➳Feather ten: Vulkan

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Ich darf mich nicht verstecken.
Aber ich darf mich auch nicht zeigen.


Entscheide ich mich dafür, bekomme ich Missbilligung.
Entscheide ich mich dagegen, werden die Augen verdreht.
Entscheide ich mich gar nicht, wird der Kopf über mich geschüttelt.


Wenn es ruhig ist, soll auch ich ruhig sein.
Wenn es laut ist, dann soll ich trotzdem schweigen.


Soll den brodelnden Vulkan in mir totschweigen.

Soll meine Wünsche, meine Ziele, meine Zukunft totschweigen.
Sie vergessen, wegwerfen.
Da sie nicht passen.


Darf nicht nichts sagen.
Darf aber auch nichts Falsches sagen.


Irgendjemand ist immer hier, der mir vorschreibt, was zu tun ist.
Zu viele Regeln.
Zu wenig Freiraum.


Zu viel für jemanden, der davon nichts versteht.
Nichts verstehen kann, da man nur gesagt und nicht erklärt bekommt.


Totschweigen und nichts Falsches sagen.
Tag für Tag.
Woche für Woche.
Jahr für Jahr.


So lange, bis der Vulkan stirbt.
oder jedoch ausbricht.

In die Luft geht.
Dass die Lava dem engen Gefängnis entflieht.
Sich verbreitet.


Ohne, dass irgendein anderer etwas dagegen tun kann.

Irgendwann wird der Moment kommen, wo ich mich entscheiden kann, ob ich in meinen Vulkan springen soll, oder jedoch explodiere.



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Danke an @denk_dir_was , die vorgeschlagen hat, dass ich etwas in die Richtung "Zu viele Regeln und dem Wunsch nach einem Ausbruch" schreiben kann.
Tut mir Leid, dass es wahrscheinlich trotzdem in eine andere Richtung geht, doch mir ist zu diesen Wörtern das hier eingefallen...
Ich hoffe, es gefällt dir und euch trotzdem. <3

Aber dennoch muss ich nochmal anmerken, dass ich nicht diese Ich-Person bin. Zwar denke ich, dass jeder einmal 'ausbrechen' wollte, aber diesen Text habe ich eher auf andere Teile der Welt bezogen...
Ich hoffe, ihr versteht es. :3


Danke, xx Merle

Light as a featherWhere stories live. Discover now