1. Spencer

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„Es hab einmal drei Wölfe in diesem Wald. Luna, Fire und River. Jeder von ihnen hatte eine besondere Fähigkeit die kein anderer Wolf hatte. Luna konnte blaues Feuer erzeugen und kontrollieren, River konnte Wasser kontrollieren und unter Wasser atmen und Fire hatte eine besondere Form in der er stärker als jeder andere Wolf war.
Eines Tages brach ein Feuer aus, welches fast alle Rudel aus dem Wald auslöschte oder vertrieb.
Lunas Rudel wurde zum Opfer dieses Feuers. Sie war noch ein junger Wolf doch überlebte alleine im Wald bis sie irgendwann auf einen anderen Wolf der überlebte stieß. Sein Name war Fire. Zusammen gingen sie weiter in Richtung Süden wo sie einen großen Fluss fanden an dem sie sich niederließen.
Sie trainierten jagen und kämpfen um zu überleben und fanden dabei von ihren Kräften heraus."

„Die Geschichte ist langweilig, erzähl eine andere" murmelte Lyumi, welche ihr schnauze in Spencer's Schweif eingekuschelt hatte. „Erzähl die Geschichte in der Fire, River getötet hat!" sagte Loki, der Bruder von Lyumi.

"Okay gut also, nachdem Luna und Fire einige Wochen am Fluss waren entdeckten sie einen anderen Wolf dort. Sein Name war River. Luna und Fire beschlossen ihn aufzunehmen und erzählten ihm von ihren Kräften. River hingegen erzählte niemanden von seiner Kraft das Wasser zu kontrollieren. Fire forderte ihn nach einiger Zeit dazu auf zu verschwinden da er keine Kräfte hätte und er eine Last wäre. River hörte nicht darauf und blieb weiter dort ohne jemanden etwas zu erzählen.
Er hatte viele Geheimnisse vor ihnen, wie auch dass er sich jeden Tag mit einem jungen Wolf traf. River war dem jungen Wolf sehr wichtig und er spürte dass etwas falsch ist. Er machte den Vorschlag zusammen abzuhauen, doch es war zu spät. Am selben Abend griff Fire River an und tötete ihn vor den Augen des kleinen Wolfes."

Spencer schaute zu Lyumi herunter und bemerkte dass sie eingeschlafen war. Er musste lächeln und schaute wieder auf. Vor ihm stand Kaya, die Mutter von Lyumi und sagte schmunzelnd: „erzählst du jetzt schon etwa den Welpen die Geschichten von Fire, Luna und River in denen sie angeblich besondere Kräfte haben nur weil die die anderen Wölfe nicht mehr glauben?" Spencer antwortete etwas beleidigt: „Nein, ihnen ist nur langweilig da ihre Eltern sich nicht um sie kümmern". „Hey!" entgegnete Kaya etwas schmunzelnd, während sie Spencer mit ihrer Pfote leicht anstupste „Wir kümmern uns um unsere Welpen".
Kaya drehte um und war dabei wieder in den Wald zu gehen. „Naja erzähl ihnen deine Geschichten solange sie es dir noch glauben" sagte sie während sie sich auf den Weg machte.

*Spencer*
Ich schaute Kaya zu wie sie wieder ging und legte dann meinen Kopf auf die Pfoten. Niemand aus dem Rudel glaubte mir die Geschichten die ich erzählte, obwohl ich sie genau vor den Augen hatte. Ich konnte mich an jeden Moment genau erinnern, doch den anderen Rudelmitgliedern war das egal. Bei jedem neuen Wurf Welpen hatte ich die Hoffnung jemanden zu finden der mich versteht und mir glaubt. Ich warf einen Blick zu Lyumi und Loki. Vielleicht waren sie die Wölfe auf die ich gewartet hatte. Schnaubend legte ich wieder meinen Kopf auf meine Pfoten und dachte an meine Erinnerungen zu Fire, Luna und River.

Ich tappte am Fluss entlang, ich versuchte schon eine Weile ihn zu überqueren doch ich hatte zu viel Angst da ich noch ein junger Welpe war. Eines Morgens hörte ich am selben Fluss Stimmen die näher kamen. Ich hatte noch nie wirklich Kontakt zu fremden Wölfen gehabt. Sie könnten mir etwas Böses antun wollen! Ich versteckte mich in einem Busch und sah drei Wölfe kommen. Einer von ihnen hatte graues Fell mit einigen schwarzen Mustern, einer hatte feuerrotes Fell und einer hatte Schneeweißes Fell mit ein paar hellgrauen Stellen im Fell. Ich hörte sie lange reden doch irgendwann sagte der feuerrote Wolf, dass sie wieder ins lager gehen wollen. Der Schneeweiße Wolf nickte und die beiden Wölfe gingen. Der graue Wolf jedoch blieb stehen und wartete bis die beiden anderen Wölfe gingen. Nachdem die beiden Wölfe gegangen waren, schaute er genau in meine Richtung. Was sollte ich machen? Ich hatte Panik und der Graue Wolf kam immer näher in meine Richtung und blieb direkt vor dem Busch stehen. „Keine angst, ich bin River, ich möchte dir nichts tun" hörte ich ihn sagen. Er lächelte und ich kroch aus dem Busch heraus. „H- Hallo, ich bin S- Spencer" stotterte ich. Ich war hilflos, er war viel größer als ich. „Hast du keine Familie, Freunde oder ein Rudel das auf dich aufpasst?" fragte er mit einem leicht besorgten Ton. „Nein, meine Eltern haben kein Fressen mehr gefunden und haben mir gesagt ich solle hier am Fluss warten bis sie zurückkommen. Sie haben gesagt dass es länger dauern wird aber ich einfach warten soll. Ich versuche schon seit Tagen den fluss zu überqueren und möchte sie suchen gehen! Was wenn ihnen was passiert ist?" Ich sah das River überlegte. Er überlegte lange. „Also ich" er hielt inne und saß sich neben mich „also ich möchte dich nicht anlügen kleiner, aber also wenn ich ehrlich bin" er drückte sich näher an mich „denke ich dass deine Eltern nicht mehr zurückkommen werden. Es gibt wegen dem Feuer kaum noch Nahrung und sie wollten dich wahrscheinlich nicht unnötig quälen. Wahrscheinlich sind sie Richtung Norden gegangen in der Hoffnung mehr Nahrung zu finden und haben dich am Fluss gelassen damit du- naja egal ich habe dich ja hier gefunden und es geht dir gut." Ich schaute ihn mit großen Augen an und ließ meine Ohren hängen. Ich konnte nichts sagen, ich war noch ein Welpe aber ich wusste ganz genau was er meint. Meine Eltern haben mich hier zurückgelassen und sie wussten ganz genau dass ich wahrscheinlich gestorben wäre. „Warum- Warum guckst du so-? Ich, also ich wollte jetzt nicht irgendwie deine Kindheit zerstören oder dich traumatisieren? Also ich- jetzt guck mich nicht so an! Es tut mir ja auch leid für dich" sagte er bevor er sich wegdrehte. Ich war hungrig und sah, als ich in den Fluss blickte, einen Fisch schwimmen. Ich hatte seit Tagen nichts gefressen und sah darin die beste Chance. Ich sprang auf den Fisch zu, auch wenn es hieß dass ich ins Wasser musste. Der Fisch war größer als ich dachte und er riss mich Unterwasser. „Was machst du denn da?!" hörte ich River rufen, welcher einige Sekunden später zu mir gesprungen kam und mich mit dem Fisch in meinem Maul aus dem Fluss zog. „Nur weil ich dir gesagt habe dass deine Eltern dich zurückgelassen haben heißt das nicht dass du gleich in den Fluss springen musst um zu ertrunken.." „Du bist echt dumm" sagte ich nur während ich den großen Lachs vor mir ablegte. „Ich habe den Fisch gefangen du Dummkopf, aber danke dass du mir geholfen hast. Willst du auch was?" fragte ich während ich mir einen Bissen nahm. „Was? Tut mir leid ich dachte nicht dass du kleines etwas einen so großen Fisch fangen willst. Aber nein nein du hast doch bestimmt fast nicht gefressen seitdem deine Eltern dich hier alleine gelassen haben". „Naja ich habe einfach etwas von dem gefressen was ich finden konnte. Ich bin kein kleiner Welpe mehr! Ich bin schon fast ganz groß! Ich kann alleine überleben, ich habe ein paar Beeren gefressen um nicht zu verhungern" antwortete ich beim kauen. „Naja also ohne mich wäre das mit dem alleine überleben aber nichts geworden„ murmelte River. „Was hast du gesagt?" fragte ich. „Ehm ach nichts wichtiges" sagte er lachend während er den Fluss betrachtete „du scheinst ein netter Wolf zu sein. Kann ich dir was besonderes zeigen?" fragte er. „Ja natürlich" antwortete ich und sprang neugierig auf. „Dann schau zu" murmelte er während er begann das Wasser aus dem Fluss Wellen schlagen zu lassen. Die Wellen wurden immer stärker us plötzlich hörten sie auf. Plötzlich bildete sich vor ihm ein keiner Wassertropfen, welcher immer größer wurde.
„Wow- wie- wie machst du das?" fragte ich während ich gespannt auf den Tropfen schaute.
„Tja das bleibt mein Geheimnis" sagte er und ließ den Wassertropfen verschwinden. Ich schaute ihn wieder mit meinen großen Augen an und tappte näher zu ihm. „Ehm- hey jetzt guck nicht wieder so- also aber gut, ich fühlte mich schon immer zu Wasser angezogen und eines Tages erschien ein leuchtender Wolf im Wald, welcher mir sagte dass ich anders bin und ich verbunden zum Wasser bin."
„Okay cool" antwortete ich. „Wissen die beiden anderen Wölfe das auch?" Er schaute mich ernst an „Nein. Ich habe mich nie wirklich bereit dazu gefühlt und ich denke es ist auch besser so. Außer dir weiß es niemand mehr."

