Kapitel 5

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Die nächsten zwei  Wochen vergingen wie im Flug.

Ich erledigte alle meine Hausaufgaben. Ich traf mich mit Bev, Raya und der Clique nach der Schule. Und ich erwischte mich immer wieder dabei, wie ich mich auf den Unterricht bei Fitz freute. Irgendwas war zwischen uns passiert, das konnte ich nicht leugnen. Dafür dachte ich viel zu oft über diesen einen Moment nach. Über seinen Blick, seine Augen.

Sein Unterricht machte mir Spaß, er war einer dieser Lehrer, der die Schüler zu Diskussionen anregte und uns animierte, uns selber eine Meinung zu bilden. Wenn er etwas erklärte ging er vollends darin auf und, wenn der in eine Diskussion vertieft war, meinte ich, kindlichen Kampfgeist in seinen Augen aufblitzen sehen zu können. Ich war aber bestimmt nicht die Einzige, die ihn hin und wieder beobachte. Ich sah die Blicke, der anderen Mädchen, wie sie ihn anschmachtete, wenn er an besonders heißen Tagen sein Hemd auszog und seine muskulösen Arme zum Vorschein kamen. Häufig war da dann ein kleines Pieksen in meiner Brust. Ein bitterer Beigeschmack in meinem Mund. Eifersüchtig? Niemals. Aber, es gefiel mir nicht, wenn die anderen Mädchen ihn so anhimmelten.

Dafür hatte ich oft das Gefühl, dass er auch mich anschaute. Vielleicht dachte er, ich würde es nicht merken, aber hin und wieder, wenn die Klasse mit einer Aufgabe beschäftigt war, spürte ich seinen Blick auf mir ruhen. Ich konnte seinen grünen Augen förmlich spüren. Doch immer wenn ich aufschaute, brach er den Blickkontakt ab und kramte in seinen Unterlagen oder, wenn er sich ertappt fühlte, nickte er mir lehrerhaft zu und ich war diejenige, die den Blick abwendete.
Hin und wieder berührte er mich. Nur  manchmal und nur leicht. Sei es, wenn er sich neben uns beugte um Beverly etwas zu erklären und dabei seine Hand meinen Arm berührte. Oder, wenn er mich sanft zur Seite drückte, wenn ich ihm im Weg zum Pult stand.
Jedes Mal, wenn seine Haut meine berührte, spürte ich dieses Kribbeln und ich suchte seinen Blick. Und jedes mal starrte er wie gebannt nach vorne, man sah nur, an seinen Kiefermuskeln, dass er offensichtlich angespannt war.

Das alles konnte kein Zufall sein. Ich konnte nicht die Einzige sein, die diese Verbindung zwischen uns fühlte. Trotzdem, war ich mir niemals zu 100 Prozent sicher. Das alles konnte auch nur ein dummer Zufall sein. Es konnte auch alles nur meiner Fantasie entspringen. Vielleicht war ich nur eine hormongesteuerte 18 Jährige die, wie so ziemlich jedes weibliche Wesen mit Augen im Kopf in ihren sehr attraktiven Lehrer verknallt war und sich jetzt irgendwelche Dinge einbildete.
Aber was, wenn es nicht so war? Wenn er mich auch mehr mochte, als ein Lehrer seine Schülerin mögen sollte? Dann wäre es ein ziemlich gefährliches Spiel. Ich war eine gute Schülerin und hatte vor Karriere zu machen. Und er, er liebte seinen Job.

Will ich also wirklich, dass das hier nicht nur meiner Einbildung entspringt?

Hide and SeekWhere stories live. Discover now