Das letzte Schweigen

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Im flirrenden Sommer 1986 wird nahe einer Kleinstadt die elfjährige Pia vergewaltigt und ermordet. Ihr Fahrrad landet in einem Kornfeld, ihre Leiche wird später in einem See gefunden. Der ältere Täter, Peer Sommer, wird von einem jungen Freund, Timo, begleitet, der zugleich Zeuge und Komplize ist. Beide haben sich zuvor aufgrund ihrer pädophilen Neigung kennengelernt. Nach der Tat verlässt der junge Mann bald ohne Abschied die Stadt. Jahre später, dieselbe Stadt, andere Menschen: Bei Familie Weghamm gibt es Streit, die 13-jährige Sinikka geht zur Kirmes statt zum Sport. Sie kehrt nicht zurück. Die besorgten Eltern wenden sich an die Polizei und damit an David Jahn, einen jungen Kommissar. Kurze Zeit später wird das Fahrrad Sinikkas am selben Ort in den Feldern wie bei der Tat 1986 gefunden. Die Suche wird intensiviert, die Hoffnung, das Mädchen lebend zu finden, ist gering. Die Eltern Weghamm entfremden sich, und Jahn lernt die Mutter des 1986 ermordeten Mädchens kennen. Derweil kehrt der junge Mann von damals, mittlerweile arrivierter Architekt und selbst Familienvater, zurück. In den Medien hat er von der Tat gehört, die verdrängte Vergangenheit holt ihn jetzt ein. Er sucht den Täter von damals auf. Dieser hat pädophile Neigungen, den Hang zu Sexvideos mit nymphenartigen Mädchen haben die beiden damals miteinander geteilt. Der Ältere versucht, dort anzuknüpfen, wo die Beziehung der beiden geendet hatte, der jüngere aber entzieht sich und ist angewidert, auch von sich selbst. Er kämpft mit sich, seine Selbstsicherheit weicht einer früheren Verunsicherung. Dann wird die Leiche des verschwundenen Mädchens gefunden. Die Polizei ist dem Täter dicht auf den Fersen, die gemütliche, schwangere Polizistin Gläser sitzt sogar in seinem Wohnzimmer, um ihn zu einem Wagen zu befragen, den er früher fuhr. Er lauert, ein Messer parat, doch einen Verdacht gegen ihn spürt sie erst nach Verlassen der Wohnung. Der Jüngere jedoch bringt sich zwischenzeitlich in sprachloser Verzweiflung um: Er ertränkt sich in seinem Auto im See. Die Polizei hat ihren Täter, einen zweiten vermutet sie nicht. Der nach wie vor desolate Jahn hegt starke Zweifel und lehnt sich kurzzeitig auf. Seine Theorie ist, dass es einen zweiten Täter gab und dass dieser dem Komplizen mit der neuen Tat ein Zeichen schicken wollte, um ihn zurückzurufen. Jahn wird kein Glauben geschenkt. Derweil suchen die Eltern Weghamm wieder Trost aneinander und die Mutter des 1986 getöteten Mädchens bricht die ziellose Beziehung ab, die sie mit einem in den Fall involvierten, inzwischen pensionierten Ermittler begonnen hatte. Die letzte Einstellung des Films zeigt den Täter als traurigen und einsamen Mann in seiner kleinen Wohnung, der mit seiner Tat eine Nachricht senden wollte und jetzt mit dem Freitod des jüngeren Tatbeteiligten seinen vielleicht einzigen Freund verloren hat.

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