ERSTER MÄRZ

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Heute ist ein besonderer Tag. Ein sehr besonderer Tag. Und nein, ich habe nicht Geburtstag (aber in genau einem Monat XD, ich warne jetzt schon vor, wenn irgendwer mit "hAhAhA, dU aPriLScHeRz" kommt, flippe ich aus), aber es ist was anderes. 

Heute vor GENAU EINEM JAHR habe ich herausgefunden, dass ich nichtbinär und genderfluid bin. 

Keine Ahnung, ob das irgendwen interessiert, aber ich dachte, ich mache mal eine kurze Story über diesen Tag wegen ✨Jubiläum✨. 

Also, STORYTIME: Wie ich herausgefunden habe, dass ich nichtbinär bin:

Es war der 01.03.2023 und ich hatte Dysphorie bis zum Geht-Nicht-Mehr. Ich war total verwirrt, was mit mir los war und wieso ich generell so anders als die Mädchen war und lieber Sachen von meinem Bruder anzog. 

Ich habe mich dann auf eine Internet-Recherche begeben und bin dabei auf den Begriff Nichtbinär und Genderfluid gestoßen. Es hat sich einfach so gut angefühlt, zu lesen, dass es noch andere wie mich gibt. 

Es hat einfach perfekt zu mir gepasst und ich war so glücklich, diese Begriffe gefunden zu haben. 

Ich habe dann erstmal nen Heulanfall bekommen und bis abends nur durchgeheult (Weird, ik, aber es war so schön zu wissen, dass ich nicht "unnormal" bin)

Ich habe auch noch nach genderneutralen Namen geguckt und bin auf "Lou" gestoßen, was sich auch sofort einfach perfekt angefühlt hat. 

Ich habe dann also ewig geheult, bis mein Vater das mitbekommen hat und nachgefragt hat, was los ist. 

Ich: "Ich bin kein Mädchen und auch kein Junge"

Das Gespräch war dann ein bisschen komisch und ich weiß auch nicht mehr genau, was er gesagt hat. 

Er meinte, dass er mich zwar Lou nennen kann (Ja, davon habe ich auch erzählt) und dass er es akzeptieren würde. Allerdings meinte er auch, dass er trotzdem glaubt, dass ich ein Mädchen bin (wegen meinem weiblichen Körper...), aber eben einfach kein klischeehaftes, was ziemlich wehgetan hat. 

Seitdem haben wir nie wieder darüber gesprochen und ich habe keine Ahnung, ob er sich heute - ein ganzes Jahr später - überhaupt noch daran erinnert oder ob er alles komplett vergessen hat. 

Er bekommt schon mit, dass ich mich absolut nicht so wie die Mädchen um mich herum verhalte, aber keine Ahnung, ob er damit etwas verbindet. 

Ich habe vor, mich irgendwann in den nächsten Monaten zu outen, einfach, weil ich so gerne auch langsam zuhause ich sein kann und mich so auch in der Schule outen kann. 

Ich weiß nur noch nicht genau, wann ich das tun soll. Ich habe überlegt, einen Brief zu schreiben und zusammen mit Infomaterial in einen Umschlag zu packen und dann gebe ich ihnen das, bevor ich bei einer Freundin übernachte, sodass sie einen ganzen Tag Zeit haben, sich zu informieren. 

Ich würde dann nur in den Brief schreiben, wie es sich anfühlt und dass ich es mir nicht ausgesucht habe und das einfach so ist und ich es auch schon ein Jahr weiß. 

Sachen wie Name und Pronomen werde ich dann wenn ich von der Übernachtung zurück bin in einem Gespräch mit ihnen klären. 

Was meint ihr? Ist das eine gute Idee? 

Und wenn ihr nichtbinär seid und schon bei euren Eltern/Erwachsene, bei denen ihr wohnt, geoutet seid, dann schreibt gerne mal hier einen Kommentar, wie ihr das gemacht habt. 

Tschüssiiii, euer*eure Lou :)

STUFF BOOKWhere stories live. Discover now