• Chapter One •

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Ich wachte langsam auf, als jemand wie gestört gegen meine Zimmertür hämmerte. Wer kommt denn auf diese fürchterliche Idee, mich jetzt auch noch zu wecken. Ich öffnete meine Augen und sah meinen älteren Bruder schon in meinem Zimmer stehen, die Hände in die Seiten gestemmt blickt er auf mich hinab.

Wenn ich es nicht besser wüsste, war er ein wenig sauer, aber ich müde und deswegen drehte ich mich von Ihm weg. Ein schöner Rücken entzückt doch auch, oder?
„Malia, steh endlich auf! Wie kann jemand so faul sein?"
Wie kann jemand nur so nervig sein? Ich bin doch beschäftigt, sieht er das nicht?
„Ich stehe jetzt auf, aber mich vor dir aus zu ziehen, steht nicht auf meiner Liste von Dingen die ich noch gern machen möchte."

Ich höre ihn nur schnauben und seinen stechenden Blick in meinem Nacken, jedoch paar Sekunden später fällt die Tür ins Schloss und ich bin allein.
Gemächlich klettere ich aus meinem Bett und schaue in den Spiegel vor mir, eigentlich meide ich den Blick, da ich mir sonst noch größer vorkomme, als sowieso schon. Ich blicke an mir hinunter und seufzte auf, was würde ich dafür geben ein wenig kleiner zu sein.

Ich starre wieder meinen Gegenüber an und setzte ein Lächeln auf, zwar war es nicht echt, aber das musste reichen. Ich durfte nicht mehr so weiter machen, wie vor einem Jahr, sonst bin ich nur wieder das Opfer, was sich von allen klein machen lässt.

Nachdem ich mir eine hellblaue Jeans und ein bauchfreies schwarze Top angezogen habe, betrachte ich mich im Spiegel.
Gut das es Mode ist, in Röhrenjeans Hochwasser drin zu haben, sonst würde ich nur noch mehr angestarrt werden, als sowieso schon. Wieso gibt es keine Hosen für großemFrauen? Ich verstehe das nicht.

Augenrollend löste ich mich von meinem Anblick im Spiegel, zog meine weißen Sneaker an und band meine braunen Haare zu einem Zopf.

Ich machte meine Zimmertür auf und trat in den Flur, mein Vater kam hoch und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Zugegeben mein Vater war ein wenig kleiner als Ich, lustigerweise sind alle kleiner, nur Ich bin der Riese.

„Morgen Dad, so früh schon auf?"
„Früh? Deine Schule beginnt in ein paar Minuten, Simon wird dich deswegen zur Schule fahren. Du musstest ja verschlafen..."
Ich blickte ihm entsetzt entgegen, an meinem ersten Schultag zu spät zum Unterricht kommen, wow das konnte auch nur Ich.

Ohne ein weiteres Wort rannte ich die Treppen hinunter, meine Mutter kam mir mit einem Umzugskarton entgegen und ich wich ihr aus, ich schrie noch ein „Tschüss" und war im freien. Mein allerliebster Bruder stand schon draußen mit dem überheblichsten Grinsen, was man sich nur vorstellen kann, ich hingegen quittierte dies mit einem Augenrollen. Manchmal hasse ich ihn, er war halt das gute Kind.

Ich würde es zwar nie zugeben, aber mein Bruder sah halt schon nicht schlecht aus, kein Wunder das er der Aufreißer schlecht hin ist. Mit seinem braunen Haaren, dem hellblauen Augen und der sportlichen Figur war er halt ein Hingucker für die meisten Mädchen.
Ich sehe ihn eher als Kotzbrocken.
Ich stieg ein, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, schnallte mich an und wartete darauf das er einstieg.

Als er endlich im Auto saß und los fuhr herrschte eine Stille, die für mich unangenehm war. Ich wusste das er mich darauf ansprechen will, dass er wissen will wie es mir mit dieser neuen Situation geht, aber ich will nicht reden.
Leider habe ich da nicht die Rechnung mit Ihm gemacht.

„Lass dich nicht fertig machen, okay.."

Ich verdrehte nur die Augen, was wollte er denn jetzt bitte von mir hören?

„Ich werde mein bestes geben, ich versuche mich natürlich unsichtbar zu machen, am besten verstecke ich mich hinter dir."
Grinse ich ihn nach meinen Worten an und er seufzte nur auf, Simon war ein Stück kleiner, als Ich. Dementsprechend wird das nichts mit dem verstecken.

