Depressions-Tagebuch

#55

Ich fühle mich gerade einfach so, dass ich nicht aufstehen will. Ich fühle mich so, als ob mein Kopf gleich platzt. Mein Hals schnürt sich langsam zu und lässt mich keine Luft aufnehmen.

Ich bin überrümpelt mit Emotionen. Am liebsten würde ich jetzt nichts fühlen. Es macht mich wahnsinnig, alles kommt so schnell, Gedanken hinter Gedanken, Emotionen hinter Emotionen, Schmerzen hinter Schmerzen und ich weiß nicht wie lange ich das noch durchhalten kann.

Ich fühle mich so verloren, als ob mich alles  erdrückt und ich frage mich, ob es überhaupt noch schlimmer werden kann. In letzter Zeit ist alles noch schlimmer geworden, als es eh schon war. Wieso ist alles so verdammt schwer und erniedrigend? Meine Depressionen sind gewachsen, so unendlich doll. Es gibt kein zurück mehr, der Gedanke macht mich verrückt!

Es ist wie das Ende. Wie das Ende des ganzen Weges. Alles, was in deinem Leben je passiert ist, jede Fehler, jede Gedanken, jede Gefühle kommen auf einem Mal in einem großen Bündel Schmerz zurück.

Ich will, dass es endlich leise wird. Doch das wird es nicht von alleine, ich habe da keine Kontrolle drüber. Ich kann es nur durch eigene Kraft beenden. Und das weiß ich. Und das will ich, undzwar mit ganzem Herzen.

Denn ich kann das alles nicht mehr. Versteht mich denn keiner? Hört mich denn keiner?! Ich kann nicht mehr!

Es tut mir so leid, aber es muss einfach beendet werden. Es ist Zeit aufzugeben, das spüre ich. Und ich hasse es.