timeless; 𝗈𝗇𝖾𝗌𝗁𝗈𝗍𝗌

༄ advent

Kommt etwas zu spät, ich weiss, habe es an Weihnachten aber vergessen hochzuladen, deshalb kommt es erst jetzt. Viel Spass beim lesen! <3

Heute war einer dieser Tage, an dem, sobald man einen Schritt vor die Haustür setzte, der eigene Atem zu kleinen, weissen Nebelwölkchen wurde, einem die Kälte selbst unter die dicke Winterjacke kroch, man sich selbst Ohrfeigen konnte, da man Handschuhe und Handcreme im Haus gelassen hatte, die eigenen Finger aber schon zu steif gefroren, um den Schlüsselbund aus der Tasche hervorzuholen und die Haustüre wieder aufzuschliessen.

Es war einer der Tage, an dem Schnee fiel. Und zwar diese Schneeflocken, bei denen man mit blossem Auge die wunderschönen Muster erkennen konnte. Man streckte die Zunge aus, um die Schneeflocken aufzufangen, und es einem egal war, wie kindisch oder dumm es auch aussah. Der Schnee knirschte leise unter den Schuhen, diese ihre Abdrücke in der weissen Schicht hinterliessen.

Auf den Wiesen sah man Kinder voller Freude Schneemänner bauen. Man konnte tatsächlich ein Hase sehen, der die Nase eines Schneemannes klaute und dann davon hoppelte. Hier und da flogen Schneebälle durch die Luft, sie trafen oder schossen an ihren Zielen vorbei. Man hörte Kinder lachen oder sie «treffen ist Kunst!» rufen. Irgendwann wurden auch sie von einem Elternteil hereingerufen, wo sie trockene Sachen anziehen konnten und sich mit einer heissen Schokolade aufwärmen konnten.

Die Dächer sahen aus, als wäre ein Riese mit einer gigantischen Puderzuckerdose gekommen, und hätte den Inhalt über der Stadt verteilt. Aus manchem Fenster stieg der Geruch von frischgebackenen Plätzchen und aus den Kaminen der Häuser stiegen kleine Dampfwölken empor.

In der Stadt wuselten Leute durch die Gassen, von Laden zu Laden und besorgten die letzten Geschenke für Weihnachten. Auf dem grossen Marktplatz standen überall Stände, die allerlei Dinge verkauften. Es roch überall nach Punsch, Mandarinen, Zimt, Spekulatius und Kerzenwachs, und die Gerüche schienen wie eine Duftwolke über dem Weihnachtsmarkt zu schweben.

Sobald es dämmerte, wurde jegliche Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet. Es leuchtete an jeder Ecke und die Stadt sah aus wie ein funkelndes Lichtermeer.

Es wurden die Kerzen am Adventskranz angezündet, deren Flämmchen verspielt im warmen Licht hin und her tänzelten.