Kapitel 2

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Als ich nach Stunden an der langen Treppe ankomme die zum Haus der Winde führt, fühle ich mich tot. Ich könnte hier jetzt mich auf dem Boden legen und schlafen. Das Brot hab ich mit einigen Problemen aufgegessen, da ich lange schon keine feste Nahrung zu mir genommen habe und das Wasser bis zur hälfte ausgetrunken. Es hat mir definitiv Kraft gegeben, doch leider nicht ausreichend genug. Ich weiß ich könnte versuchen hoch zu fliegen, doch seit dem einen Vorfall hab ich nie wieder versucht zu fliegen. Vor allem weil ich nicht genau weiß ob ich dies noch kann.

Ich stand lange genug vor dem Stadthaus, nur um festzustellen, dass er nicht anwesend ist.

Eine innerliche Unruhe macht sich breit und ich muss mich vor Erschöpfung auf die erste Stufe setzen. Meine weißblonden langen Haare die vom schmutz befleckt sind, fallen wie ein Wasserfall um die Seite meines Kopfes, als ich diesen auf meine Hände stütze. Ich schmecke Blut, als meine Zunge leicht über meine rauen und trockene Lippen fahren.

Was hab ich mir bloß dabei gedacht hierher wieder zu kommen...ich hätte besser dort bleiben sollen... meine Kraft reicht einfach nicht aus, um weiter zu kommen. Die endlose leere in mir droht mir den rest Hoffnung zu nehmen die ich noch besitze. Hoffnung... das ist das einzige was mich antreibt. Hoffnung, dass ich endlich das ersehnte Glück bekomme das ich immer wollte. Ein zu Hause. Tränen brannten auf meiner wunden Haut. Was ich alles machen musste um hierher zu gelangen..

Nein ich werde nicht zu lassen das meine schwarzen Schatten Gedanken mich dazu bringen aufzugeben. ICH werden nicht aufgeben. So weit bin ich schon gekommen und habe Opfer gebracht, das ich nicht zulassen kann die Kontrolle zu verlieren. Ich will nur wissen ob es ihm gut geht. Das ist das einzige was mir lieb ist. Dann... ja dann weiß ich nicht genau was ich machen werden. Vielleicht neu Anfangen.

Ich schnaube wüten in meine Hände und wische mein Tränen aus Zorn weg. Neuanfang.. wie oft hatte ich schon ein Neuanfang gehabt und am ende ist immer wieder was schief gelaufen. Jedes verdammte mal ist was passiert.. oder jemand gestorben und das nur meinetwegen... Ich bin ein...

,,Nein" befehle ich mir selbst, um den Gedanken erst gar nicht zuzulassen. ,,das bin ich nicht" Wenn ich weiterhin hier Trübsal blasen, dann werde ich nie an mein Ziel kommen.

Entschlossen binde ich meine Haare zu einem Zopf und kontrolliere ob meine beiden Dolche in den Stiefeln gut verstaut sind. Meine braune Hose versuche ich so gut wie es geht von Dreck zu befreien und ziehe mein Kapuzen Pullover aus um ihn mir um die Hüfte zu binden. Darunter trage ich nur ein dünnes Langarm Oberteil.

Mein Köcher mit den Pfeilen und den Bogen versuche ich mit der Tasche über meinen Rücke zu legen, um sie dann vor mein Körper baumeln zu lassen. Meine eingeklappten Flügel erschweren mir diesen Vorgang. Als ich endlich alles sicher um mich gelegt habe, breite ich meine schwarzen Flügel aus. Sofort durchzuckte mich ein unangenehmes Brennen und ich verziehe mein Gesicht.

Oh Kessel steh mir bei.

Langsam versuche ich meine Flügel hin und her zu bewegen, um zu gucken wie weit ich gehen kann. Sie sind so unfassbar schwer. Ich wäre längst nach hinten gekippt, hätte ich meine Sachen nicht vor mein Körper platziert.

Ich setze mein Fuß auf die erste Stufe und dann immer weiter hoch. Mein Plan ist es so weit zu Fuß hoch zu kommen, das ich nur ein kleines stück fliegen muss. Wenn es mir überhaupt gelingt zu fliegen. Die Treppe hat so viele Stufen das man wenn man keine Flügel besitzt locker mehr als 4 Stunden bräuchte. Beim Kessel warum gibt es nicht Personal die einen hoch bringen? Oder den Wind teilen... was ich leider bis jetzt im Leben nur 3 mal geschafft habe und das waren in Situationen wo ich in Lebensgefahr war. Meine Magie würden nicht ausreichen, um bis ganz nach oben den Wind zu teilen. Falls es überhaupt möglich ist und diese Barriere nicht mehr existiert.

A court of Shadow and LightDove le storie prendono vita. Scoprilo ora