Sweet Follow Of Separation

By VaniOswald

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Am Abend vor seiner Abreise nach London, stellt Kai Julian vor vollendete Tatsachen. Aufgrund der Entfernung... More

Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
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Kapitel 10

Kapitel 1

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By VaniOswald

Julian Pov.

Endlich war es soweit. Endlich war es wieder Zeit für die Nationalmannschaft. Endlich konnte ich Kai wieder sehen. Zwar wohnen wir nur eine knappe Stunde Fahrt voneinander entfernt, aber Corona machte es uns in letzter Zeit leider unmöglich uns zu sehen, so dass wir auf WhatsApp und FaceTime zurückgreifen mussten. Doch jetzt ist all das erstmal vorbei. Wir treffen uns heute wieder mit der Natio, was zwar für uns immer noch getrennte Zimmer und zumindest offiziell Abstand halten bedeutet, aber immerhin können wir uns überhaupt mal wieder richtig sehen und was den Rest anging, hatten uns offizielle Regeln früher auch nie wirklich interessiert. Regeln sind zum brechen da. Hat Kai während eines geheimen nächtlichen Ausflugs in den Hotelpool, während unseres ersten gemeinsamen Trainingslagers bei Leverkusen gesagt. Damals waren wir gerade dabei beste Freunde zu werden, heute sind wir so viel mehr.

Aufgeregt betrat ich das Teamhotel in Stuttgart. Anders als sonst lag meine Aufregung jedoch nicht daran wieder für den DFB auflaufen zu dürfen, sondern vielmehr daran nach fast vier Wochen meinen Freund wieder zusehen. Ich begrüßte den Trainerstab und die anderen Spieler, welche bereits angekommen waren, bevor ich mir an der Rezeption meine Zimmerkarte geben ließ und mit meinem Gepäck die Lobby verließ. Kurz drauf warf ich meine Tasche vor den Kleiderschrank und schmiss mich auf das Bett. Obwohl ich doch etwas erschöpft war, konnte ich keine Minute still liegen. Ich schnappte mir erst mein Handy und schaute ob ich vielleicht eine Nachricht von Kai bekommen hatte, wann er ankam. Nichts. Enttäuscht begab ich mich als nächstes auf Instagram und sah mir die Storys meiner Freunde an. Als dann auch noch Jannis schrieb und mir sein Leid über die letzte kleine Auseinandersetzung mit seiner Freundin, von der ich bereits vorher über alles in Kenntniss gesetzt wurde, berichtete, verging die Zeit wie im Flug. Überrascht sah ich auf als es auf einmal an meiner Zimmertür klopfte. ,,Jule, wir treffen uns jetzt im Seminarraum. Kommst du?!" hörte ich meinen Teamkollegen Emre von der anderen Seite rufen. Verwirrt setzte ich mich auf, richtete nochmal schnell meine Haare, bevor ich mein Handy nahm und die Tür öffnete, vor der immer noch Emre stand, der gerade die Hand erhoben hatte um erneut zu klopfen, wie ich ihn kannte wohl eher zu hämmern. Wir sahen uns beide einen Moment verwirrt an, er senkte langsam seine Hand. ,,Da bist du ja." Gemeinsam gingen wir zum Seminarraum, in welchem ich nun endlich, zum ersten mal heute, denn Mann erblickte, wegen welchem ich bereits den ganzen Tag wie auf glühenden Kohlen saß. Ich hatte Kai kaum erblickt, als mein Herz meinte augenblicklich einen Marathon laufen zu müssen. ,,Kai!" Emre hinter mir lassend, lief ich auf ihn zu und warf mich in seine Arme. Bei der Berührung setzte sofort das bekannte Bauchkribbeln ein und vergessen war der Gedanke, weshalb er nicht erst zu mir gekommen war, ehe wir uns im Team traffen, wie wir es eigentlich immer machten. ,,Hey, Jule." Vorsichtig legte Kai seine Arme um mich und ich glaubte im ersten Moment ein Zögern bei ihm wahrzunehmen. ,,Julian, Kai, ABSTAND HALTEN!" schalte Jogis Stimme schon fast hysterisch durch den Raum. Sofort löste Kai seinen Griff und trat zurück. Verwirrt sah ich ihn an, als er noch einen Schritt zurück trat und sich schließlich zwischen Timo und Toni setzte. ,,Hey, was ist denn bei euch los? Stress im Paradies, oder was?" ,,Was?" fragte ich, noch immer unverstehend. ,,So, wenn jetzt alle da sind können wir ja anfangen." begann Jogi. ,,Komm." Emre, der immer noch neben mir stand, packte mich leicht am Arm und zog mich zu zwei noch freien Stühlen. ,,Also Jungs, zu allererst will ich euch darauf hinweisen, dass wir uns hier alle an die geltenden Hygieneregeln halten." Dabei warf er Kai und mir einen strengen Blick zu. ,,Es werden keine Ausnahmen gemacht und sich auch sonst nicht irgendwie heimlich getroffen. Ich will mir gar nicht vorstellen, was die Vereine mit mir machen würden." Der letzte Satz kam beinahe panisch aus Jogis Mund und löste den ein oder anderen Lacher aus. ,,Wie dem auch sei. Wir werden heute Nachmittag, sowie morgen und übermorgen Vormittag und Nachmittag je eine Trainingseinheit haben. Essen gibt es zu den üblichen Zeiten und danach muss ich euch leider bitten, jeder einzeln, auf eure Zimmer zu gehen. Donnerstag Vormittag werde ich dann wie immer den Kader für das Spiel gegen Spanien verkünden. Jetzt könnt ihr noch was zu Mittag essen gehen und um 15 Uhr treffen wir uns zum Training." Damit beendeter Jogi seine Rede und entließ uns.