„Ich möchte doch nur, dass dir nicht das gleiche widerfährt, wie auf der anderen Schule."

„Ich möchte das Thema jetzt beenden..", antwortete ich darauf.

Somit wandte ich mich völlig von Ihm ab und er lies mich in Frieden.
Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte, lustigerweise hat es immer den Anschein gemacht, als hätten mich deren Worte nicht gestört, weil ich die Starke markiert habe.
Jedoch hat es mich zerstört.

Bevor ich komplett in Selbstzweifel versinken konnte, hielt der Wagen an und ich sah meine neue Folterschule. Ich bibberte schon bei dem Gedanken, diese Schule betreten zu müssen.
Ich machte mich grade im Sitz, sah meinen Bruder kurz aufmunternd Lächelnd an und stieg aus. Mir war klar, dass er mir das null abkaufte, aber das war mir egal. Reicht wenn alle anderen das tun.

Simon hat direkt an dem Schulparkplatz gehalten und da einige Schüler dort standen, zog ich direkt alle Blicke auf mich. Anscheinend wissen alle direkt, wenn wer neues da ist. Super.
Ich fühle mich sowieso schon wie eine Giraffe im Zoo und in diesem Moment, wie eine in Pinke Farbe getaucht.

Ich zog einmal scharf die Luft ein und schritt zum Schulgebäude, ich hörte einige Stimmen, traurigerweise machten die sich noch nicht mal die Mühe, ihre Stimmen zu senken.

„Boah, ist die groß!"
„Diese langen Beine.."
„Wenn die mal einen Freund bekommen sollte, fresse ich ein Besen!", hörte ich eine weibliche Stimme sagen, ich konnte nicht anders und wandte mich Ihr zu.

Sie entsprach echt dem Klischee billige Schülerin, einen guten Kopf kleiner als Ich, drei Freundinnen im Schlepptau und den arrogantesten Blick auf Lager, den man sich je vorstellen kann. Außerdem war Sie eigentlich recht hübsch, nur der Make-up Ton war viel zu dunkel für Sie und das lies sie ziemlich orange aussehen.

Sie betrachtete mich von unten nach oben und blieb an meinen Augen hängen, ich ging nur ein Schritt auf Sie zu und sagte:,,Liebchen, wer noch nichtmal den richtigen Ton für seinen Teint finden kann, braucht schon mal gar nichts zu sagen. Zudem würde ich aufpassen, ich kann dir bei meiner Größe auf den Kopf spucken!"
Ich zwinkerte Ihr zu, machte daraufhin auf dem Ansatz kehrte und setzte meinen Weg fort.

Während meiner Worte war es auf dem Parkplatz echt ruhig geworden und alle haben zugehört, anstatt mir weitere Beleidigungen an den Kopf geknallt wurden, hörte ich nur anerkennendes Gemurmel.

Ich wandte mich kurz zu allen anderen um, jedoch fiel mein Blick auf die blonde Zicke und dieser Zorn in ihren Augen war schon gruselig, das würde ich bereuen. Sie schien was ‚besonderes' an dieser Schule zu sein und was genau, dass werde ich bestimmt noch erfahren. 

Ich war nach ein paar Minuten endlich im Gebäude und blickte mich um, wo musste ich nur hin. Wie als hätte man mich erhört, tippte mich jemand an, ich drehte mich zu der Person um und sah ein süßes Mädchen. Braune Haare, Sommersprossen und winzig.
Ich lächelte sie an und sie grinste zurück, ihre einzigen Worte waren:
„Endlich hat jemand dieser verwöhnten Zicke mal was gesagt! Dafür danke ich dir, sonst wär mir bald bestimmt noch was geplatzt, wegen der.."

Ich konnte nicht anders, als zu lachen.

„Ich bin Skye und ab heute bist du meine große Freundin. Glaub mir du brauchst mich, vor allem weil Monique - Miss Orange dich jetzt zerstören will!"
Ihr Ton sprach Bände und ich glaubte Ihr.

Super Malia, keine 10 Minuten auf der neuen Schule und schon direkt eine Feindin für die restlichen Jahre gemacht.

„Los, wir müssen in den Unterricht, bist glücklicherweise bei mir in der Klasse.", mit diesen Worten wurde ich an der Hand gepackt, ihre winzigen Finger schlossen sich um die meine und Sie zog mich schon mit.

Vielleicht wird es doch nicht so schlimm..

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 27, 2021 ⏰

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