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Schreie einer Frau hallen durch die Gänge einer Hydra Basis in Deutschland.

Wimmernd und immer wieder vor Schmerzen aufschreiend liegt eine Frau in einem der Räume auf dem Stuhl.
Ärzte laufen durch den Raum und versuchen der, noch relativ jungen Frau zu helfen.

Nur ein Soldat, mit langen Haaren und komplett in schwarz bekleidet steht in der Ecke des Raumes und beobachtet alles schweigend. Bei genauerem Hinsehen kann man seinen metallenen Arm erkennen. Er kennt seine Aufgabe. Alles in ihm sagt ihm, nicht auf seinen Auftraggeber zu hören und die Frau in Ruhe zu lassen, doch er kann nicht. Wenn das vorbei ist, muss sie sterben, dass weiß er.

Nach einigen Minuten, die sich für die Frau wie Stunden anfühlen, hat sie es geschafft. Sie hat ein gesundes, kleines Mädchen zur Welt gebracht. Doch lange kann sie sich nicht freuen. Schon nach wenigen Sekunden des Betrachtens, wird ihr das Baby wieder aus den Armen gerissen und weggetragen.
Die Frau weiß noch nichts, dass sie damit ihr Kind zum letzten Mal gesehen hat.

Langsam geht der Mann in Schwarz auf die Frau zu. Er darf nicht zögern. Mit kalten Augen sieht er sie junge Frau an.
Einen Augenblick später ist ein lauter Knall zu hören. Dann Nichts, als hätte die letzte Sekunde nicht stattgefunden.

Der Auftrag ist erledigt. Für's erste.
Der Mann verschwindet aus dem Raum, ohne sich nochmal zu der Toten umzudrehen. Ohne Umweg geht er zu seinem Auftraggeber, um ihn über die gelungene Mission in Kenntnis zu setzen.

"Hast du sie getötet?" Fragt ein älterer Mann kurz nachdem der Soldat den Raum betreten hat. Dieser nickt nur. "Und das Kind?" Fragt der Ältere weiter. "Bei den Ärzten." Antwortet der Soldat knapp. "Warte hier! Bald werden sie das Kind untersucht haben. Dann kann die eigentliche Mission beginnen." Befiehlt der Mann.
Wie immer tut der Soldat, was sein Vorgesetzter sagt und wartet.

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Vorsichtig hält der Soldat das kleine Mädchen in seinen Armen. Immer darauf bedacht, das Kind nicht zu wecken, trägt er es in sein Zimmer, in dem noch ihr Bett steht. Seit fast einem Jahr hat er das Kind jeden Tag gesehen. Sich um die kleine gekümmert und einen Beschützerinstinkt gegenüber des Mädchens bekommen.
Er weiß, je deutlicher er zeigt, wie viel sie ihm bedeutet, desto eher benutzen sie das leid der Einjährigen, um ihn gefügig zu machen. Doch er hat sich und der Kleinen geschworen, dass ihr nichts passieren wird.

Mit größter Vorsicht legt er das Mädchen, welches Morana genannt wird in ihr Bettchen. Er schaut ihr noch eine Weile beim Schlafen zu, bis er sich selbst hinlegt. Sie schläft friedlich, wie er es schon seit langen nicht mehr kann.

Sie ist noch so friedlich und unschuldig. Doch auch sie hat irgendwann Blut an ihren Händen kleben. Doch die Kleine ahnt noch nicht, dass sie einmal eine der besten Waffen Hydras wird.
Nicht umsonst heißt ihr Name übersetzt "Tot"

