Kapitel 6

3.1K 143 12
                                    

Kapitel 6

"Also, was ist gestern passiert?"

Wie in einem Dejavu stand ich vor dem Kleiderschrank. Hinter mir stapelten sich die Klamotten auf meinem Bett.

Eleanor saß wieder in dem Sessel in der Ecke und beobachtete mich.

"Ich hab mir Gedanken gemacht", umging ich die Frage. Ich hatte keine Lust mit ihr darüber zu reden, wie mein Freund mich hatte abblitzen lassen.

"Über dich und Harry?", fragte sie ungeduldig, als ich nicht weitersprach.

"Nein ... Ja", murmelte ich und ein weiterer Blazer flog über meine Schulter, "ich hab mir über mein ganzes Leben Gedanken gemacht!"

Fluchend zog ich eine schwarze Jeans hervor und entfaltete sie. Mit gerunzelter Stirn betrachtete ich die Hose und letztendlich landete sie auf dem 'Geht so'-Stapel.

"Ich hab gleich ein Vorstellungsgespräch!", verkündete ich stolz.

"Du willst arbeiten?", rief El aus und sah mich erstaund an.

"Halbtags und auch nur in den Semesterferien. Ich mir was ansparen!", erklärte ich und begann auf meinem Bett nach einem Oberteil zu der Jeans zu suchen, die ich mir ausgesucht hatte.

"Es ist Sonntag, wer hält da Vorstellungsgespräche?", die Brünette stand auf und fischte genau das rosa Shirt aus dem Gewirr das ich suchte, "nehm das hier!"

"Danke!", schnell zog ich mich aus und warf das rosa Shirt über, "Starbucks!"

Als nächstes sprang ich in die Jeans.

"Starbucks?", diesmal lachte Eleanor lauthals, "ich bin ja wirklich eigentlich nicht so aber du bist die Schwester und Freundin der meistverdienenden Teenager der Welt und du willst neben der Uni auch noch arbeiten gehen? Weißt du wie schwierig das ist?"

Genervt fasste ich meine blonden Haare zu einem Dutt zusammen und strich sie glatt.

"Es geht nicht ums Geld und außerdem will ich damit nichts zutun haben! Es geht darum Harry zu zeigen, dass ich ein normales Mädchen bin. Ich bin selbstständig und nicht auf ihn angewiesen! Er muss mich nicht beschützen!"

Ich stieg in meine Ballarinas und fuhr noch schnell mit einem zart rosé-farbenen Lippenstift über meine Lippen.

"Was hat er zu der Idee gesagt?", sie stand mit verschränkten Armen in der Mitte meines Zimmers und sah mir hinterher.

"Natürlich hat es ihm nicht gepasst!", rief ich über die Schulter, "aber das ist mir egal. Ich bin jung und kann machen was ich will!"

Damit rauschte ich an den Jungs vorbei, die vermutlich Alles mitbekommen hatten.

Alle Fünf kneulten sich auf der Couch, um den kleinen Wohnzimmertisch drum herum.

Niall schaute traurig drein und auch Zayn war nicht begeistert, er warf mir einen besorgten Blick zu.

Liam nippte an seinem Tee, die Augenbrauen zusammengezogen.

Louis hatte die Zähne zusammengebissen und sah zu Harry. Etwas in seinem Blick gefiel mir nicht, aber ich ignorierte es und ging weiter. Harry sah ich erst gar nicht an, das er mich böse beobachtete war mir klar.

"Ruby, ist das wirklich nötig?", fragte Louis und ich blieb im Türrahmen stehen.

"Anscheinend ist es nötig Lou", antwortete ich leise und klimpste kurz zu Harry.

Er sah angespannt zu Boden, die Zähne zusammengebissen. Ich schüttelte nur traurig den Kopf. Das er sich so sehr dagegen wehrte ... ich wusste mir einfach keinen anderen Ausweg mehr. Harry musste es eben auf die harte Tour lernen!

Nobody ComparesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt