8. Nouis

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Eines Tages wirst du einen Mann treffen und letztendlich wird er herausfinden, wie du kaust, wie du nippst, wie du tanzt, wie du an jedem Punkt des Tages riechst, wie du Schokolade liebst, wie du manchmal hyperaktiv sein kannst, wie bestimmte Spiele und Shows dich wirklich glücklich machen, wie launisch du werden kannst, wenn du müde bist und wie du denkst, dass du auf all deinen Fotos schlecht aussiehst. Er wird alles über dich erfahren und weißt du was? Er wird dich immer noch lieben.

Niall P.O.V.

"Muss das wirklich sein?", fragte ich, bestimmt schon zum hundertsten Mal, meine Mutter. Sie hatte ohne meinen Willen beschlossen, dass ich für zwei Monate in ein Camp gehen sollte. Angeblich es mir helfen. "Ja. Es muss sein." "Aber ich bin doch schon fast 17 und außerdem kann ich den Sommer nicht ausstehen. Da ist es einfach zu heiß, um auch nur irgendwas zu machen. Bitte Mum.", flehte und bettelte ich. Doch natürlich brachte es, wie eigentlich immer, nichts. "Und der Winter ist dir zu kalt. Ist klar. Deine Versuche mich umzustimmen werden dieses Mal nichts bringen. Also pack jetzt deine Sachen und fang keine Diskussionen mehr an. Es würde eh nichts bringen.", konterte sie, während ich sie weiterhin bittend ansah. "Dann frag ich halt Dad." "Das wird nichts bringen mein Lieber. Dein Dad und ich sind uns ausnahmsweise mal einig. Kommt zwar nicht oft vor, aber in diesem Fall schon. Also gib es auf und pack deine Sachen." Somit nahm sie mir auch den letzten Funken Hoffnung, den ich noch hatte.

Zwei Tage später ging es dann auch, zu meinem Bedauern, los. Da wir etwas später ankamen als geplant, bekam ich im Bus leider keinen Einzelplatz mehr. Ich setzte mich zu einem Jungen, der in der fünften Reihe saß. "Hey. Ich bin Niall.", stellte ich mich vor. "Hi. Schöner Name. Ich bin Louis. Kannst mich aber auch Lou nennen.", erwiderte er mit einem Grinsen im Gesicht. Innerlich bereitete ich mich auf die bevorstehenden acht Stunden Busfahrt vor. Acht Stunden. Das waren umgerechnet 480 Minuten. Wertvolle Minuten, die ich nun mit Busfahren verschwendete. Aber vielleicht würde es mit Louis ja angenehmer werden. Nach ein paar weiteren Minuten waren wir beide schon in einem Gespräch vertieft und bekamen gar nicht mit, wie unser Busfahrer die Türen schloss und los fuhr.

Circa eine Stunde später bemerkte ich, wie Louis immer unruhiger wurde. "Alles in Ordnung bei dir?", fragte ich ihn leicht besorgt. "Ja.", erwiderte er. "So siehst du aber nicht aus. Du kannst mir ruhig sagen, wenn etwas nicht stimmt.", fragend sah ich ihn weiterhin an. "Ok. Du hast recht.", gab er schließlich nach. "Ich vertrag das lange Busfahren nicht. Mein Kreislauf macht dann irgendwann nicht mehr mit und mir wird schwindlig oder ich habe das Gefühl, ich müsse mich übergeben. Normalerweise nehme ich Beruhigungstabletten, aber die habe ich zu Hause vergessen.", gab es zu und sah mich leicht verzweifelt an. Ich wusste zwar nicht genau was ich jetzt tun sollte, aber ich erinnnerte mich daran, dass Liam, ein guter Freund von mir, manchmal auch Probleme bei langen Busfahrten hatte. Ihm half es, wenn er leise Musik hörte und dabei versuchte, etwas zu schlafen. Genau dies schlug ich auch Lou vor. Er bedankte sich bei mir und wollte es sofort ausprobieren.

Bis kurz vor unserem ersten Halt ging auch alles gut und es half ihm. Doch dann begann er plötztlich schneller zu atmen und er versuchte sich auf einen Punkt zu konzentrieren. Vorsichtig nahm ich seine Hand in meine und er sah mich an. "Dir ist schwindlig, oder?", fragte ich ihn leise. Er nickte kurz und zu unserem Glück hielt der Bus in genau diesem Moment für eine Pause. Es wurde eine Durchsage gemacht, dass es in einer halben Stunde weitergehen würde und wir den Bus verlassen konnten, um auf Toilette zu gehen oder in der Tankstelle etwas kaufen zu können.

"Wir gehen raus an die frische Luft, ok?" Wieder nickte er nur und ich half ihm beim Aufstehen. Ich brachte ihn raus und lief mit ihm langsam zu einer Bank, die ein paar Meter entfernt stand. "Leg dich hin, dann wird es dir gleich besser gehen." Auch da musste ich ihm helfen. Doch nach ein paar Minuten sah er wieder besser aus und setzte sich vorsichtig wieder auf. "Geht es einigermaßen?", fragend sah ich ihn an. "Ja. Danke.", flüsterte er und sah mir in die Augen. Seine waren wunderschön, wie mir gerade auffiel. "Kein Problem."

One Direction (One Shots, boy x boy)Where stories live. Discover now