Kapitel 6

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Etienne hackt sich bei mir unter und läuft mit mir im Schlepptau los. Zu allem Überfluss beginnt er auch noch zu sprechen wie ein Wasserfall. Seine Lieblingsfarbe ist Gelb. Seine Lieblingsbeschäftigung ist Reiten und irgendwann wird er der nächste Baron Pontdellier. Danach konnte ich ihm nicht mehr zuhören, denn es hat mich nicht die Bohne interessiert. Wir liefen noch eine ganze Weile und Etienne plapperte fröhlich vor sich hin, während dem ich die wunderschönen Blumen in ihrem Garten bestaunte. Ich liebe Blumen, es gibt nichts schöneres. Zuhause habe ich immer die Blumen abgezeichnet. Und da kommt auch schon mein Stichwort.

«Was machst du denn gerne, ausser singen natürlich?» «Ich zeichne, Blumen am liebsten.» Meine kurze Antwort scheint ihm wohl gereicht zu haben, denn er redet einfach weiter. Ich habe keine Neven mehr ihm zuzuhören und oder auch nur noch einen Moment daneben zu stehen, wenn er mit sich selbst redet. Gerade als ich meine Ausrede parat habe, höre ich ein Wort, dass mich aufhorchen lässt.

«Wie bitte, können Sie das nochmals wiederholen?» «In zwei Wochen steigt ein Ball beim Herzog de Courtenay. Wir wurden eingeladen und ich habe angeboten, eine der besten Sängerinnen mitzubringen. Was sagst du dazu Isabelle?» Mein Magen verkrampft sich und mir wird speiübel. Mein Vater war wirklich gut. Was erhofft er sich davon. Ich werde nicht vor ihm singen niemals. Das war nur eines seiner Spielchen, damit ich schneller nachhause komme. Ich darf aber nicht ablehnen, das wäre zu auffällig. Kurz vor Auftritt würde ich einfach krank werde, das ist am einfachsten.

Ich schlucke also den Koss herunter, der sich in meinem Hals gebildet an und strahle Etienne an. «Vielen Dank, was für eine Ehre.»

Wir schlendern zum Anwesen zurück und Etienne sieht mich freundlich an. «Ich habe sehr viel von mir gesprochen und nichts über dich erfahren. Können wir das in den nächsten Tagen wiederholen?»

Und obwohl er mich zu Tode gelangweilt hat, kann ich nicht verhindern, dass mein Herz ein bisschen schneller schlägt, wenn ich mich in den blauen Augen von Etienne verliere. Aber ich darf mich nicht verlieben. Das würde alles nur noch viel komplizierter machen.

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