Die erste Nacht

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Für alle Klappentext-Ignorierer: Wir sind in Kapitel 30 von »Lebenslüge«. Es geht um die gemeinsame Nacht von Caleb und Finn 😉

Als ich meine Augen wieder öffne, ist es bereits dunkel draußen und ich blinzele verwundert. Ich muss eingeschlafen sein und stelle fest, dass ich noch immer mein Handtuch um die Hüfte trage. Außerdem liegt ein Arm über meiner Mitte und ich zucke erschrocken zusammen.
Finn liegt neben mir, sein Körper dicht an meinen gepresst. Es fühlt sich seltsam vertraut an, ihn so dicht an mir zu spüren. So, als wäre ein fehlender Teil von mir zurück.

Als ich meinen Kopf zu ihm drehe, öffnen sich seine Augen und starren mich an. Er will seinen Arm zurückziehen, doch ich halte ihn fest. Meine Hand umklammert ihn und hält ihn an Ort und Stelle. Und dann liegen seine Lippen plötzlich auf meinen.

Finns Zunge gleitet in meinen Mund und als sie auf meine trifft, entkommt mir ein leises Seufzen. Seine Hand, die eben noch schlaff auf meinem Bauch lag, schiebt sich zu meiner Taille und zieht mich näher an ihn. Sanft bewegen sich unsere Lippen aneinander, unsere Zungen erkunden sich und lassen bei jeder Berührung kleine Schauer durch meinen Körper jagen. Meine Finger vergraben sich in den mir vertrauten wuscheligen Haaren und ziehen leicht an den weichen Strähnen.

Die Hand an meiner Taille schiebt ihre Fingerspitzen unter den Frotteestoff des Handtuchs und zieht leicht daran. Unwillkürlich hebe ich meine Hüften an und Finn zieht das Handtuch einfach zur Seite, ehe er es achtlos auf den Boden neben dem Bett fallen lässt.

Ich schnappe nach Luft, weil die plötzliche Freiheit auch ein Empfinden von Kühle auf meiner erhitzten Haut bedeutet. Finns Lippen wandern hinab zu meinem Kinn, meinem Hals, meinem Schlüsselbein. Ich spüre seine heiße, feuchte Zunge, seine Zähne, die fein über die zarte Haut fahren und meine Hände ziehen unwillkürlich etwas fester an seinen Strähnen.

Heiß stöhnt er an meiner Haut und das Geräusch wandert direkt in meinen Schritt. Meine Hände machen sich auf den Weg über seinen vertrauten Körper, fahren über seine Schultern, seine Arme, seinen Rücken. Unruhig nestele ich an der Boxershorts herum, die er trägt und versuche, den lästigen Stoff nach unten zu ziehen. Ich brauche ihn ganz nah.

Finn versteht und kommt mir zu Hilfe, streift sich das Kleidungsstück vom Körper, um sich sogleich wieder an mich zu legen. Seine Brust an meiner, seine Füße mit meinen verschlungen und seine Hüfte an meinem Oberschenkel. Hart drückt er gegen mich, während seine Lippen meine wieder liebkosen.

Meine Hand schiebt sich zwischen uns und legt sich um ihn, was Finn ein Stöhnen entlockt. Ehe ich das Gefühl richtig genießen und auskosten kann, dreht er mich auf den Rücken und legt sich auf mich, unsere Längen zwischen uns aneinandergepresst.

Seine Hüfte beginnt, sich rhythmisch an meiner zu bewegen und die Reibung ist bittersüß. Es ist erregend und doch nicht genug. Während wir uns weiter innig küssen, unsere Hände unablässig über unsere Körper streicheln, drohen seine Stöße an mir mich beinahe um den Verstand zu bringen. Mein Herz rast in meiner Brust und das Blut rauscht in meinen Ohren.

Finns Körper presst sich noch fester an mich, als könnte er selbst mir nicht nahe genug sein und dennoch scheint es uns beiden nicht zu reichen. Immer verlangender werden unsere Küsse, immer stärker treibt er seine Mitte gegen mich und meine Fingerspitzen bohren sich in die Haut an seinem Rücken.

Sanft streichelt er über meine Haare, meine Wangen und löst sich kurz von mir, um mir tief in die Augen zu sehen.
„Warte", wispert er kaum hörbar und ich überlege, was er meint. Ehe ich mir sicher sein kann, dass er nicht meinen herannahenden Höhepunkt meint, setzt er sich auf und verlässt das Gästezimmer.

Die plötzliche Leere, die mich umfängt, treibt mir buchstäblich die Tränen in die Augen. Was war das gerade? Eben war er noch da, lag auf mir und wir waren so.. vollständig. Und jetzt liege ich hier und bin-

Das Bett wackelt und wieder legt sich Finn auf mich, seine Lippen sofort wieder auf meinen. Ich seufze überrascht auf und schlinge meine Arme um seinen Körper. Seine Hand drückt etwas Kühles an meine Finger und jetzt realisiere ich, dass er wohl eine Tube Gleitgel aus seinem Schlafzimmer geholt hat. Oh!

Wieder kreisen seine Lenden an meinen und seine Lippen gleiten zu meinem Kiefer. Ich spüre seinen heißen Atem und seine Hand, die die kleine Tube auffordernd in meine drückt. Mit meinem Daumen öffne ich den Klappdeckel und lasse großzügig etwas von der Flüssigkeit auf die Fingerspitzen meiner anderen Hand tropfen. Finns Atem geht stockend an meiner Haut, seine Stöße fordernd und ungeduldig.

Vorsichtig schiebe ich meine Hand nach unten, taste nach seinem Eingang und verteile das Gel an ihm. Finn stöhnt leise, seine Zähne beißen sanft in meinen Hals und ich lasse einen ersten Finger in ihn gleiten. Ein festerer Stoß zeigt mir, dass ihm gefällt, was ich tue, dass er mehr will und ich selbst keuche erregt. Schneller und dringender werden seine Bewegungen und wieder küsst er mich, seine Zunge willig an meiner eigenen.

Und als ich kurz davor bin, allein von diesem Gefühl zu kommen, rollt er sich zur Seite und zieht mich mit sich, so dass ich nun auf ihm liege. Seine Beine legen sich um meine Hüften und beinahe wie von selbst gleite ich in ihn.
Dieses Gefühl von Vollkommenheit, Erfüllung und Geborgenheit ist so überwältigend, dass mir buchstäblich die Luft wegbleibt.

Finns Lippen werden nicht müde, mein Gesicht mit zarten Küssen zu bedecken und seine Arme halten mich ganz nah an seinem warmen Körper. Allmählich beginne ich, mich in ihm zu bewegen. Erst langsam und gleichmäßig, schließlich schneller und härter, als sein Stöhnen lauter wird und seine Hüfte mir mit jedem Stoß entgegenkommt.

Und dann, als unsere Lippen sich wieder finden, unser Atem sich vermischt, spüre ich ihn um mich krampfen, seinen zuckenden Erguss zwischen uns und erreiche still und ehrfürchtig meinen Höhepunkt in ihm.

Keiner von uns spricht ein Wort, als wir langsam wieder zu Atem kommen und ich langsam neben Finn rutsche. Seine Hand hält meinen Arm über seinem Bauch, sein anderer Arm liegt um meine Schulter und so schlafe ich sanft mit meinem Kopf auf seiner Schulter wieder ein.

Lebenslüge - OuttakeWhere stories live. Discover now