Die Tage zogen nur so an mir vorbei, während der gesamten Trainingeinheiten und der Freizeit ging Kai mir kontinuierlich aus dem Weg. Immer wenn ich auf ihn zugehen wollte blockte er ab, beim Training machte er die Partnerübungen mit Timo. Jetzt saß ich hier beim Frühstück und wartete darauf das Jogi die Aufstellung für das Spiel heute Abend bekannt gab. Nachdem dies geschehen war und ich nicht in der Startelf stand, verschlechterte sich meine Laune noch weiter. Emre, der wie sich irgendwie eingebürgert hatte, neben mir saß, klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. Ich stand auf und sah mich nochmal suchend um, als ich Kai entdeckte, der bei Timo stand, zog sich mein Herz schmerzhaft zusammen. Er würdigte mich nicht mal eines Blickes. Schnell drehte ich mich um, damit niemand sehen konnte, wie sehr mich das doch mitnahm, begegnete jedoch im nächsten Moment Jonathans mitfühlendem Blick, welchen ich verwirrt erwiederte, worauf seiner wiederum fragend wurde. Nun noch verwirrter als ohnehin schon verließ ich den Speiseraum und machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer, indem ich den restlichen Tag, bis zur Abfahrt ins Stadion, meinen Gedanken nach hing und mit Jannis und Ella schrieb. So kam es das ich schneller als ich schauen konnte neben Emre im Bus saß. ,,Hey Jule, alles klar, ich hab dich außer beim Mittag den ganzen Tag nicht gesehen." ,,Ja klar, alles gut." meinte ich kurz angebunden und wandte mich wieder meinem Handy zu. Zwar konnte Emre nichts dafür, aber was stellte er auch für blöde Fragen, wie  sollte es mir schon gehen, wenn mein Freund mich, die einzige Zeit die wir zusammen verbringen konnten ignorierte, schlimmer mir sogar noch aus dem Weg ging. Später am Abend saß ich auf der Reservebank und beobachtete mal wieder Kai. Ich ärgerte mich im Moment wirklich welche Wirkung er immer auf mich hatte, wobei ich eigentlich wütend auf ihn sein sollte. Und ja man, ich war wütend, verdammt wütend sogar. Aber mindestens genauso enttäuscht. Trotzdem fragte ich mich warum Kai immer noch einige Plätze von mir entfernt auf der Bank saß. Er hatte eine tolle Saison gespielt und auch im Training eine super Leistung gezeigt. Irgenwie verwirrte mich das alles immer mehr und ich hatte das Gefühl irgendwas wichtiges zu übersehen. Das Spiel war nervenaufreibend und ärgerlich, vorallem als Spanien in der Nachspielzeit noch ein Tor schoß und es so 1:1 ausging. Die Interviews ließ ich noch über mich ergehen, ehe ich erleichtert das Stadion verließ und mich auf meinen Platz im Bus fallen ließ, ich wollte nur noch ins Bett und doch konnte ich mich nicht entspannen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis sein Wechsel nach Chelsea offiziell verkündet wird. Was um Himmels Willen meinte Mertesacker damit?! Ich meine natürlich gab es, vorallem in der letzten Zeit, einen Haufen Wechselgerüchte über Kai. Aber der würde doch nicht wirklich wechseln. Kai hätte mit mir gesprochen, wenn das der Fall wäre. Er hätte das getan... Aber wieso war da dieses Gefühl in mir, wie eine dunkle Vorahnung. Jonathans und Timos Blicke. Egal. Jetzt musste ich erstmal hier raus. Eilig verschwand ich wieder auf mein Zimmer, verzichtete sogar auf das Abendessen. Wollte einfach nur alleine sein. Umso erstaunter war ich als es um kurz vor 12 an der Zimmertür klopfte. Ich öffnete die Tür und stolperte im nächsten Moment zurück. Kai drängte sich an mir vorbei und presste mich im nächsten Moment an die Wand hinter mir. ,,Wa..." Mir wurde das Wort im Keim erstickt, als Kai seine Lippen schon beinahe grob auf meine drückte. Überrascht erwiederte ich den Kuss, welcher immer leidenschaftlicher wurde. Mein Herz klopfte wie verrückt und das altbekannte Kribbeln machte sich in meinem gesamten Körper breit. Verzweifelt klammerte ich mich an Kai fest. Einige Zeit später lösten wir uns atemlos voneinander. ,,Kai..." ,,Jule...ich...es...es geht nicht mehr." meinte er stotternd und löste sich von mir. Augenblicklich stoppte mein Herz, nur um doppelt so schnell weiter zuschlagen. Diesmal vor Angst. Das beängstigende Gefühl ergriff erneut Besitz von mir. ,,Was meinst du?" hauchte ich. ,,Ich gehe, Jule." Verwirrt blickte ich zu ihm auf. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis sein Wechsel offiziell verkündet wird. ,,Ich wechsle zu Chelsea." ,,Was?" ,,Verdammt, Jule, ich reise heute Nacht noch nach London, um meinen Vertrag zu unterschreiben." Er fuhr sich angespannt durch die dunklen Haare. ,,Und was hat das mit uns zu tun?" fragte ich. ,,Unsere Beziehung, dass geht so nicht mehr." ,,Aber, es hat doch die ganze Zeit auch funktioniert." erwiederte ich. ,,Julian, Dortmund ist nicht London!" entfuhr es ihm lauter. ,,Unsere Beziehung hat so keine Chance." Fassungslos sah ich den Größeren an. Ich konnte mir nicht erklären warum, doch von einer Sekunde auf die andere wechselte meine Trauer zu Wut. ,,Achso, du tauchst hier auf, mitten in der Nacht, nachdem du mich drei Tage durchgehend ignoriert, geradezu von dir weggestoßen hast, um mir zu sagen das unsere Beziehung keine Chance mehr hat, weil du, du entschieden hast nach London zu wechseln, ohne davor überhaupt jemals etwas erwähnt zu haben, geschweigeden mit mir darüber zu reden." rief ich. ,,Ich wollte ja mit dir reden, aber die Gelegenheit hat sich nie ergeben. Hätte ich es dir vielleicht am Telefon sagen sollen?!" ,,SOLL MICH DAS JETZT ETWA TRÖSTEN?!" schrie ich und merkte wie meine Stimmung erneut in Sekundenbruchteilen wechselte. Die Wut wich der Verzweiflung. ,,Wieso sagst du es erst jetzt? Warum...warum verlässt du mich?" entfuhr es mir schluchzend. ,,Es ist besser so. Die Entfernung würde uns kaputt machen." Er trat erneut auf mich zu und wischte mir zärtlich eine Träne weg, die sich aus meinem Augenwinkel gelöst hatte. ,,Warum..." ,,Es tut mir leid. Machs gut, Jule." Erneut trat er zurück, bevor er sich umdrehte und mein Zimmer verließ ohne sich nochmal umzusehen. Die Tür fiel hinter Kai ins Schloss. Meine Beine gaben unter mir nach, ich ließ mich einfach auf den Boden fallen. Es war als würde mir jemand mein Herz heraus reißen. Ich schluchzte laut auf. Es füllte sich an als würden sich meine Eingeweide zusammen ziehen. ,,Kai...Kai...komm zurück...Kai." Ich kauerte mich zusammen. Ließ dem nicht enden wollenden Strom an Tränen seinen Lauf.

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