11. Last Nite

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"Deegan!", kreischte ich als ich ihm auswich und durch den ganzen Raum rannte.
"Lass es!", brachte ich zwischen meinem Rennen und ducken heraus während er gnadenlos Feuerbälle auf mich warf. Ich hatte nicht mal die Zeit zurückzuschießen, da ich zu sehr damit beschäftigt war auszuweichen.
"Was ist denn los Dahlia? Sei doch keine Spaßbremse", warf er mir meine eigenen Wörter von zuvor vor und ich war mir sicher ein Grinsen rauszuhören.
"Deegan!", quiekte ich als die Flammen mich um eine Haaresbreite verfehlten.
Ich war komplett außer Atem während Deegan ziemlich entspannt an der verrusten Wand lehnte.
"Hör auf!", presste ich heraus und duckte mich gerade noch rechtzeitig.
"Hmm...lass mich überlegen...nein", antwortete er und feuerte wieder auf mich.
Es wurde immer schwerer zu atmen wegen dem Kohlenstoffdioxid in der Luft und ich bekam Seitenstechen vom ganzen Rennen und ausweichen.
Damnit ich musste wirklich mehr Sport machen!
"Es reicht!", schrie ich und sprintete aus dem Haus.
"Nein, erst wenn ich es sage", kam es von ihm als er plötzlich vor mir stand und mich angrinste.
"Oh fuck you!" beleidigte ich ihn bevor ich wütend ausholte und ihm eine ins Gesicht boxte.
"Fuck!", schrien wir beide danach synchron auf, nur dass er sich dabei seine Nase hielt und ich meine Faust. God damnit!
Meine Hand fühlte sich so an als wäre sie gebrochen, doch ich hatte nicht viel Zeit meine zerschmetterten Knochen zu bedauern, denn Deegans Gesichtsausdruck verhärtete sich und er warf mir einen mörderischen Blick zu.
"Renn", drohte er, wobei seine Stimme dunkler wurde.
Und das musste er mir kein zweites Mal sagen. So schnell ich konnte rannte ich wieder zurück ins Haus, weil er mir den Weg in die andere Richtung versperrte.
Bitte, bitte, bitte funktionier. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich wieder darauf Feuer zu entfachen. Nur dass ich es dieses Mal direkt an beiden meiner Hände versuchte.
"Versteckt oder nicht, ich komme", hörte ich seine Stimme und konzentrierte mich noch stärker auf das Feuer. Ich spürte die Hitze und im selben Moment als Deegan das Haus betrat, hielt ich zwei Flammen auf der Hand. Ich fing an stolz zu lächeln und warf beide direkt hintereinander auf ihn aber anstatt überrascht zu reagieren wich er ihnen gelangweilt aus.
"Süß", kommentierte er daraufhin nur bevor er mich mit einer Handbewegung durch den halben Raum warf und ich mit voller Wucht gegen die Wand knallte. Die Luft wurde mir förmlich aus der Brust geschlagen und ein unerträglicher Schmerz zog sich durch meinen ganzen Rücken und Kopf.
"Uff", atmete ich aus als ich hart auf dem Boden aufschlug.
"Deine Naivität ist betörend. Dachtest du, du hättest eine Chance gegen mich?", fragte er spöttisch und musterte mich von der anderen Seite des Raumes während ich vergeblich versuchte mich vom Boden aufzusetzen.
"Hach liebste Dahlia... was soll ich nur mit dir anstellen?", fragte er eher sich selbst und lief selbstgefällig zu mir.
Wütend durch seinen Spott und mit Schmerzen richtete ich mich schlussendlich auf, weshalb er anfing zu grinsen.
"Ein Rat von mir: Wenn du merkst, dass du keine Chance gegen deinen Gegner hast bleib liegen", kam es von ihm als er ein paar Meter vor mir stehen blieb.
"Der Rat ist unglaublich beschissen", schoss ich zurück bevor ich wütend auf ihn zu rannte.
"Ich werde dich umbringen!", drohte ich und spürte die Hitze in meinem Körper und je mehr ich daran dachte es ihm heimzuzahlen, desto stärker spürte ich es in mir aufglühen.
"Ich bin unsterblich Liebste", erinnerte er mich und wich meinem ersten Schlag mit Leichtigkeit aus, doch ich war versessen darauf ihm weh zu tun.
Ohne zu stoppen versuchte ich immer wieder auf ihn einzuschlagen und als plötzlich meine ganzen Arme anfingen mit Flammen zu lodern setzte ich mich noch mehr ein. Ich traf ihn zweimal in die Magengrube und einmal am Kiefer bevor er ein unmenschliches Knurren von sich gab. Mit ganzer Kraft hielt er meine Handgelenke fest und obwohl die Flammen seine Haut verbrannten ließ er nicht los.
"Weißt du wie sehr ich dir deinen süßen Kopf abreißen würde?", kam es zähneknirschend von ihm als er mich langsam aber sicher gegen die Wand drückte.
Ich selbst biss mir fest auf die Zähne um das Feuer nicht zu verlieren, doch die Flammen wurden kleiner, je länger er mich hielt.
Er drückte meine Hände auf meine Brust und ich hatte das Gefühl, dass mich die Kontrolle über das Feuer verließ und sich ihm ergab.
Ich zischte vor dem Schmerz den er auf meine Handgelenke ausübte. Das Feuer umgab nun meinen ganzen Oberkörper, doch es brannte nicht, das einzige was es machte war es sich durch mein Shirt durchzubrennen bis ich nur in meinem BH vor ihm stand. Das Feuer spiegelte sich in Deegans Augen wieder bis es schließlich komplett erlosch.
"Luft einhalten Darling", hauchte er bevor alles um uns in Wasser getaucht wurde.
Ich hatte zu spät reagiert und Wasser füllte meine Lungen als es immer schwerer wurde zu atmen. Ich versuchte vergeblich auf die Oberfläche zu schwimmen, doch Deegans Griff um mich ließ es nicht zu. Er hatte die Kühnheit zu grinsen während ich schwarze Punkte vor meine Augen sah und mich langsam aber sicher die Kräfte verließen. Noch bevor ich mein Bewusstsein verlor wurde das Wasser wie von einem Abfluss gesogen und wir waren mit einem Mal in meinem Zimmer.
Ich hatte das verlangen das Wasser auszuspucken, welches ich dachte geschluckt zu haben, doch es war nichts da. Wir waren nicht mal nass als Deegan mich amüsiert ansah.
Ich zog scharf die Luft ein um den nötigen Sauerstoff in meine Lungen zu pumpen.
Mit Tränen in den Augen hielt ich meinen Hals der unglaublich stark brannte.
"Geht's?" fragte er plötzlich, weshalb ich ihn fassungslos ansah.
"Geht's? Geht's?! IST DAS DEIN SCHEIß ERNST?!", schrie ich, was mir deutlich schwerfiel und es nicht mal annähernd so laut war wie ich es wollte. Stattdessen klang meine Stimme heiser und kratzig.
Wütend stieß ich von mir weg ehe ich wie wild auf seinen Oberkörper schlug.
Augenrollend hielt er mich wieder an meinen Handgelenken. Dann zog er mich zu sich an die Brust und plötzlich fand ich mich in einer Umarmung wieder.
"Es war nur eine Illusion", versuchte er mich zu beruhigen, doch die Angst die ich gespürt hatte war real. Ich dachte ich würde ertrinken und unwillkürlich kündigten sich die ersten Tränen an. Kraftlos stieß ich Deegan weg und setzte mich auf mein Bett.
"Geh", forderte ich ihn auf ohne ihn anzublicken.
"Dahlia", sagte er noch, doch ich beachtete ihn nicht.
"Geh jetzt", wiederholte ich mich nochmal und als nichts von ihm kam blickte ich hoch, nur um zu sehen, dass er bereits weg war.

InfernoWhere stories live. Discover now