.•°Spirited Back °•.

Kapitel 1

Das Laub knisterten als Chihiro durch den Wald spazierte. Kleine Sonnenstrahlen schienen sanft auf ihre Haut. Eine kleine Brise wehte ihr entgegen und wirbelte ihr braunes Haar nach hinten. Sie ließ ihre Gedanken schweifen. Es war schön warm. Chihiro lief schon eine Weile durch den Wald um einfachmaldem Alltagzuentfliehen. Sie lauschte den zwitschernden Vögeln, doch dann nahm sie Stimmen war. Nicht weit. Sie hielt an um die Richtung bestimmten zu können woher die Stimmen kamen. Es war merkwürdig, dass sich hier andere Leute aufhielten, denn dieser Ort war sehr abgelegen und unbekannt. Zumindest dachte sie das.
Chihiro schlich vorsichtig weiter in Richtung der Stimmen. Es waren 3 Personen und sie schienen wild zu diskutieren. Sie stritten beinahe.
Das Mädchen versteckte sich hinter einem großen Baum ganz in der Nähe und spitzte neugierig die Ohren.

"Ich sag es nicht noch einmal! Das ist der letzte Preis!"
"Ts, verarsch uns nicht! So war das nicht abgemacht!" Schimpfte der andere. Sein Begleiter neben ihm war sehr groß und gut gebaut. Er machte ein sehr wütendes Gesicht.
"Wenn ihr nicht Zahlen wollt, dann geh ich wieder." Sagte nun wieder der andere und verschränkte genervt die Arme."Ich könnte jetzt eigentlich viel angenehmere Kunden haben."
"Du Mistratte! Das wird dir leid tun!" rief nun wieder der andere. Er war wohl der Kunde dieses Mannes. Doch wie aus dem Nichts zog sein Begleiter ein Messer.

Langsam wurde Chihiro klar was hier abging. Sie schnappte nach Luft.
Warum ausgerechnet hier? Warum ausgerechnet jetzt? Warum ausgerechnet sie?
Panisch suchte Chihiro einen Ausweg aus der Situation.
"Verdammt! Wenn die mich entdecken bin ich Geschichte!".
Chihiro entschied sich vorsichtig davon zu schleichen. Rückwärts machte sie einen Schritt nach dem anderen und versuchte so leise wie möglich zu sein. Sie traute sich kaum zu atmen. Angespannt ballte sie ihre Hände zu Fäusten. Kalter Schweiß lief ihre Stirn runter und ihr Herz raste. Sie ließ die drei nicht aus den Augen und lief weiter. Dann hörte sie ein lautes Knacken.
"Was war das? " Es dauerte einen Augenblick bis sie realisierte was gerade passierte. Chihiro blickte auf ihre Füße und sah wie sie einen etwas dickeren Ast zertreten hatte. Schnell sah sie wieder zu den Männern. Alle drei sahen sie schockiert an. "Dieses Mädchen hat uns belauscht! Fangt sie ein, LOS!" Rief einer von ihnen und sie liefen los.

"Scheiße!"rief Chihiro, drehte sich um und rannte. Sie rannte um ihr Leben. Sie rannte als würde sie von Löwen verfolgt werden. Immer wieder tauchten Bilder vom Messer in ihrem Kopf auf.
"So ein Mist!" sagte Chihiro keuchend mit zitternder Stimme.
"Komm schon!" Sie zwang sich schneller zu laufen. Hinter sich hörte Chihiro wie die drei riefen und schimpften. Ihre Beine begannen weh zu tun und das atmen wurden schwerer. "Lauf schneller!" Keuchte das Mädchen erschöpft. In Sport war sie noch nie gut. Verzweifelt sah sie nach vorn.

Endlich.
Da waren Häuser und der Wald nahm nach einer Ewigkeit sein Ende.
Chihiro lief weiter auch wenn sie schon längst nicht mehr konnte. Auch wenn sie kaum noch Luft bekam. So wollte sie nicht sterben. Auf keinen Fall!
Sie erreichte den Ausgang.
Da stand ihr Auto. Ein Mittelgroßer, blauer Wagen. Er war schon etwas älter, aber sah gut aus und war noch in Form.
Chihiro konnte sich nicht bremsen und rannte mit voller Wucht gegen ihr Auto.
Stechende Schmerzen machten sich von ihrer Hüfte bis zum Bauch breit. Doch dafür war keine Zeit. Mit zittrigen Händen zog sie so schnell es ging ihre Schlüssel hervor, stieg ein und fuhr los. Im Rückspiegel sah sie wie die Männer nach und nach auch den leeren Parkplatz erreichten. Chihiro drückte kräftig aufs Gas und sauste die engen Straßen entlang und hielt nicht an, bis sie Zuhause ankam. Sie parkte das Auto und betrat das Haus. Es war groß und etwas altmodisch, aber schön.
Es war leer... wie zu erwarten.