Spencer wachte aus seinen Gedanken auf und schaute nach Lyumi und Loki. Die beiden schliefen noch, was Spencer beruhigte. Er konnte nun nachvollziehen wie River sich damals gefühlt hatte als er einen kleinen Welpen fand und sich um ihn sorgte.

*Spencer*
Zum Glück ging es den beiden Welpen noch gut. Die beiden waren mir in den letzten Wochen sehr ans Herz gewachsen. Ich entspannte mich wieder und legte meinen Kopf wieder hin. Ich versank erneut in meinen Gedanken.
River und ich kannten uns schon einige Wochen. Wir trafen uns oft am Fluss und River half mir beim jagen und Fischen. Ohne ihn hätte ich nicht überlebt und er wurde wie ein großer Bruder für mich.
„Okay naja kleiner ich muss gehen, Fire wird ungeduldig, er möchte unbedingt dass ich heute vor Sonnenuntergang wieder zurück bin". Ich schaute etwas beleidigt. „Kannst du nicht einfach mit mir abhauen? Wir würden alleine so viel Spaß, du könntest mir alles beibringen und...'' ich wurde von ihm unterbrochen „ich weiß, ich weiß. Aber sie sind meine Freunde, ich kann sie nicht alleine lassen. Besonders nicht Luna mit Fire. Fire wirkt in letzter Zeit komisch. Er ist nun ausgewachsen und ist seiner Kraft bewusst. Er weiß dass ihm nichts in den Weg kommen kann und das nutzt er nun eben jetzt gerne aus" sagte er bevor er sich aufrichtete. „Pass auf dich auf" sagte ich während ich mich kurz gegen ihn drückte. Er wirkte angespannt. „Ich merke schon seit Tagen dass du Angst hast. Du hast Angst vor Fire oder? Ich habe es dir schon gesagt, wir können auch einfach nur ein paar Wochen oder Monate verschwinden".
Er antwortete darauf nur „Ich weiß, aber ich habe meine Entscheidung getroffen, nein." River machte sich auf den Weg doch hielt inne. „Ich- Ich hab dich lieb Spencer". Ich sah ihm zu wie er langsam in den Wald tappte. Als es dunkler wurde konnte ich es nicht mehr aushalten und folgte seiner Spur. Ich wusste dass er etwas verheimlicht und dieser Fire war mir auch suspekt. Auf dem Weg kam mir die weiße Wölfin entgegen doch sie bemerkte mich zum Glück nicht. Als ich River sah, versteckte ich mich in einem Busch und sah zu. Ich sah Fire, welcher zu River ging, sich umblickte und dann direkt vor River stehen blieb. Plötzlich wurden seine Augen schwarz und er wurde viel größer als normale Wölfe.
Kurz darauf sprang er seitlich in River sodass er auf den Boden fiel. Er versuchte sich wieder aufzurichten doch Fire packte schon seinen Nacken und warf ihn gegen einen Baum. „Du bist zu nichts Fähig River, du kannst dich nicht einmal wehren" knurrte Fire. Ich sah dass River sich wieder aufrichtete und kurze Zeit herrschte stille. Dann rannte River auf Fire zu und biss ihm in die Schnauze. Er drückte ihn zu Boden und Fire jaulte auf.
Ich hatte genug gesehen und rannte, in der Hoffnung helfen zu können, zu den beiden. Fire stand wieder auf und sah direkt in meine Richtung. Sein rechtes Auge war komplett zerkratzt und seine Schnauze blutete aus mehreren Wunden. Er beachtete mich zuerst nicht und griff erneut River an bis er auf dem Boden lag und rannte dann zu mir. Ich schaute ihn mit großen Augen an und war wie eingefroren. Ich war im Vergleich zu ihm ein winziger Wolf. Doch bevor er mich verletzen konnte packte mich River und warf mich in einen großen Brombeerbusch. Einige Augenblicke danach packte Fire ihn wieder im Nacken und schlug ihn fest auf den Boden, an dem er dann regungslos liegen blieb.
Ich hielt die Luft an und hoffte dass Fire mich nicht finden würde. Er schaute auf Rivers Leiche und rannte dann in die Richtung in die Luna gelaufen war.
Direkt danach rannte ich aus dem Busch zu Rivers Körper und kuschelte mich in ihn. Ich schluchzte „Es war meine Schuld, du musstest mich retten und warst für einen Moment unachtsam. Ich dachte ich könnte helfen aber ich bin doch wohl noch ein kleiner hilfsloser Welpe"
„Es ist nicht deine Schuld, ich hätte es niemals geschafft. Aber vielleicht war es besser so. Vielleicht musste es so passieren" sagte etwas mit Rivers stimme. Ich schaute mich verwirrt um und sah River vor mir stehen. Verwirrt blickte ich zu Rivers toten Körper und er lag immernoch da. „Alles gut, du bist nicht verrückt. Ich bin tot, aber ich bin weiter für dich da etwas wie ein Geist, mehr wie eine Erinnerung die nur du sehen kannst"
Ich sagte nichts und drückte mich schluchzend gegen den Geister River.

Ich wachte aus den Gedanken wieder auf und schüttelte meinen Kopf. Ich hatte immer gehofft dass ich auch einer von den drei sein könnte. Ich hatte immer gehofft auch eine Kraft zu haben, doch ich dachte mir dass River mir das bestimmt viel früher gesagt hätte. Ich hatte gestern Abend noch mit ihm geredet. Wir mussten uns geheim treffen da er ja für jeden tot war. Er war kein großer Bruder mehr für mich doch ich liebte ihn trotzdem.
Die Jungen waren mittlerweile wach. Ich stand auf und streckte mich. „Was machen wir jetzt Spencer?" fragte Loki. Ich überlegt kurz „hm, ihr glaubt mir und meinen Geschichten doch oder?"
„Ja natürlich!" rief Lyumi. Sollte ich ihnen von River erzählen? Nein, sie würden es bestimmt sowieso noch nicht verstehen. „Hm, wollen wir verstecken spielen?" fragte ich die beiden Welpen. „Ja ja!" rief Lyumi mit wedelndem Schweif. Ich stand auf und sagte „Okay dann versteckt euch" und schloss meine Augen, während Lyumi und Loki sich ein Versteck suchten.

Wolf spiritحيث تعيش القصص. اكتشف الآن