Kapitel 14

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Ich konnte nicht schlafen. Ich prüfte permanent unsere Vorräte, räumte die Lebensmittel mal hierhin, mal dahin und sah immerwieder nach den Verletzten. Das hatte auch einen guten Grund. Ash, Sing Soo und Cain waren da draußen und versuchten irgendwas zu machen. Ich hatte Angst. Bones und Speedy waren in der Zwischenzeit zurückgekehrt und hatten Bericht erstattet, waren dann aber mit den dreien Anführern gegangen. Die meisten vertrauten ihnen und waren eingeschlafen. Aber ich... Ich wusste, wie es da draußen aussah. Ich war Ruhelos. Könnte mich mit nichts ablenken. Die Luft war Stickig, ich traute mich aber nicht, hoch zu gehen, aus Angst, was ich dort sah. Ich nahm eine kleine Stange und sprang daran ein paar Meter hoch. Ich kam damit nicht mehr als drei Meter hoch, aber immerhin lenkte es mich etwas ab. Aber das auch nur für kurze Zeit. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus. Ich schlich mich an die Oberfläche. Es war ein reines Massaka. Es war wirklich furchtbar. Überall lagen tote Menschen. Polizeiautos fuhren überall herum. Autos standen still. Unfälle waren gebaut worden. Es roch nach Schießpulver und Blut. Der Geruch des Todes hatte sich ausgebreitet. Ich war geschockt, überwand diesen aber bald wieder. Die Angst war größer. Was war mit Ash und den anderen? Ich setzte mich auf die Treppenstufen. Die Wachen waren nicht zu sehen... Ob sie wohl gerade jemanden töteten?,, Warum? ",, Warum was?" Ich hörte das klicken eines Abzughahns ich schluckte. Wollte das nickt tun, was ich gleich tun würde. Langsam drehte ich mich um. Ich weinte.,, Warum muss ich töten? " Ich zog die Pistole hervor und schoss ihm in den Kopf, bevor er reagieren konnte. Er schoss noch als er fiel, aber zu dem Zeitpunkt war er schon am Fallen, weshalb er eher in die Luft schoss. Ich wischte mir über die Augen. Dann nahm ich die Munition des Mannes und die Waffe mit und ging wieder nach Unten. Ich lief wieder nach hinten, in das letzte Abteil. Diesmal war mir nicht mehr schlecht. Ich war traurig. Ich wusste, dass ich es tun musste, bevor ich starb, aber war es denn wirklich so zwingend? Ich rollte mich auf dem harten Sitz zusammen und begann zu weinen. Ich machte mir Sorgen. Um Honoka, ob sie sicher landete. Um Ash und die anderen, ob sie erschossen wurden und ich machte mir sorgen um mich selbst, weil ich immer mehr Blut an meinen Händen kleben hatte und dann nichtmal den Mut aufbrachte, dazu zu stehen. Was war denn so falsch an einem friedlichen Leben? Wieso musste das immer passieren, wenn ich kam? Ich weinte und weinte und verfluchte mich für mein Selbstmitleid. Ich hörte Geräusche von weiter vorne. Sofort wurde ich stumm und wischte mir die Tränen von meiner Wange. Ich stand auf, griff nach meiner Waffe und ging den Zug entlang. Doch ich sah Ash und die anderen. Ein Stein fiel mir vom Herzen und weitere Tränen rollten mir die Wange runter. Ich floh wieder nach hinten. Ich wollte nicht, dass mich irgendwer so sah. Und wieder konnte ich mich selbst verfluchen. Ich spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht undtat so als würde ich schlafen. Doch die Tränen flossen, egal was ich tat. Und als Ash sich neben mich setzte, drückte ich meinen Kopf besonders tief in Sitz, damit er nichts bemerkte. Er Strich mir über den Kopf und ging dann wieder. Als er weg war, begann ich leise zu schluchzen. Diesmal aber aus Erleichterung. Erleichterung, dass es ihm gut ging.

Am nächsten Morgen war ich schlecht gelaunt. Ich hatte gewartet bis alle schliefen und mir dann die halbe Nacht Wasser ins Gesicht gespritzt. Eiskalte Wasser, mit dem die Schwellung von meinem Gesicht ging. Dann hatte ich mitten in der Nacht angefangen Frühstück herzurichten. Für die Chinesen hatte ich Bentos gemacht, die anderen bekamen Pancakes mit Ahornsirup. Wo ich. Irgendwer hatte eine Tragbare Herdplatte mitgebracht und Strom gab es hier genügend. Die anderen kamen von dem Duft geweckt heraus, da war ich gerade fertig geworden. Ich richtete Papp Teller und schenkte für jeden Orangensaft ein. Dann verteilte ich das Essen. Ich sagte kein Wort. Ich verrichtete die Anfallende Arbeit undsah zu, wie sie alle immerwieder rausgingen und mit der Zeit immer weniger wieder kamen. Ich wollte hier raus. Es war mir inzwischen egal. Nach drei Tagen waren sechs Jugendliche nicht mehr zurückgekehrt. Und es machte mich wütend. Ich verspürte aufeinma keine Reue mehr. Auch kein Mitleid. Nurnoch Hass. Und ich wollte mitkämpfen. Nein, stattdessen spielte ich hier Hausfrau. Ich beschloss ein Doppelleben zu führen. So wartete ich in der vierten Nacht darauf, dass alle schliefen und schlich mich raus. Ich hatte einen entscheidenden Vorteil zu den anderen. Mir traute keiner einen Mord zu und mich empfand man selbst jetzt noch für süß. Ich zog mir einen Schlafanzug an und ging damit auf die Straße. Mein Haar hatte ich wieder so gebändigt, dass ich wieder genauso süß aussah wie früher und meine Hosen waren so weit, dass ich aussah, als wäre ich kleiner. So lief ich durch die Straßen. Ich hatte das Messer dabei. Und von Ash hatte ich auch das ein oder andere gelernt. Einer der Kerle entdeckte mich.,, B... Bitte... Nicht schießen... Ich tu auch alles für dich und deinen Körper..., " Jammerte ich.,, Alles?" Ich nickte wild. Der Mann grinste und ging auf mich zu. Dann packte er mich am Handgelenk und zog mich mit sich. In einer dunklen Gasse öffnete er seine Hose. Ich ließ mich runter, aber statt mich an dem Geschehen zu beteiligen, packte ich das Messer aus und Stach in seinen Bauch. Er Leuchte und sackte zusammen.,, Stirb! Du wirst niewieder die Chance haben, meine Freunde zu verletzen!" Ich durchschnitt ihm die Kehle. Das wiederholte ich bei fünf Kerlen. Ich hatte keine Gefühle mehr. Nichts. Nur Wut. Ich wollte nicht, dass sie Ash verletzen konnten. Bald schlich ich mich wieder zurück, zog mich um und bereitete das Essen vor. Ash war als erster Wach. Er lächelte und beugte sich zu mir runter, um mich zu küssen. Er wusste nichts... Und das war auch besser so...

Banana Fish... IrgendwieWhere stories live. Discover now