Kapitel 15

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Noch immer bewusstlos wurde Moira in einen kleinen, dunklen Raum gebracht und auf einen ramponierten Stuhl gesetzt. Ein Zauberstab deutete auf sie und eine unheimliche Stimmt flüsterte : Rennervate.

Mit einem Male schien neues Leben in ihren Körper zu fahren, denn sie wachte langsam auf.

Sie öffnete ihre Augen und begann sich an die Dunkelheit in dem Raum zu gewöhnen. Noch war sie wie in Trance und bekam nicht ganz mit, was geschehen war oder wo sie sich befand. Sie begann nun sich umzusehen, fahrig versuchte sich sich dabei richtig aufzusetzen, wobei sie sich auf die mosche Armlehne des Stuhles stützte, die nun unter Ächzten nachgab.

Erschrocken fuhr sie zurück, die Armlehne dabei beobachtend wie sie nun auf dem Boden lag. Ihr Blick suchte nun weiter, als sie bemerkte das sie nicht alleine war. Sie fuhr zur Seite und bemerkte zwei Gestalten direkt vor sich stehend. Allerdings sagte keiner von ihnen etwas, auch bewegten sie sich nicht.

Moira sah sie an, legte den Kopf schief und versuchte sich erstmal zu erinnern, was geschehen war.

Sie war Zuhause gewesen und George war gerade gegangen, als es fünf Minuten später an der Tür geklopft hatte. Sie hatte gedacht es wäre George, weshalb sie sich nicht in Gefahr gesehen hatte. Und dann, sie erinnerte sich an den roten Lichtblitz.

Oh nein, fuhr es ihr durch den Kopf.

Mittlerweile hatten sich ihre Augen vollständig an die Dunkelheit gewöhnt. Sie wagte nicht die Männer noch einmal anzusehen. Sie hatte verstanden, in welcher Situation sie sich möglicherweise befand und wollte sie nicht unnötig auf sie aufmerksam machen.

Langsam, fast in Zeitlupe begann sie sich stattdessen weiter in dem Raum umzusehen. Die Wand schien dunkel zu sein - vielleicht ein Braunton - an der Wand standen vereinzelt kleine Schränke. Allerdings hatten sie alle einen anderen Stil, weshalb sie wohl nicht zusammengehörten.

Sie bemerkte das ihr Schädel schrecklich brummte, als sie ein Knarren aus dem anderen Raum oder dem Flur draußen hörte. Da war noch jemand.

Wo war sie hier? Es roch muffig, feucht und ein wenig alt und die Möbel sahen auch aus, als ständen sie schon mehr als zehn Jahre. Sie fragte sich wie spät es war. Wie lange war sie wohl bewusstlos gewesen? Wo hatte man sie hingebracht?

Doch es gab eine viel wichtigere Frage. Wieso hatte man sie hier hergebracht? Wieso hatte man sie nicht einfach getötet? Nicht das sie sich beschweren wollte. Doch das hier sah nicht nach einer Gartenparty aus und die schemenhaften Umrisse dieser Kerle nicht besonders vertrauenerweckend.

Einer der Männer kam nun näher und Moira erschrak sich. Doch er stellte nur ein Tablett neben sie und dann ließen die zwei Männer sie alleine. Die Tür fiel knarzend ins Schloss und ließ sie alleine zurück.

Sie sah hinunter und brauchte eine Weile um zu erkennen, was es war. Es war nun noch dunkler und es dauerte sicher fünf Minuten bis sie ihre Hand vor ihrem Gesicht erkennen konnte. Sie bückte sich zu dem Tablett, hob es hoch und fand etwas zum trinken und etwas Suppe darauf - Suppe? Wer bitte gab ihr Suppe? Ein Stück trocken Brot hätte sie verstanden, aber Suppe? Das war mal gar nicht nach dem Entführer-Ehren-Kodex.

Moira wusste nicht wo sie ihren Sarkasmus her nahm, aber wahrscheinlich war es einfach ihre Art mit der Situation umzugehen. Besser als heulend in der Ecke zu liegen, sagte sie sich selber. Sie trank einen Schluck, überlegte kurz ob man es vielleicht vergiftet hatte und wollte schließlich ihren Zauberstab herausholen, um es zu untersuchen. Aber natürlich, fand sie ihn nicht mehr.

Ok, was auch immer die Typen vor hatten, das würde nicht gut sein. Sie ließ das Glas wieder sinken und stellte es zurück auf das Tablett. Sie würde es wohl erst dann trinken, wenn sie zu verzweifelt und durstig war um über Konsequenzen nachzudenken. Aber soweit war sie noch lange nicht.

Sie stand nun auf und begann das kleine Zimmer abzulaufen. Mit jedem Schritt knarzte es und sie fuhr immer ein wenig zusammen. Ob sie herumlaufen durfte? Sie drehte sich zur Tür, doch es kam niemand herein.

Wie lange würde man sie hier lassen? Und was viel wichtiger war: Wo konnte sie hier aufs Klo gehen? - Moira verdammt, reiß dich zusammen!, sagte sie sich nun selber.

Nachdem sie nun eine Weile hin und hergelaufen war, schob sie den Stuhl vorsichtig bis nach ganz hinten in eine Ecke. Schließlich wollte sie nicht gleich mitten im Licht sitzen und sich zu leicht töten lassen. Sie könnte neben der Tür warten und angreifen, wenn jemand hereinkam. Dennoch erschien ihr das etwas wahnwitzig.

Seelenlos - Harry PotterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt