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Ich frage mich gerade, wie ich meine Gedanken aufschreiben soll, wenn in meinem Kopf nur diese eine Frage rumschwirrt: "Welt, wieso kannst du mich nicht einfach in dieser Nacht gehen lassen?"

Ich will weg. Verschwinden. Es reicht mir nicht nur in den Schlaf zu flüchten, was eh unmöglich scheint. Das Verlangen nie wieder aufzuwachen quillt in mir hoch und scheint mir den ganzen Kopf zu zerdrücken. Jedoch fühle ich mich so verdammt schwach, deshalb flehe ich, mit trockenen Tränen in den Augen und schwerem Atem:

Welt. Bitte lass mich gehen. Ich wünsche mir ruhig einzuschlafen und nie wieder aufzuwachen. Lass mich gehen mit dem Gewissen, es nicht selber getan zu haben. Lass mich langsam fallen, an den Erinnerungen an die schlimmsten Momente vorbei fliegen. Damit ich noch einen letzten Blick auf sie werfen und ihnen ein Lächeln zum Abschied schenken kann.

Und allen schönen Erinnerungen will ich noch einen Luftkuss geben. Den Menschen, die ich liebe. Sie in meinem Herzen behalten und dort für ewig bewahren.

Welt, hörst du nicht? Ich will nicht mehr. Mir wurde dieses Leben geschenkt, doch ich komme nicht damit klar. Ich habe es versucht. Du kannst es wiederhaben und notbedürftigen Menschen schenken.

Nimm mich raus aus dieser Dunkelheit. Sie erdrückt mich. Schon für eine so lange Zeit. Lass mich raus aus meinem Kopf. Lass mich aus diesem Käfig ausbrechen.

Lass mich gehen.

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Verdammt, Leute, ich will nicht mehr...



Depressions-TagebuchWhere stories live. Discover now