Vierzig

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Wir befanden uns grade im Krankenhaus um mir die Magensonde zu entfernen. Es war ein befreiendes Gefühl. Endlich hatte ich keinen Schlauch mehr der mir durch den ganzen Körper ging. Ok viellicht nicht durch den ganzen, aber es fühlte sich so an. Auf jeden fall durfte oder konnte ich jetzt selbstständig essen ohne an einen Schlauch gebunden zu sein. Ich war der gesunden Ernährung treu geblieben und hatte so wenig fett wie möglich gegessen . Was mir nicht schwer gefallen war. Den Alex legte auch viel Wert auf eine gesunde Ernährung. Auch wenn es die letzten Wochen anders aussah. Nur Pizza, Burger und anderes. Ich hatte immer schön meinen Salat gegessen. Nur vom Anblick dieser Fett triefenden Gerichte drehte sich mein Magen um 180 Grad. Einfach nur unappetitlich! So lange mich keiner zwang sowas zu essen, bin ich zufrieden und konnte mit meinen WG Bewohnern friedlich unter einem Dach leben. 

Morgen ist bereits mein erster Schultag seid langem. Ich lief die ganze Zeit hin und her um meine Schulsachen einzusammeln. Mal lag hier was und mal da. Alles verstreut. Und eigentlich war ich eine Ordentliche Person, aber auch das hatte in den Wochen nachgelassen. Ich hielt mich kaum noch in meinem Zimmer auf. Und wenn es mal vorkam, möchte ich nicht alleine sein. Seid knapp drei Wochen schlief ich jetzt bei meinem Bruder. Ein Wunder das er mich noch nicht rausgeschmissen hatte. Er fragte auch schon die ganze Zeit, bekam jedoch nie eine gescheite Antwort. Er machte sich sorgen, wie immer. Wann machte er sich die denn nicht? Aber irgendwie hatte ich den Tod von Mama und Papa doch noch nicht so gut weggesteckt wie ich dachte. Und wenn ich bei Alex war weiß ich, dass noch jemand da war. Ich konnte ihn nicht auch noch verlieren. Ich mein wir hatten uns grade erst wieder gefunden. das könnte ich nicht verkraften. 

" Alex komm mal bitte!" Ich stand vor dem Spiegel und hielt mir abwechselnd zwei Oberteile vor den Oberkörper und musterte diese skeptisch. Getrampel war zu hören und kurze Zeit später wurde meine Tür aufgerissen. " Welches, das schwarze oder das weiße mit der schwarzen Schrift?" Ich drehte mich zu meinem Bruder und hielt wieder die Oberteile abwechselnd vor meinen Oberkörper. Untenrum trug ich eine dunkel blaue Jeans, die ich morgen auf jeden fall anziehen werde. " Also ich würde morgen das weiße anziehen und dadrüber deine graue Strickjacke." Alex nahm auf meinem Bett platz und musterte mich durch den Spiegel, dem ich mich wieder zu wand. " Sicher? Nicht doch das schwarze?" Skeptisch blickte ich das Zwei T-Shirt an und überlegte. " Ist es nicht egal welches T-Shirt du anzieht?" Alex lachte leise auf und stütze seinen Kopf auf seine Handfläche . " Brüderchen, der erste Eindruck zählt. Also ja, es ist wichtig. " Mein Kopf schnellte wieder zum Spiegel. " Dann das Weiße mit der Strickjacke. Das wirkt etwas lässiger." Ich schmiss das dunkle Shirt auf den Klamotten Haufen neben mir und legte mir das auserwählte Shirt auf meinem Stuhl zurecht.      " Willst du nicht schon schlafen gehen? Es ist bereits nach 10 Uhr, du musst morgen früh aufstehen." Alex stand auf und machte Anstalt aus meinem Zimmer zu gehen. " Ja, ich mach mich fertig und leg mich hin. Ich schlaf wieder bei dir." es war ein Seufzen zu hören. " Elisa das muss aufhören. Du kannst nicht immer bei mir schlafen. Versuch dich doch hier hinzulegen und ich bleibe bis du eingeschlafen bist." Mit bleichem Gesicht schaute ich den älteren an und brachte kein Wort heraus. Das hatte mich eben völlig aus der Bahn geworfen. " Alex ich... kann nicht. Ich kann nicht allein schlafen." versuchte ihm zu erklären. " Dann nenn mir doch den Grund dafür." Alex ließ seine Schultern hängen und kam mit kleinen und langsamen Schritten auf mich zu. " es geht nicht." flüsterte ich. " Na gut. Zieh dich um und komm rüber. Morgen nach der Schule reden wir noch mal." Alex klang nicht begeistert, nahm es aber so hin und verließ mein Schlafzimmer. Ich zog mir meinen Pyjama über und ging ins Bad Zähneputzen. Zehn Minuten später lag ich an Alex gekuschelt und viel von Minute zu Minute in einen tieferen Schlaf. 


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