Chihiro musste mehrmals tief Luft holen und sich wieder zu entspannen. Nun spürte sie auch wieder die Schmerzen in den Beinen und in der Hüfte.
Vor einem Spiegel hob sie mit zittrigen Händen ihr Shirt hoch. Sie hatte immer noch Herzklopfen.
Da war ein großer blauer Fleck. Er bedeckte fast ihren ganzen Bauch.
"Na toll, ...also dieses Jahr keinen Bikini?" Sprach sie etwas enttäuscht zu sich selbst. Es war erst Mai. "Etwas Creme und Verband sollten helfen." Murmelte sie, als sie eine kleine Kiste aus dem Schrank zog und sich auf ihre Couch fallen ließ um sich zu verarzten.

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"Hey. Du siehst echt fertig aus. Alles in Ordnung?" Fragte das Schwarzhaarige Mädchen.
"Ja, gestern war nur sehr anstrengenden. Mach dir keine Sorgen, Yuuki." Lächelte Chihiro ihrer Klassenkameradin zu. Doch sie wusste das es sie nicht wirklich interessierte. Ihr uninteressirter Blick sagte alles. Sie fragte nur aus Langeweile. Aber das war in Ordnung. Denn Chihiro wusste wo man sie schätzte und mochte. Es waren nun schon einige Jahre vergangen seit dem sie dort war. Ob es ihnen gut ging? "Chihiro Ogino!" Riss sie die Lehrerin aus den Gedanken.
"Hier" seufzte sie und lehnte ihren Kopf auf ihre Arme.
Doch sie wäre jetzt viel lieber bei Haku und Lin. Sie würde mit ihnen durch Felder und Wiesen laufen und über das Meer fliegen. Wie damals...

"Gut, dann sind ja alle anwesend! Ich habe eine Mitteilung für euch. Wir haben nächste Woche einen Tag frei und ich hatte die Idee das wir gemeinsam als Klasse in den Kami-Wald fahren und dort etwas picknicken. Natürlich solltet ihr auch etwas mitbringen, was sagt ihr?"
Schlug Frau Hoshi lächelnd vor, nachdem sie die Anwesenheitskontrolle beendete. Die Klasse jubelte. "Von mir aus." Gähnte Chihiro müde. Etwas nachdenklich legte das Mädchen ihr Hand auf ihren Bauch. "Wenn sie das sehen würden... Lin und Haku würden sich Sorgen machen". Der Unterricht war so belanglos wie immer. Gelangweilt sah Chihiroaus dem großen Fenster. "Also dann. Bis nächste Woche!" Verabschiedete sie die Lehrerin als es Klingelte.

"Oh man, das wird bestimmt cool. Was bringst du mit, Chihiro?" Fragte Yuuki und packte ihre Sachen ein. "Ich denke, Orangensaft und ein paar Brote werden reichen. Und du?" Antworte sie. "Gut das du fragst. Ich werde mein Hausgemachtes Sushi mitbringen." Kicherte Yuuki und lächelte ihren Freunden zu. "Schön, ich freu mich. Bis dann." Verabschiedete sich Chihiro lächelnd und ging.

"Der Kami-Wald...ist er nicht direkt bei mir um die Ecke?" grübelte Chihiro als sie durch den Flur lief.
"Hey, CHIO!" brüllte jemand hinter ihr. Chihiro warf einen Blick nach hinten.
"Oh nein.." wisperte sie als nun auch ihr letzter Funken 'Gute Laune' erlosch.
"Chio, ich hab auf dich gewartet." Grinste er belustigt als er neben ihr zum stehen kam.
"Schön. Und was willst du, Takumi?" Zischte Chihiro genervt und lief weiter.

Takumi war in Chihiro's Klasse. Ständig suchte er ihre Aufmerksamkeit und gab keine Ruhe, bis er bekam was er wollte. Und jedes Mal kassierte der Junge einen Tritt ins Bein und dennoch versuchte er weiter sein Glück bei ihr.
"Lass uns zusammen Nachhause gehen." Grinste Takumi und strich sich seine blonden Haare nach hinten.
"Wie dumm... Ich fahre leider." Entgegnete Chihiro sarkastisch und machte ein übertrieben trauriges Gesicht.
"Oh Okay. Könnte ich dann eventuell bei dir mitfahren?" Lächelte er und Strich sich etwas errötet mit seinem Finger über die Wange.
"Nun, du könntest eventuell allein Nachhause gehen und meine Nerven verschonen. Wie wärs?" Lächelte das Mädchen leicht wütend über Takumis Dreistigkeit.
"Ich würde doch viel lieber noch etwas mit dir reden." verlegen kratzte sich der Kerl am Hinterkopf.

"Oh Gott...schenk diesem Idioten doch ein paar Gehirnzellen..." Chihiro seufzte als sie es endlich geschafft hatte den Hohlkopf zu überreden allein Heim zu gehen. Es war Freitag, also machte sich das Mädchen Gedanken übers Picknick mit der Klasse am kommenden Montag.
"Es ist so viel besser volljährig zu sein!" Chihiro warf die Arme in die Luft und streckte sich.
"Ach ja. Ich muss gleich noch zur Arbeit." Grübelte sie und blickte mit einem Lächeln aus dem Fenster.