder nach nebenan ging, schrie Percy einmal die Treppen hinunter, dass er Hausaufgaben machen müsse. Eloise genoss den ganzen Trubel. Bei ihr Zuhause war es meistens ruhig — ihr Vater war im Ministerium und ihre Mutter mochte lautes Herumgeschreie nicht. „Von wegen Hausaufgaben", murmelte Fred.

„Er hat Stress mit Penelope", erklärte George. „Schreibt ihr die ganze Zeit."

Eloise schürzte traurig die Lippen, als sie das hörte.

„Können wir eine Schneeballschlacht machen?" fragte Ginny und hüpfte leicht auf und ab. Automatisch dachte sie an die Gerüchte vom letzten Schuljahr zurück und wusste nicht, wie viel an der ganzen Sache dran war, dass Harry Potter sie vor dem gerettet hatte, was in der Kammer gewesen war. Die ganze Geschichte war ziemlich komplex gewesen — Eloise wusste nicht, was wahr und was nur Gerüchte waren.

„Ähm..." Sie sah zu Fred und George. „Ich habe jetzt gar keine Jacke dabei."

„Kein Problem, kein Problem", meinte Fred mit einem unverschämt charmanten Grinsen. „Ich gebe dir eine von mir."

„Sie kann auch—" begann Ginny.

„Red keinen Unsinn, Ginny, deine Jacken sind viel zu klein."

Ginnys Blick könnte töten. Eloise lächelte ihr leicht zu und sie grinste zurück, was sie als gutes Zeichen empfand. Sie mochte sie vielleicht! „Wo ist eigentlich Ron?" fragte sie, während sie Fred hinterherging.

„Der ist mit Harry und Hermine in Hogwarts geblieben", entgegnete er.

Eloise nickte. Sie hatte sich immer vorgenommen, auch einmal ein Weihnachten in Hogwarts zu verbringen. Es musste traumhaft sein, vor allem mit ihren Freundinnen. Apropos — Ophelia hatte ihr am ersten Weihnachtsfeiertag einen sehr seltsamen, überschwänglichen Brief geschrieben. Sie hatte wohl irgendein unglaubliches Geschenk erhalten, über das sie nicht genauer sprach. Grace verlangte Details über ihren Besuch bei Fred und George und Arwen, die sonst immer überaus lange Briefe geschrieben hatte, hielt sich etwas kürzer.

„Die Dame", sagte Fred, als er vor ihr stehenblieb und einen Mantel von einem Haken nahm, um ihn ihr hinzuhalten. Eloise errötete. Und sie konzentrierte sich wirklich darauf, cool zu bleiben, als er ihr die Ärmel über den Arm streifte — und sie wollte wirklich cool bleiben, als er sie hin und wieder dabei berührte. Wirklich. Doch sie hoffte sehr, dass er nicht bemerkte, wie sie leicht zusammenzuckte; wie sie eine leichte Gänsehaut bekam und ihr Herz sicherlich sehr ungesunde Sprünge machte.

Und so sehr Eloise sich weiterhin den Kopf darüber zerbrach, akzeptierte sie die Tatsache, dass es — was auch immer es war — sie zum Lächeln brachte und dass es sich ganz und gar nicht schlecht anfühlte.

Never With A Gryffindor ━ Fred Weasley [de]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt