Kapitel 17: Auch wenn es schwer ist.

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Justin p.o.v

Langsam greife ich unter die Couch und ertaste die Schachtel. Mit einem gekonnten Griff, stelle ich sie auf den gläsernen Wohnzimmertisch und schließe die Augen.

Meine Beine fangen an zu zittern und ich werde immer unruhiger. Vor meinem inneren Auge spielen sich verschiedene Szenen ab.

Ich bin in einen der Hotelzimmer eines New Yorkers Hotel. Es war ein echt harter Tag. Die Arbeit im Studio geht nur schleppend voran und das macht mich fertig.

Gerade ist Lil‘ Twist gekommen und will mich etwas aufmuntern.

Ich denke weiter zurück an diesen Tag. Ich habe ‚Believe‘ aufgenommen, aber war total unzufrieden. Der Termin für die Veröffentlichung steht schon. Leider musste ich mich erst mal von Hanna verabschieden. Der Druck lastet auf mir ungemein.

Aber Twizzy hat eine gute Idee um mir zu helfen…

Das war der Anfang… das erste Mal, dass ich Drogen genommen habe…

Ich hole meine Gedanken wieder zurück zum Hier und Jetzt.

Irgendwie merkwürdig bei Hanna im Haus zu sitzen und darüber nach zu denken, zu kiffen. Aufrecht sitze ich auf der Couch.

Der Traum…

Allein…

Gerade habe ich noch ganz heimlich und leise mit dem Gedanken gespielt zu schlafen, aber jetzt habe ich Angst.

Angst davor wieder einen Traum zu haben, indem ich verlassen werde… allein gelassen werde…

Wenn ich kiffen würde, würde ich nicht träumen.

Müde lege ich mich wieder hin. Hanna hat bestimmt schon genügend um die Ohren, dann will ich nicht, dass sie sich jetzt auch noch Sorgen um mich macht. Auch wenn ich jetzt gerne jemanden zum Zuhören hätte…

Trotz meiner Müdigkeit kann ich nicht schlafen. Ich komme einfach nicht zur Ruhe…

Wird mein Traum wahr werden? Werden mich alle alleine lassen?

Wird Hanna mich wieder alleine lassen, ehe wir wieder fest zusammen sind?

Ich stehe auf und gehe in die Küche. Suchend schaue ich mich um. Ich weiß, dass es falsch ist hier rum zu schnüffeln, aber ich will ja nichts Schlimmes machen… einfach nur schlafen.

Würde ich den Joint rauchen, könnte ich mich hinlegen und müsste mir keine Gedanken darüber machen, ob ich träume oder nicht. Denn dann träume ich nicht.

Ich gucke in einer Schublade neben dem Herd. Dort bewahre ich Zuhause auch immer meine Medikamente auf. Tatsächlich werde ich fündig und lese in der Beschreibung nach, wie viele ich nehmen muss.

Ich will mich ja nicht umbringen, sondern einfach nur schlafen. Schlaftabletten scheinen mir dabei eine gute Lösung.

Bei einem Gewicht ab 60kg: 2 Tabletten.

Ich schlucke die zwei Tabletten mit einem großen Schluck Wasser runter, verstaue die Schachtel wieder in der Schublade und gehe zurück zum Wohnzimmer.

Schon wenig später spüre ich die erhoffte Wirkung und kann endlich schlafen…

Nur leider nicht traumlos und das ist der schlimmste Traum von allen bisherigen...

Ich öffne die Zeitung in der Hoffnung ein Kreuzworträtsel zu finden, aber bleibe bei einem Artikel hängen:

Ist er jetzt völlig durchgedreht?

Just Believe (Fortsetzung von From Never say Never to Believe)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt