Three

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Ich sitze immerzu in meinem Zimmer,
aber es regnet doch auch immer.

Ich huste Sekunden, starre Minuten, schweige Stunden und vergeude zu viele Tage.
Meine Einstellung dazu ist immer nur sehr wage.

Faul sein ist mein Stil,
denn ich mach' nicht wirklich viel.

Ich sitze immerzu in meinem Zimmer,
aber es regnet doch auch immer.

Ich will viel machen,
doch schaffe keine dieser Sachen,
denn immer wenn ich nach draußen treten will,
prasselt der Regen an mein Fenster,
ganz stumm und still.

Ich sehe also zu wie mein Leben an mir vorbei rinnt,
ganz leise und geschwind.
Die Zeit verfliegt,
die Tage vergehen.
Ich versuch' mein Leben zu leben,
doch komme immer wieder ungewollt zum Stehen.

Der Regen ist wie eine unsichtbare Wand,
dicker und unbezwingerbarer als ich etwas jemals kannt'.
Ich verstehe nicht, warum so viele Menschen draußen im Nieseln kämpfen.

Meine Sicht ist grau und verschleiert,
sodass das Unwetter nur noch Feste feiert.

Ich sitze immerzu in meinem Zimmer,
aber es regnet doch auch immer.

Ich vermisse die Sonne, ihre Strahlen, die Wärme,
es scheint,
als ob sie nie wieder käme.
Spreche nur noch in traurigen Konjunktiven, wie,
könnte ich,
oder würde ich,
hätte ich,
wäre ich.

Ich plane planlos und habe am Ende kein Ziel.

Stattdessen sitz' ich immerzu in meinem Zimmer,
meine Ausrede,
aber es regnet doch auch immer.

Langsam vergehe ich mit den Tagen,
verwese mit der Zeit,
denke nur noch in Fragen,
weil nichts Anderes bleibt.

Es kann so nicht weitergehen,
warum kann das der Nieselregen nicht verstehen?
Ich wünschte ich könnte meine Flügel ausbreiten und einfach flieh'n,
dorthin,
wo die Sonne für alle anderen schon seit Jahren schien.

Es klopft an mein Fenster und ich werde vom Licht geweckt,
dauerte ein bisschen,
bis ich hatte,
das gecheckt.
Ich erblicke den großen Feuerball und will entkommen,
doch bewege mich nur ganz benommen.
Sehe verschwommen,
werde geblendet,
es ist jetzt die Zeit, dass dieser endlose Regen endet.

Ich stehe vor der unsichtbaren Wand und drücke dagegen meine Hand.
Verblüfft muss ich feststellen,
die Mauer war nur einer meiner vielen Gesellen.

Einsamkeit, Lustlosigkeit und Trauer besuchten mich immer wieder,
wie die Schmetterlinge einen Strauß Flieder.

Ich schreie dem Regen zu,
er möge aufhören im Nu.
Ich versuche die Wand einzudrücken,
um sie ein wenig fortzurücken.

Ich spähte langsam hinter dem Glas hervor,
es war,
als ob ich jede Angst verlor'.
Die Wolke verdeckt die Sonne nicht mehr
und ich frage mich,
wo kommt denn all die Freude her?

Ich lehne mich zurück und genieße den Anblick,
weil ich ja nicht jeden Tag einen solchen krieg'.
Ich weiß,
dass der Regen wieder kommen wird
und die Sonne ebenso,
darüber bin ich sowohl besorgt,
als auch froh.

Es tröpfelt noch ein klein wenig,
doch ich strecke die Arme aus,
fange die Tropfen auf
und schreie:

Ich saß immerzu in meinem Zimmer,
doch da regenete es doch auch immer!

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Mein erster poetry slam Text sozusagen,
also ja, ist nicht der Beste.

KopfpoesieNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