Erneuter Schock

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Daella lief neben Robb her ihr Atem war ruhig und ihr Blick glitt in den Innenhof wo die Jungs schon wieder fleißig übten, weiter hinten konnte sie die Mädchen erkennen die auf ihren Weg zu Septa Mordane waren. Einen Moment hielt die Targaryen inne und schien zu überlegen ehe sie sich einen Moment später die Hand vors Gesicht schlug. „Bin ich blöd!" verfluchte sie sich selber und begegnete dabei dem verwirrtem Seitenblick von Robb. „Ich habe komplett vergessen das ich heute wieder zum Stickunterricht muss! Und jetzt komm ich auch noch zu spät... Septa Mordane weiß wie sehr ich diesen Stickunterricht doch eigentlich hasse. Robb ich sage es dir: Sie köpft mich bald höchstpersönlich" jammerte sie. Der Stark blickte sie mitfühlend an, doch Daella konnte sehen das er sich auf die Innenseiten seine Wangen beißen musste um nicht zu lachen. „Ich kann dich vor vielem retten und bin immer für dich da wenn du mich brauchst. Aber da kann leider auch ich nichts anrichten. Ich weiß wie sehr du es hasst daran teil zu nehmen... und glaub mir wie gerne ich dich bei unserem Training im Schwertkampf dabei haben wollen würden. Doch das geht leider nicht." Robb schmunzelte leicht dabei, worauf Daella fiel mit ein ehe sie aber ihre Schritte beschleunigte: „Ich beeile mich aber jetzt besser, bevor später wirklich nur noch mein Kopf zurück kommt"

