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Der Wechsel ist am schlimmsten. Der Wechsel von Fröhlichkeit auf grundlose Emotionslosigkeit.

Es tut weh. Verdammt weh. Ich liege sterbend im Bett, umgeben von totaler Dunkelheit und denke daran, wie unbeschwert der Tag war und wie einigermaßen fröhlich ich war. Doch wie man so schön sagt: "Nichts hält für immer".

Ich will nicht schlafen. Denn ich weiß, dass ich irgendwann wieder meine Augen öffnen werde. Eine Welle der Enttäuschung wird mich wie jeden Morgen überkommen. Und ich weiß, dass wenn ich jetzt meine Augen schließe, der nächste Morgen noch schneller da sein wird.

Doch gleichzeitig will ich auch nicht wach bleiben. Meine Gedanken fangen wieder an, mein Kopf zum platzen zu bringen. Ungewissheit, ob ich den Kampf gegen die Dämonen und Stimmen in meinem Kopf gewinnen werde.

Ich frage mich, wieso ich nicht einfach fröhlich bleiben konnte. Wahrscheinlich bin ich doch nicht dafür gemacht. Vielleicht bin ich ja schon an diese Emotionslosigkeit gewöhnt, wer weiß.

Ich bin erleichtert, wenn ich mal an nichts denken kann. Doch das passiert so selten, dass ich gar nicht mehr weiß, wann das letzte mal war. Und deshalb bete ich jetzt die Welt an, diese Gedanken zum schweigen zu bringen, damit ich endlich wieder ein bisschen aufatmen kann.

Bitte, Welt. Ich bitte dich drum...

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Depressions-TagebuchWhere stories live. Discover now