Sechs [Deu]

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 Da Alice heute länger Unterricht hatte, konnte Eric endlich wieder einmal alleine nach Hause gehen

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Da Alice heute länger Unterricht hatte, konnte Eric endlich wieder einmal alleine nach Hause gehen. Sein Rad schob er dabei langsam neben sich her. Noch wollte er nach dem kleinen Abenteuer heute Morgen nicht aufsteigen. Obwohl er zugeben musste, dass der Nervenkitzel, zu dem Alice ihn angestiftet hatte, aufregend war. Ja, jetzt im Nachhinein musste er sogar bei dem Gedanken lachen, dass er sich getraut hatte, ihr zu folgen.

„Du bist heute so fröhlich", bemerkte Sara erfreut.

„Stimmt doch gar nicht!" wiegelte Eric schnell ab und setzte wieder sein finsteres Gesicht auf.

„Stimmt wohl!" Sara streckte ihm die Zunge raus. „Außerdem steht dir ein fröhliches Gesicht viel besser als dieses griesgrämige."

„Ich würde viel fröhlicher sein, wenn du mich nicht immer nerven würdest!"

„Oder vielleicht wenn du öfters mit deiner neuen Freundin unterwegs wärst", zwinkerte Sara wissend.

„Ach hör auf! Die ist doch verrückt! Nach gerade mal einem Tag erklärt sie mich zu ihrem neuen besten Freund!"

„Das zeigt nur ihren guten Geschmack", sie stieß die Schulter ihres Bruders mit ihrer eigenen an. „Außerdem sind die vermeintlich Verrücktesten, die Normalsten."

„Das sagst du nur, weil du selber zu denen gehörst. Aber wer braucht solche schon als Freunde."

„Hey, jeder braucht Freunde, auch du Herr Naseweis. Ich finde, sie hat etwas. Irgendwas, das ich an ihr leiden kann. Ich glaube, sie könnte eine gute Freundin werden."

„Ich glaube, da sind wir unterschiedlicher Meinung."

Gu trat mit einem Basketball zwischen seinen Händen vor Erics Rad und erschreckte diesen, da er in sein Gespräch mit Sara vertieft war, wodurch er den Jungen nicht kommen gesehen hatte.

„Hey, Eric, Lust auf ne Runde Basketball mit mir?" der Junge schmiss das runde, aufgeblasene Leder in Erics Richtung, der es gerade so auffing, während die Stange seines Rads gegen seine Hüfte fiel.

Mit dem Ball in der Hand blickte der Junge zu seiner Schwester hinüber, die ihn auffordernd ansah.

„Heute lieber nicht."

Er warf den Ball zurück zu Gu, der ihn mit enttäuschter Miene auffing.

„Ja, war zu erwarten."

Mit hängenden Schultern ging Gu an seinem Freund vorbei. Zwar hatte er mit einer Ablehnung gerechnet, wie es auch die letzten Male der Fall war, dennoch war er nicht minder enttäuscht. Er wollte seinem Freund in dieser Zeit beistehen und wusste eben nichts besseres, als ihn immer wieder zum Spielen aufzufordern.

„A- aber vielleicht können wir ja morgen spielen!" rief Eric ihm hinterher, der sich überraschender Weise schuldig fühlte, den Jungen schon wieder abzuweisen.

Überrascht drehte sich Gu um und brauchte einen Moment, bis er Worte fand: „Ja- ja klar, wenn du willst. Ich warte auf dich."

Die Jungen verabschiedeten sich abermals mit einem Versprechen für den morgigen Tag.

„Siehst du, du hast dich doch verändert", beharrte Sara starr.

„Nein, er hat mir nur leidgetan", erwiderte Eric ebenfalls beharrlich. „Jeden Tag fragt er mich, ob wir spielen. Das nervt! Vielleicht gibt er Ruhe, wenn ich einmal mitspiele."

„Ja, wenn du das sagst", Sara sprang auf den Gepäckträger des Fahrrads und hielt sich am Sattel fest. „Und jetzt nach Hause."

Mit seiner Schwester auf dem Fahrrad fuhr Eric los. Gemeinsam unterwegs zu sein, lies ein Lächeln auf seinem Gesicht entstehen. Ab und zu fuhr Eric in Schlangenlinien und seine Schwester lachte laut los, als sie hin und her geschüttelt wurde. Als sie an dem berüchtigten Abhang ankamen, musste Sara kurz absteigen, da es Eric sonst nicht geschafft hätte hinaufzufahren.

Cherry Blossoms Falling from a TreeWhere stories live. Discover now