Neun

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Es war bereits Abend und den ganzen Tag hatte ich bei Alex und Phil verbracht. Wir hatten zusammen spiele gespielt und Filme geschaut. Da habe ich erkannt, dass Phil mir nichts böses will und genauso nett ist wie alle anderen. Grade waren wir am Kochen, denn in einer Stunde kamen Cem und Stephan heim. Wir hatten uns dazu entschieden Nudeln mit Tomatensoße zu kochen. „ Seid ihr eigentlich eine reine Männer WG, oder wohnen auch Frauen hier?" fragte ich während ich mich dem Tisch decken widmete. „ Nein, Paula und Charlotte wohnen auch hier. Die haben aber zurzeit Urlaub und sind zusammen in den Urlaub gefahren." erklärte Phil. Verstehend nickte ich und stellte mich zu Alex an den Herd.
„Wir sind wieder da." kamen Cem und Stephan in die Küche. „ Hey ihr beiden. Wie war die Schicht?" erkundigte sich Phil. Wir setzen uns gemeinsam an den Tisch und fingen an zu essen. Alle nahmen sich eine normale Portion während ich mir nur ein bisschen auftat. „ Wir hatten eine Menge Schlägereien und Raubüberfälle. Und einen Einbruch in eine Villa." erzählte Stephan. „ Wart ihr zusammen auf Streife?" Ein Nicken beider Männer. Ich hatte meine Nudeln bereits aufgegessen. „ Nimm dir noch Elisa" sagte Alex und deutete auf den Topf. Ich schüttelte den Kopf und stützte meinen Kopf auf meine Hand. „ Was hat eigentlich die Untersuchung gesagt?" Cem schaute zu mir und anschließend zu dem dunkel haarigen Notarzt. „ Also so weit ich feststellen konnte ist alles in Ordnung, sie hat nur Hämatome. Die verschwinden aber nach einer Zeit. Und die Wunde an ihrem Rücken werden wir beobachten müssen. Es sieht eher nach einem Schnitt aus, doch Elisa wollte mir nichts erzählen." Während Alex die Polizisten auf den neusten Stand brachte, bemühte ich mich die Übelkeit die langsam hervor kam zu unterdrücken. Die anderen fielen in ein angeregtes Gespräch und nahmen mich nicht mehr wahr. Ich stand auf und ging nach oben in das Badezimmer. Zur Sicherheit schloss ich die Tür ab. Kaum habe ich den Schlüssel im Schloß umgedreht kam mir das Abendessen auch schon hoch. Ich kniete vor der Toilette und erbrach. Durch das erbrechen bekam ich kaum noch Luft, doch zum durchatmen blieb nicht viel Zeit. Einige Minuten verstrichen und das Erbrechen hörte nicht auf. Meine Panik stieg. Schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen bis alles um mich herum schwarz wurde.

~~~ Alexander Hetkamp ~~~
Nach dem Elisa ihre kleine Portion an Nudeln aufgegessen hatte, war sie still geworden. Sie war zwar schon die ganze Zeit still, doch jetzt schien sie ganz wo anders zu sein. Cem sprach mich an und für einen kurzen Moment lies ich das Mädchen aus den Augen. Diesen Moment nutze sie und ging aus der Küche. Oben konnten wir nur eine zu schlagende Tür hören, bevor die Stille von einem Leisen Würgen und Schluchzen erfüllt wurde. Sofort leuteten bei mir Alle Alarmglocken. Ich lief die Treppen nach oben und blieb vor der verschlossenen Tür stehen.        „ Elisa, mach die Tür auf!" rief ich auf die andere Seite der Tür. Keine Antwort. „ Elisa! Hörst du mich?" Immer noch keine Antwort. „ Leute kommt schnell hoch!" schrei ich schließlich. Kaum danach war ein Getrampel auf der Treppe zu hören. „ Was ist los?" „ Keine Ahnung. Elisa hat sich im Bad eingesperrt und hat sich übergeben. Jetzt macht sie die Tür nicht auf." Auch meine Angst stieg von Sekunde zu Sekunde. Ich kenne Elisa noch gar nicht so lange, doch ist sie mir sehr schnell ans Herz gewachsen und ich fühle mich für sie verantwortlich. „ Wir haben doch einen Ersatz Schlüssel." meinte Stephan und lief wieder die Treppen runter. In der Zeit versuchte ich Elisa zum Reden zu bringen. „ Stephan beeil dich, ich glaube sie ist Bewusstlos!" „ Bin schon da" der Polizist steckte den Schlüssel in das Schloß und man hörte wie der Schlüssel auf der anderen Seite zu Boden fiel. Die Tür öffnete sich und auf dem Fliesenboden lag das Mädchen. Sie war blass. Ihre Augen waren geschlossen. Und sie hatte tatsächlich erbrochen. Mit schnellen Schritten war ich schließlich bei ihr angelangt und kniete mich zu ihr auf den Boden. „ Elisa... Mach deine Augen auf" ich tätschelte sie an der Wange und schüttelte sie an den Schultern. Keine Reaktion. „ Elisa wach auf" Ich setzte ihr Schmerzreiz. Sie schüttelte ihren Kopf und murmelte etwas vor sich hin. „ Ganz ruhig. Dir geht es gleich besser." Versuchte ich das Mädchen zu beruhigen. „ Phil, hol mir bitte alles für eine Infusion und ein Mittel gegen Übelkeit." Phil ging aus dem Badezimmer. „ Cem du holst mir bitte ein Glas Wasser aber ohne Kohlensäure und mach ein Handtuch nass, mit kaltem Wasser" Auch Cem verließ das Bad. Ich griff Elisa an den Rücken und unter die Knie. Mit Elisa auf dem Arm verließ auch ich das Bad und brachte sie in eines unserer Gästezimmer. Dort legte ich sie ins Bett und deckte sie zu. Phil war schon da und reichte mir die Sachen für die Infusion. „ Elisa ich lege dir jetzt einen Zugang" klärte ich sie auf. Mit einem Flüstern wendete ich mich an meinen Kollegen:         " Kannst du sie bitte mal eben festhalten." Phil trat näher ans Bett und hielt ihre Arme fest. Es war zu ihrem eigene so wie zu unserem Schutz. Ich legte ihr den Zugang und spritze das Mittel i durch den Zugang in die Vene. Anschließend hängte ich den Infusionsschlauch an den Zugang und ließ die durchsichtige Flüssigkeit aus dem Plastikbehälter durchlaufen.

I' m fine! Where stories live. Discover now