Etwas aus der Puste kam Daella im Unterricht der Septa an, sie war gerade eben vom fast ganz anderen Teil Winterfells bis hierher gesprintet. Und so stand sie nun da: schweratmend und nach luftschnappend.
Ziemlich schnell bemerkte die blondhaarige die empörten Blicke der Septa und der anderen Ladys. Warum sie sie so ansahen? Nun ja.wie sie gerade dran stand und sich verhielt sah nicht gerade sehr ladyhaft aus. „Daella! Daella! Daella! Was fällt dir ein?! Du bist schon wieder viel zu spät! Und zudem stehst du dran und japst wie ein Hund! Das gehört sich nicht für eine Lady!" fuhr sie die scharfe Stimme Septa Mordane's an.
Es dauerte ein paar Minuten bis die Targaryen ihren Atem wieder etwas regulieren konnte aber sobald er das tat erhob sie das Wort: „Wisst ihr Septa, das ist für mich kein Problem. Ich kann das nächste mal ruhiger atmen. Allerdings dann unter eurer Verantwortung, dass das dann vielleicht mein letztes Mal gewesen ist."
Die anderen im Raum wussten genau was sie mit ihrem letzen Satz gemeint hatte und schlugen sich entsetzt die Hände vor den Mund.- Der Blick der Septa verfinsterte sich drastisch und ihre Stimme bebte so laut das es wahrscheinlich auch noch die Leute außerhalb Winterfells hören konnten: „DAELLA TARGARYEN!! Wie kannst du nur so respektlos sein?! Du wirst heute so lange hier bleiben bis deine Stiche perfekt sind! UND WENN ES AUCH BIS IN DIE NACHT DAUERT!!"
So sauer hatte selbst Daella die Septa nie erlebt. Sie stand vor dem Ausgang mit zorniger Miene, die Hände in die Hüften gestemmt und fest entschlossen sie hier nicht mehr rauszulassen. So sah sich der Drache hilflos um: die versammelten Mädchen im Raum hatten ihren Blick gesenkt oder auf sie gerichtet. Entweder komplett überrascht oder entsetzt. Sogar im Innenhof bemerkte sie das sich auch die Jungs umgedreht hatten, nachdem sie das Geschrei gehört hatten und sich fragende Blicke zu warfen...
Mit einem schweren Seufzen ließ sich die blondhaarige neben Arya nieder und griff zum Stickzeug. „Wie soll ich das nur machen? Meine Stiche waren noch nie perfekt..."
die kleine Stark neben ihr lachte leise: „Meine auch nicht. Wenn es eine Sache gibt worin wo wir genau gleich sind, dann ist es wohl das". Es brachte sogar Daella zum Lachen und danach widmete sie sichihren Stichen.
Sie bemühte sich die Stiche so ordentlich wie möglich zu machen. Setze jeden Stich bedacht und langsam bis sie sich einmal ausversehen mit der Nadel in den Finger stach. „Verdammt!" fluchte Daella leise und musterte ihren Finger aus welchem schon ein roter Bluttropfen quoll. Sie seufzte leise und wischte sich das Blut mit einem Tuch ab. Ließ es aber so lange darauf ruhen bis es wieder aufhörte zu bluten.
Im Augenwinkel bemerkte wie Arya ihr einen mitfühlenden und belustigten Blick zugleich zu warf. Während Daella trotzdem versuchte weiter zu machen, dieses Mal unter leichten Schmerzen.
Die Zeit verging weiter und die Sonne hatte mittlerweile ihren höchsten Punkt überschritten das bedeutete es war schon nach Mittag und langsam wurde der Raum leerer und leerer. Tja, nur Daella war gezwungen weiter hierzu sein. Man sah ihr an das sie keine Lust mehr hatte und einfach nur noch weg wollte, doch gerade das schien die Septa so zu genießen. „Bitte... lasst mich endlich gehen. Ich kriege das heute nicht mehr hin..." seufzte die Targaryen. Dabei blickte sie zu Septa Mordane auf die gerade ihre Arbeit begutachtete: „So kann ich dich nicht gehen lassen. Es gefällt mir immer noch nicht... das kommt davon wenn man all die Jahre nicht gescheit mitgemacht hat".
Daella biss die Zähne zusammen, bemüht keine bissige Bemerkung von sich zugeben und weiter höflich zu bleiben. „Manche Leute haben ihre Stärken halt eben woanders... wie im Schwertkampf oder etwas der gleichen. Auch die Ladys." kam es leise von ihr. Mordane sah sie streng an und kniete sich dann zu ihr runter um mit der sitzenden Targaryen auf Augenhöhe zu sein. „Ja! Und bei dir kommt es da durch weil du dich nur mit den Starkjungen rumtreibst! Und dann auch nicht mal in dem Sinne wie es eine Lady sollte! Anstatt zu versuchen ihnen zu gefallen und eventuell mal eine gute Partie für das spätere Leben zu ergattern, alberst du lieber mit ihnen rum. Reitest mit ihnen aus. Und Übst das kämpfen! Du tust genau die Dinge die eine Lady eigentlich nicht tun sollte!" predigte die Septa, was dazu führte das Daella angenervt die Augen verdrehte.
„Ich will ihnen auch nicht gefallen! Ich will sie als Freunde haben und nicht als irgendwelche zukünftigen Ehemänner!" knurrte die blondhaarige, versuchend wieder ihrer Sticharbeit zu widmen. Doch da sie sich nun noch weniger konzentrieren konnte stach sie sich erneut in den Finger. Mit einem zischen wich sie zurück und hielt sich den pochenden Finger. Ihre grünen Augen wütend auf die Septa gerichtet: „Darf ich jetzt gehen?! Ich kann wirklich nicht mehr!" Nun gab sie ihr endlich den Ausgang frei: „Geh! Bevor du Dir noch alle Finger zerstichst und morgen gar nicht mehr tun kannst"
//na danke auch!// dachte Daella sich verächtlich als sie nach draußen ging. Ihr Magen vermeldete ihr schon bald das sie Hunger hatte und so ging sie zur Küche. In der großen Halle gab es eh schon nicht mehr da das Mittagessen schon lange vorbei war. So war es also unnötig dorthin zugehen.
Obwohl ihr Magen nach mehr schrie entschloss sich die blondhaarige Targaryen nur für etwas Brot und einen Apfel für ihr Pferd da ihr nächster Weg in den Stall führen würde.

