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"Du kleine hinterhältige Schlampe! Versuchst du dich erstshaft an Brandon ranzumachen?"

Sarahs Stimme bohrt sich in meinen Kopf hinein und verlässt ihn nicht mehr.

"Ich weiß nicht was dein Problem ist? Du weiß doch ganz genau, dass ich keinen Kontakt zu ihm habe"

Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist, weshalb ich heute so viel Selbstvertrauen habe.
Das wird sich gleich wieder ändern.

Sarahs Augen werden größer und es Bilder sich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen.

Denn Sarah und ihre Freundinnen rufen alle beisammen und beginnen mich bloß zu stellen.

"Ihr alle kennt doch sicher unsere kleine süße Kylie oder nicht? Sie tut zwar immer auf unschuldig und all das, jedoch ist das alles nur Schein. Die kleine süße Kylie ist nämlich ein Stalker. Und sie stalkt nicht nur irgendjemanden sondern Brandon. Brandon, sie weiß immer wo du bist, was du gerade machst und alles andere über dein Leben."

Ich traue mich gar nicht meinen Blick vom Boden abzuwenden, weil ich alle blicke auf mir spüren kann und mir das alles sowieso schon viel zu unangenehm ist.

Es ist zwar nicht wahr, dass ich Brandon stalke, aber wer wird mir denn jetzt schon glauben?
Niemand

Doch ich kann auch nicht weg gehen, selbst wenn ich es wollte, denn Sarahs Freundinnen halten mich an den Armen fest.

Und so wie immer unternimmt niemand etwas gegen Sarah und ihre Anhänger.

Alle die sich im Kreis um uns versammelt haben, stehen jetzt und lachen. Außer Brandon.

Er schaut mich an, als wäre ich irgendein Außerirdischer, der kurz davor ist ihn zu fressen.

Ich versuche mich los zu reißen, aber ich entferne mich kein Millimeter.

Die ersten Tränen laufen über meine Wange.

Und das nutzt Sarah natürlich aus.

"Fängt die kleine Stalkerin jetzt etwa auch noch an zu heulen?"

Ich stehe einfach nur da und versuche die Tränen zu unterdrücken.

Ich habe die Hoffnung schon aufgegeben, dass mir jemand helfen würde.

Doch da hatte ich mich getäuscht. Und deshalb habe ich beschlossen, mir das erste mal nach langer Zeit, wieder selber zu helfen.

"Verdammt nochmal. Langsam reicht es mir. Was ist dein Problem? Wieso versuchte du alles, um mir mein Leben zu ruinieren? Was habe ich getan? Ich bin weder schöner, noch schlauer oder sonst irgendetwas, also weshalb versucht du mich fertig zu machen? Falls du es noch nicht gemerkt hast, hast du es geschafft. Du hast es geschafft, dass mich niemand mag, oder sich mit mir abgeben will, also reicht es jetzt nicht auch mal? Du hast es geschafft, dass ich mich schlecht fühle. Wertlos. Nein... du hattest, denn mir ist klar geworden, dass ich mich nicht mehr von dir unterkriegen lasse. Ich habe mich viel zu lange vor dir versteckt und hatte Angst vor dir. Aber jetzt ist es vorbei. Denn du hast keine macht über mich."

Ohne auf eine Antwort zu warten drehe ich mich um und mache mich auf den Heimweg. Ich gehe schneller als sonst, und habe beschlossen auf den Bus zu verzichten und zu Fuß nach Hause zu gehen.

Würde sicher komisch rüber kommen, wenn ein Mädchen mit roten, verheulenden Augen rumläuft.

Ja, richtig gehört. Während meiner kleinen Ansage, sind meine Augen auch nicht trocken geblieben und die von einigen Mitschülern auch nicht.

ShyWhere stories live. Discover now