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"Fang mich doch!" Halt die Stimme des mittlerweile Fünfjährigen Kindes durch die Flure, in denen sich sich perfekt auskennt. Lachend läuft sie weiter, dicht gefolgt von einem Mann, der nun offiziell Winter Soldier genannt wird. Dir letzten drei Jahre wurde er wieder auf Eis gelegt, doch jetzt kann er wieder etwas Zeit mit dem Mädchen verbringen, welches immer dann wenn er es ist von anderen Agenten trainiert und erzogen wird. Der Soldat holt das Mädchen ein und nimmt es auf seine starken Arme. "Noch bin ich schneller." Meint dieser mit einem Lächeln. "Pff. Lass mich runter, ich kann alleine laufen!" Meint die Kleine nur patzig. "Erstmal hast du nicht in dem Ton mit mir zu sprechen klar!? Zweitens haben wir keine Zeit mehr zum spielen, du musst richtig trainieren." Antwortet der Soldat und behält das Mädchen auf seinem Arm.
"Ich will aber nicht trainieren!" Meckert das Kind weiter. Doch diesmal wird sie von dem Mann ignoriert.
Bei der Trainingshalle angekommen lässt er sein Pflegekind auf dem Boden ab, auf dem sie schmollend sitzen bleibt. "Komm, aufstehen!" Befiehlt ihr der Soldat, doch sie bewegt sich nicht.
Stattdessen starrt sie an die gegenüber liegende Wand. "Jetzt!!" Ruft der Soldat diesmal lauter. Sofort steht Morana auf. Schon öfter hat sie versucht die Grenzen ihrer "Familie", den Argenten Haydras, zu überschreiten. Jedes Mal hatte sie doch verloren und später eine Menge Ärger.
"Geht doch." Kommentiert der Soldat das Verhalten des Kindes.

"Ich kann nicht mehr. Wirklich!" Versucht Morana ihrem Trainer klar zu machen. "Ist mir egal. Du hast das schon tausend Mal gemacht, also stell dich nicht so an. Danach sind wir auch fertig." Der Soldat ist mit seiner Geduld langsam am Ende. Die ganze Zeit ist die Kleine schon am meckern und tut nicht was er sagt. Halbherzig greift Morana den Soldaten an. Dieser wehrt ihren Angriff mit Leichtigkeit ab.
"Du versuchst es ja nichtmal." Stellt dieser fest. "Ich kann ja auch nicht mehr!" Keift sie den Mann an. "Mitkommen!!" Ruft der Winter Soldier in einem Ton, der keine Widerrede zulässt.
Das Mädchen hat es Mal wieder geschafft seine Geduld bis zum Ende auszureitzen.
"Tut mir leid." Meint Morana nun Kleinlaut. Folgt dem Soldaten aber ohne ein weiteres Wort.

"Zähl auf, was du falsch gemacht hast!" Befiehlt der Soldat im Zimmer der Kleinen. Er will ihr nicht weh tun, muss es aber, damit sie lernt auf ihn zu hören. "Ich hab nicht auf dich gehört, war respektlos und zickig." Zählt sie auf.

"Genau!" Knurrt der Soldat. Er geht auf das Mädchen zu und verpasst ihr eine Ohrfeige. "Es tut mir leid." Wiederholt das Mädchen im Flüsterton.
Noch eine Ohrfeige. "Sprich gefälligst deutlich!" Der Mann weiß, dass dies ziemlich viel für eine Fünfjährige ist, doch sie muss lernen wer von beiden das Sagen hat und wenn es eben nur so geht, dann muss sie damit klar kommen.
"Es tut mir leid!" Wiederholt das Kind, diesmal deutlicher. "Aha und jetzt?" Fragt der Soldat. "Bekomme ich kein Abendbrot?" Rät Morana. " Richtig. Und sollte ich dich morgen beim Frühstück sehen knallt es richtig. Verstanden?"
"Ja, verstanden." Antwortet sie nur.

"So und jetzt hör auf zu weinen. Nächstes Mal hörst du einfach auf das was ich sage okay?" Beruhigt der Mann die. "Ja" antwortet die knapp und kuschelt sich an die Brust ihres Ziehvaters. Sie selbst hatte nicht bemerkt, dass sie angefangen hatte zu weinen. Doch sie weiß, dass sie ihre Gefühle nicht vor dem Soldaten verstecken musste. Er war ihr bester Freund, auch wenn sie ihn nur selten sah.

MoranaWhere stories live. Discover now