Ein paar Minuten später kam sie schon dort an und steuerte direkt die Box ihres Pferdes an. Es war ein braunes mit weißer Blässe auf der Stirn. D m großen Tier streichelte sie über die Schnauze und hielt ihm den Apfel hin aus der Küche hin. Nachdem ihr Pferd gegessen hatte lehnte Daella ihre Stirn gegen die ihres Pferdes und schloss die Augen. Es war schon immer ruhiger als die anderen Pferde gewesen und hatte es auch schon geschafft sie runter zubringen wenn sie aufgewühlt war.
Nun war schon wieder so ein Moment wo Daella sich alles durch den Kopf gehen ließ was in letzter Zeit passiert war: Von der Ankunft des Königs bis hin zu ihrer misslungenen uns kurzeitigen Beziehung mit Jon und ihrer spürbar werdenden Freundschaft mit Robb. Mit welchem sie eh schon eine starke Freundschaft verbindet. Den Gedanken ihn jetzt wieder verlassen zu müssen hinterließ in ihr ein übles Gefühl und sie spürte wie vereinzelte Tränen ihre Wangen runter liefen. Es schien alles ruhig als die Targaryen in ihren gedankenversunken war bis ein Schrei zerschnitt die Luft...
Daella drehte ruckartig ihren Kopf um, teilweise auch weil ihr Pferd den Kopf nach oben riss und sie so verletzen hätte können.
Ohne groß darüber nach zudenken rannte sie los und folgte den Leuten die wie sie den Schrei gehört hatten. Als sie an dem Ort ankamen aus dem der Schrei kam konnte Daella ihren Augen nicht trauen... Bran lag reglos am Boden und auf die Rufe der Leute reagierte er nicht. Die die geschrien hatte war eine Magd gewesen. Sie wirkte vollkommen aufgelöst und zitterte also musste sie auch den jungen Starkjungen hier so gefunden haben. Man bemerkte wie alle Leute gerade die Fassung verloren: Sie diskutieren wild umher und traten von einem Fuß auf den anderen. Selbst Daella spürte wie die Panik und Sorge um den jungen Lord in ihr wuchs aber jetzt auch noch panisch zu werden brachte gar nichts. Sie musste einen kühlen Kopf bewahren und erstmal seine Eltern informieren.
„Wo sind Lord und Lady Stark?!" fragte sie laut in die Menge. Viele reagieren gar nicht auf ihren Schrei, ein paar drehten sich jedoch auch zu ihr um. „Woher sollen wir das wissen, Targaryen?" fragte eine Wache der Lannisters. Daella antwortete nicht drauf sondern drehte sich nur um, um den Lord und die Lady selber suchen zu gehen. Doch bevor sie losrannte rief sie noch: „Ich gehe sie suchen! Rührt Bran nicht an ehe Maester Luwin hier ist!"

„Lord Stark?! Lady Stark?! Robb?! Jon?! Arya?! Sansa?! Maester Luwin?! Irgendwer?!" Hörte man ihre durch die Gänge hallen, während sie hektisch die Stufen der Treppe hinauf sprang. Einmal verfehlte Daella eine und stolperte. Mit dem Kind schlug sie auf der Treppe auf. Tränen schossen ihr wegen des Schmerzes in die Augen, bluten tat es zum Glück nicht. Schnell stand sie auf und sprang weiter, den Schmerz so gut wie es ging ignorierend. Ein paar Minuten später hatte sie sie endlich gefunden. Sie hatte Lord und Lady Stark gefunden! Nach luftschnappend und keuchend kam sie vor dem Ehepaar an. Wollte ihren Mund aufmachen um etwas zu sagen doch bekam keinen Ton heraus. Sie hatte immer noch nicht genug Luft geholt. Sie spürte die besorgten Blicke des Lords und der Lady auf sich, die langsam einen Schritt auf sich zu machten. Ned legte ihr derweil eine Hand auf die Schulter: „Daella beruhig dich. Was ist denn passiert?" fragte er und darum bemüht direkten Augenkontakt mit ihr zu halten, Robb war mittlerweile auch dazugekommen bemerkte Daella zugleich im Augenwinkel. Erneut setzte sie zum sprechen an und dieses Mal klappte es. Doch die wiederaufkommende große Sorge um Bran führte dazu das ihr Tränen derweil in die Augen schossen: „Lord Stark, Lady Stark..." keuchte sie „Bran...Bran ist gestürzt. Er bewegt sich nicht und ansprechbar ist er auch nicht..."

Daella Targaryen  Όπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα