Eleonora Black und Askabans G...

By Alpakage

25.6K 1.7K 4.1K

Das dritte Schuljahr auf Hogwarts steht bevor. Eleonora Black hat nicht nur mit ihrem Status als Waise und de... More

∥ Vorwort ∥
Kapitel 1 - Schöne schlechte Überraschung
Kapitel 2 - Einen Besuch in London hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt
Kapitel 3 - Vollwaise mit krimineller Familie sucht Vormund
Kapitel 4 - Der Entschluss - Ende, Schluss?
Kapitel 5 - Vernichtende Zukunftsaussichten
Kapitel 6 - Alles muss raus
Kapitel 7 - Urlaub im Tropfenden Kessel
Kapitel 8 - Doppelte, unerwartete Verstärkung
Kapitel 9 - Die letzten Tage in Freiheit
Kapitel 10 - Ihre Autofahrt wurde gesponsert vom Zaubereiministerium
Kapitel 11 - Dementor, Dementor!
Kapitel 12 - GRIMMige Teeblätter
Kapitel 13 - Seidenschnabel und Schattenschwinge
Kapitel 14 - Dracos weitklaffende Riesenfleischwunde
Kapitel 15 - Severus Snape, die Dragqueen
Kapitel 16 - Von Vätern und Onkeln
Kapitel 17 - Gleiche Gene + gleicher Name = gleicher Charakter?
Kapitel 18 - Hogsmeade
Kapitel 19 - Immer wieder an Halloween
Kapitel 20 - Der unbeliebteste Vertretungslehrer aller Zeiten
Kapitel 21 - Quidditchspiel
Kapitel 22 - Lupins Lebenstipps
Kapitel 23 - Eine absolut typische Pärchenaktivität
Kapitel 24 - Salazars kleine Geheimverstecke
Kapitel 25 - Tagebücher sind böse, weißt du das nicht?
Kapitel 26 - Slytherin wäre enttäuscht von euch!
Kapitel 27 - Wir werden alle sterben!
Kapitel 28 - Die vielleicht langweiligsten Weihnachtsferien
Kapitel 29 - Stell dich deinen Ängsten
Kapitel 30 - Versprechen, die eingehalten werden müssen
Kapitel 31 - Nächtlicher Herrenbesuch
Kapitel 32 - Heimliche Ausflüge
Kapitel 33 - Ohrfeigen, Osterferien und Ohnmacht
Kapitel 34 - Prüfungen
Kapitel 35 - Das goldene Trio auf Abwegen
Kapitel 36 - Massenmörder und Dramaqueen Sirius Black
Kapitel 37 - Rat(t)e mal, wer ich bin!
Kapitel 38 - Klassentreffen in der Heulenden Hütte
Kapitel 39 - Snapes Rettungsmission
Kapitel 40 - Ich war schon immer eher ein Hunde- und Katzenfreund
Kapitel 41 - Eine eigenartige Prozession
Kapitel 42 - Schlittschuhlaufen im Hochsommer
Kapitel 43 - Zurück in die Vergangenheit
Kapitel 44 - Gesuchte Verbrecher befreien leicht gemacht
Kapitel 45 - Mission very much possible
Kapitel 46 - Und schon wieder geht ein Verteidigungslehrer
∥ Nachwort ∥

Kapitel 47 - Trennung von Freunden

490 35 51
By Alpakage

Viel zu schnell war das Schuljahr mal wieder zu Ende gegangen. Und ich hatte mal wieder ein Abenteuer erlebt und war mal wieder ohne Eva losgezogen. Damit lag sie mir in den Ohren, während wir nebeneinander unsere Koffer packten.

„Sag mir nochmal, wieso du nach Nordamerika musst?", fragte sie mich gefühlt zum tausendsten Mal und warf ein Paar Socken in den Koffer.

Ich verdrehte die Augen. „Weil meine beste Freundin zu viele Fragen stellt und ich ihr deshalb meinen mörderischen Onkel auf den Hals hetzen möchte."

Sie hob nur unbeeindruckt die Augenbraue. „Wenn ich mich recht erinnere, hat er mir bei unserem letzten Treffen aus der Hand gefressen."

Die Tür ging auf und angekündigt von nervigen Türschild kam Hermine herein. „Willst du das nicht eigentlich auch mitnehmen?", fragte sie und konnte die Hoffnung in ihrer Stimme nicht unterdrücken.

Hilflos zuckte ich mit den Achseln. „Wenn ich wüsste, wie man es jemals abbekommt, ohne die Mauer mitnehmen zu müssen."

Hermine seufzte nur und ging zu dem Bücherstapel in der Ecke, den sie noch in die Bibliothek zurückbringen musste. Trotz der vielen Seite fand sich darin scheinbar kein geeigneter Zauber.

„Wie hast du jetzt eigentlich die Probleme mit deinem Stundenplan gelöst?", fragte Eva, während ihre Haare langsam einen sanften Orangeton annahmen.

„Nächstes Jahr werde ich kein Muggelkunde und Wahrsagen mehr belegen. Dann habe ich ebenso viele Stunden wie jeder andere." Sie machte sich daran, einen Stapel Kleidung in der Ecke zu sortieren.

„Vielleicht nicht wie jede andere", sagte meine beste Freundin und sah zu mir. „Wer weiß schon, wie volle Stundenpläne das amerikanische Schulsystem vorsieht."

Ich erhob mich vom Boden, ging zu ihr und nahm sie fest in den Arm. „Keine Angst, ich werde dich schon nicht vergessen. Wie könnte ich auch?"

Sie erwiderte meine Umarmung. „Kommst du wenigstens mit zur Quidditch-Weltmeisterschaft?"

„Natürlich! Und gemeinsam schauen wir dann den Iren beim Siegen zu."


Im Hogwarts Express setzte ich mich wie üblich zu meinen Freunden. Severus würde mich später am Gleis 9 ¾ abholen, eigentlich hätte ich schon direkt mit ihm reisen können. Ich hatte ihn aber um diese Extrazeit mit meinen Freunden gebeten.

Wir spielten einige Partien Zauberschnippschnapp, bei denen Seamus uns alle gnadenlos abzockte und nur Eva es einmal schaffte, eine Runde zu gewinnen. Deshalb war ich erleichtert, als Dean mich fragte, ob ich kurz mit ihm rausgehen wollte, um etwas zu besprechen.

Er führte mich einmal durch den ganzen Zug, bis wir schließlich ganz am Ende vor einer Glastür angekommen waren. Hinter der Scheibe konnte man die Gleise sehen, die der Zug soeben passiert hatte. Doch das reichte Dean offenbar noch nicht, denn er öffnete die Tür. Die Waggontür führte auf eine kleine Plattform im Freien am hinteren Ende des Zugs. Er trat hinaus und ich folgte ihm. Augenblicklich zerzauste der Wind mir die Haare und machte das morgendliche Kämmen zunichte. Ich strich mir die Locken aus dem Gesicht, sodass ich meinen Freund wenigstens wieder sehen konnte.

Wir lehnten uns auf das Geländer und genossen einfach nur den schönen Ausblick auf die Landschaft um uns herum. Dann durchbrach Dean jedoch die Stille.

„Wie möchtest du, dass es mit uns weitergeht?"

Diese Frage traf mich unvorbereitet. Vor allem, nachdem die letzten Wochen und Tage eine seltsame Distanz zwischen uns geherrscht hatte. Und ich auch nicht unbedingt damit gerechnet hatte, dass die räumliche Trennung für ihn so ein großes Problem wäre.

„Was möchtest du denn?", fragte ich zurück, nachdem ich für mich keine befriedigende Antwort gefunden hatte.

Er stützte sich mit den Unterarmen auf die Brüstung und sah erst in die Landschaft, bevor er sein Gesicht wieder zu mir wandte, einen verletzlichen Ausdruck darin. „Ich fühle mich noch nicht wirklich bereit für eine Fernbeziehung. Schon allein die Sommerferien fand ich schrecklich ohne dich. Oder die Weihnachtsferien. Oder allgemein alles, bei dem du nicht dabei warst." 

Eigentlich hätte ich nach dieser Liebeserklärung wohl glücklich sein sollen, das Gegenteil war aber der Fall. Es war, als hätte sich ein großes Loch in meiner Brust aufgetan.

„Wir können uns sehr gerne weiter schreiben und Zeit miteinander verbringen. Aber ich vermisse dich zu sehr und möchte dich nicht deshalb nur an mich ketten. Dir keine Schuldgefühle machen." Er schluckte und blinzelte heftig. „Ich verstehe absolut, warum du nach Ilvermorny gehst und kann dir auch gar keinen Vorwurf machen. Wahrscheinlich würde ich das Gleiche tun, wenn ich die Chance hätte, mehr über meinen Vater zu erfahren."

Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. Es hätte wohl auch nichts gepasst. Dennoch konnte ich für ihn da sein. Zaghaft streckte ich beide Arme in seine Richtung aus und schloss ihn in eine feste Umarmung, als er mir mit Tränen in den Augen zulächelte. Wir hielten uns einfach nur aneinander fest in einer Welt, in der sich vieles ändern würde.

Mit belegter Stimme fuhr er fort. Sein warmer Atem kitzelte beim Sprechen an meinem Hals. „Ich liebe dich und werde dich auch immer lieben. Ich freue mich sehr für dich, dass du nach Nordamerika gehen kannst und neue Erfahrungen sammelst. Gerade deshalb kann ich noch weniger von dir verlangen, dass du dort in deinem Zimmer hockst und dich genötigt siehst, mir Briefe zu schreiben. Genieße lieber alle Möglichkeiten, die du hast und nutze die Chancen, die sich dir dort bieten! Du sollst nicht nur an deinen Freund in England denken müssen."

Sanft löste ich mich aus seiner Umarmung. Auch meine Wangen waren feucht von den herablaufenden Tränen. Mit dem Ärmel des Umhangs wischte ich sie fort. „War es das jetzt? Machen wir Schluss?"

„Scheint wohl ganz so", antwortete er und konnte es selbst noch nicht ganz fassen. Seine schönen braunen Augen schienen noch dunkler als sonst.

Ich wusste nicht, wie ich mich fühlen sollte. Ich wusste auch nicht, wie ich mich fühlen würde. Wahrscheinlich würde mir erst heute Abend, wenn ich im Bett lag, die ganze Tragweite dieses Entschlusses bewusst werden. Bis dahin dauerte es allerdings noch etwas.

Mit verschwommenem Blick starrte ich auf die schöne Landschaft. Auch die vielen Hügel würde ich vermissen und das grüne Gras. Ich blickte zur Seite. Denn dort war das, was ich am allermeisten vermissen würde.

Er erwiderte meinen Blick. In seinen Augen lag die gleiche Trauer und der gleiche Schmerz, wie auch in meinen. Schniefend nahm ich seine Hand in meine und stellte mich dicht neben ihn. Er legte seinen Kopf auf meinen Scheitel. Schon oft hatten wir so dagestanden, aber nie hatte es sich so intim, so voller Emotionen angefühlt wie jetzt. Obwohl wir in letzter Zeit so unsere Probleme gehabt hatten, wurde mir noch einmal bewusst, wie viel ich für ihn empfand. Es war keine Trennung wegen fehlender Liebe. Eher wegen eines riesigen Überschusses. Wir waren so sehr an den anderen gewöhnt, dass wir bald gar nicht mehr ohne einander könnten.

„Du bist zu gut für mich", wisperte ich und wusste nicht, ob meine Worte bei ihm angekommen waren. Hier hinten auf der Plattform riss der Wind jedes Wort sofort mit sich. Aber er wusste es wohl auch so.

Ich schlang die Arme um seinen Oberkörper und ließ meinen Tränen freien Lauf. Auch er wurde von stummen Schluchzern geschüttelt. Warum blieben wir nicht einfach zusammen? Wieso kam er nicht mit nach Nordamerika? Musste ich überhaupt fort?

Doch die Antwort darauf war so einfach wie frustrierend. Er gehörte hierhin. Und ich bezweifelte, dass er eine Trennung von Seamus besser verkraften könnte als von mir. Im Gegenzug konnte ich die Reise nicht absagen, so gerne ich das auch in diesem Moment tun würde. Sonst würde ich es auf ewig bereuen und ich freute mich ja auch wirklich darauf, ein neues Land und eine neue Schule kennenzulernen. Vielleicht neue Arten der Magie beigebracht zu bekommen.

In meiner Brust schlugen zwei Herzen. Das eine für Dean, meine Freunde und Hogwarts – meine Heimat. Und das andere lechzte nach Abenteuer, wollte mehr über meine Wurzeln erfahren und sich mit Sirius kopfüber in Gefahr stürzen. Jubelte das eine beim Gedanken an meinen Weggang, zerbrach das andere. Es war schwierig, doch ich hatte meine Entscheidung gefällt. Außerdem, wie ich nicht müde wurde zu betonen: es war nur für ein Jahr. Eigentlich sogar weniger, da die Ferien wegfielen. Vielleicht würde ich zu Weihnachten sogar nach Großbritannien reisen. Mal sehen.

Dean hatte absolut recht: unsere Beziehung wäre dabei eher wie eine Verpflichtung, ich musste weiteren Bedürfnissen nachkommen außer meinen. Er würde sich sorgen, wenn Briefe verspätet ankamen. Und mit der Muggelmethode von Kommunikation kannte ich mich nicht gut genug aus. Vielleicht könnte ich es lernen, aber war es nicht noch schrecklicher, die Stimme des Partners hören zu können, aber keine Zärtlichkeiten auszutauschen? Dem anderen nicht über das Gesicht streicheln können, kein Händchenhalten ... Das machte meine Sehnsucht noch größer.

Mein Blick fiel auf eine Herde Schafe neben den Gleisen und blieb an ihnen kleben. Sah ihnen beim kleiner werden zu, bis sie ganz verschwunden waren. Es würde nicht nur ein Abschied von Dean werden, sondern auch ein Abschied von einem Lebensabschnitt. Ohne meinen Paten in greifbarer Nähe wäre ich mehr denn je auf mich alleine gestellt. An der Schule kannte mich niemand (außer vielleicht der Schulleiterin, die zusätzlich zu meinem Brief noch einmal von Dumbledore auf meinen Besuch vorbereitet worden war) und ich kannte niemanden (außer vielleicht der Schulleiterin aus besagtem Brief).

„Ich werde dich vermissen."

Deans Kinn wippte auf meinem Kopf heftig auf und ab. „Und ich dich erst."

„Und glaube ja nicht, du würdest keine Briefe bekommen. Aus der Nummer kommst du nicht mehr so schnell heraus."

Sein Bauch bebte unter meinem Griff. Er lachte laut und das Geräusch wurde von den Hängen um uns herum zurückgeworfen. „Natürlich. Wenn jemand mit dem Nachnamen Black erst Gefallen an dir gefunden hat und dich in sein Herz gelassen hat, dann hast du ihn für immer an der Backe."

„Damit wirst du wohl leben müssen."

Ich versuchte, den bittersüßen Moment so gut wie möglich in meinen Erinnerungen festzuhalten. Die Steilheit der Berge, die mit zunehmender Reisedauer abflachten, der frische, wilde Fahrtwind, die stetige Geschwindigkeit des Hogwarts Express, auf den immer Verlass war und besonders das wärmespendende Gefühl von Deans Körper an meinem. Von alldem würde ich mich bald verabschieden müssen.

Aber noch nicht jetzt. Jetzt hatte ich erstmal noch die Zeit, alles in mich aufzunehmen. Und die verbleibende Zeit zu genießen. Mein Gesicht in den Wind zu halten, meine Locken verwuscheln lassen und Gedanken nachhängen. Wer wusste schon, wann ich wieder einen so friedlichen Moment erlebte. Obwohl das Gespräch so traurig angefangen hatte, fand ich diesen innigen Moment einfach nur wunderschön. 

Ich blinzelte wegen des Fahrtwinds und drückte Dean noch fester an mich. Er erwiderte die Geste. Und die Sonne schien auf mein Gesicht und wärmte mich bis in die letzte Pore.

Continue Reading

You'll Also Like

70.3K 3.6K 88
" Eh, es gibt immernoch Leute die es schlimmer haben als ich." Das ist Pandora Tonks Lebensmotto. Als sie zehn Jahre alt war, starben ihre Eltern in...
24.2K 359 9
Die Wilden Kerle erholen sich von ihrem letzen Abenteuer indem sie im Wald Campen gehen.Doch plötzlich verschwindet Leon spurlos und die Wilden Kerle...
128K 3.1K 26
Joya besucht ihre Oma in Grünwald oft, doch die wilden Kerle hat sie bisher noch nie gesehen und auch nicht gekannt. Das ändert sich diesmal, als zwe...
3.8K 55 6
Roulan Seoyoung Wú-Jeong. Sie ist ein Chinesisch-Koreanisches Mädchen. Da sie im Heim aufgewachsen ist, hat sie noch nie richtige Liebe erfahren. Si...