Kapitel 9

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Es tut mir sooo leid, dass so lange nichts kam. Irgendwie war dieses Kapitel zu überarbeiten immer so schwer gewesen. Doch diesmal habe ich mir endlich die Zeit genommen und es getan. Ich hoffe, ich kann nun endlich auch mal weiterschreiben und hoffe, die Blockade ist fürs Erste überstanden ^^



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Seit Bartys kleinem Erfolg mit dem Ball ist mittlerweile mehr als ein Monat vergangen. Von Büchern umgeben sitze ich Zuhause und kämpfe mich durch jedes Einzelne. Alle mit einem Thema: Heilkunde. Ob Zauber - oder Muggelheilkunde, ist mir dabei ziemlich egal. Immer wieder wechsele ich von einem Buch zum Nächsten, luge in eines, schreibe mir eine vielleicht wichtige Information daraus auf und wechsele dann zu einem anderen Buch. Hin - und wieder fliegen einige der Bücher auch einfach auf den Boden, nachdem ich sie für nutzlos erachtet habe.

Das Chaos um mich herum versuche ich gekonnt zu ignorieren, genauso wie den Zustand meiner Haare oder meiner seit Tagen getragenen Klamotten. Achtlos schiebe ich eine leere Chipstüte zur Seite und ziehe ein Buch zu mir, mit dem Titel: Medizin im Mittelalter - vielleicht war nicht alles tödlich. Ein Guide für Schamanen.

Meine Augen brennen und eigentlich sollte ich endlich einmal eine Nacht durchschlafen. Doch ich kann es nicht. Seit Tagen befrage ich Fachleute, wälze Bücher und denke angestrengt darüber nach, wie es weitergehen soll. Und das hat einen ziemlich wichtigen Grund. Barty.

Er machte kaum Fortschritte. Noch einige Male hatte er es geschafft den Ball zu umfassen. Meist aber mit höchstens zwei Fingern. So langsam bin ich wirklich am verzweifeln. Ich kann mir einfach nicht erklären, warum er nach so langer Zeit noch immer keine Fortschritte machte, sondern immer noch auf dem selben Niveau ist, wie vor vier Wochen. Wenigstens ein wenig hätte sich seine Bewegungsfähigkeit nach all dem Üben verbessern sollen, zumindest stand es so in jedem Buch, in welchem es um das Thema ging.

Aus purer Verzweiflung bin ich mittlerweile wieder darauf umgestiegen ihn zum sprechen bringen zu wollen. Meine Mutter kennt sich ein wenig mit Sprachtraining aus und hatte mich öfters Nachts ins St. Mungo begleitet, um mir mit Barty zu helfen. Doch auch hier, kann ich so gut wie keinen Fortschritt verbuchen. Zwar gab er kurze Laute von sich, die ich als versuchtes Sprechen interpretieren könnte - oder aber als primitives Grunzen.

Immer öfter gestehe ich mir ein, dass ich mit meinem Latein am Ende bin. Zu gerne würde ich einfach mal zu einem meiner Kollegen gehen und sie um Rat bitten, aber ich kann mir die Gesichter der Leute vorstellen, wenn ich dieses Thema anschneide. Also lasse ich es lieber bleiben.

Ich werde aus meinen Studien gerissen, als es an der Tür klingelt. Ich schrecke hoch und starre einen Moment vor mich hin. Mein Blick wandert zum Fenster. Ich muss mir eingestehen, dass ich nicht einmal weiss, wie spät es ist. Es klingelt wieder und mein Kopf ruckt nun in Richtung Flur. Langsam erhebe ich mich und laufe zur Tür. Fast stolpere ich über eines der Bücher am Boden, aber ich fange mich noch rechtzeitig. Sofort sehe ich, wer dort hinter der Tür steht. Schon von hier aus kann ich seine Silhouette hinter der milchglasigen Tür erkennen.

Ich öffne sie, sage nur kurz: 'Hey George' und laufe dann zurück ins Wohnzimmer, während mein Blick kurz über das auch hier herrschende Chaos schwirrt. George lasse ich alleine im Flur zurück. Er war oft genug hier und weiss von alleine, wohin seine Jacke muss.

Sofort lasse ich mich wieder an meinen grossen runden Tisch nieder und ziehe eines der Bücher an mich heran. George's Anwesenheit stört mich dabei. Sicher, es ist ganz schön dass er hier ist, aber ich habe wichtigeres zu tun, als ihn zu bemuttern.

Seelenlos - Harry PotterWhere stories live. Discover now