Die verlorene Prophezeiung

Par anjaim

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Nach der schrecklichen Lichtmesse ist Emma zu allem bereit, um die, die sie in den letzten Wochen lieb gewonn... Plus

1. Dunkle Erinnerungen
2. Pfannkuchen und ein Plan
3. Saint Bartholomew's
4. Schuld
5. Ulysses Yancy
7. Blutspuren
8. Schatten in der Nacht
9. Schutz der Ahnen
10. Üble Nachrichten
11. Das kanadische Sanctorium
12. Montreal
13. Olethroi
14. Merkwürdige Zufälle
15. An den Ufern des Restigouche River
16. Ein neuer Käfig

6. Ein Messer und ein Versprechen

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Par anjaim

Goldküste
Chicago, Illinois

8. Juni

Es war drei Uhr früh, ehe in Yancys Schlafzimmer endlich das Licht ausging. Finn erhob sich aus seiner geduckten Haltung und streckte seine Beine aus. Es schmerzte, als das Blut wieder richtig zu zirkulieren begann, derart lange kauerte er schon auf dem Dach eines Nachbarhauses und beobachtete das Fenster.

Er bliess auf seine kalten Finger und schaute sich die umliegenden Häuser und Strassen an. Immer noch keine Dämonen. Das Schutzschild, das Yancy um sein Haus aufgestellt hatte, musste sehr mächtig sein. Ansonsten hätte ihn mit Sicherheit längst irgendetwas gefressen, während er darauf wartete, dass der Magier sich endlich zur Ruhe legte.

Er kontrollierte seine Waffen als er seinen steifen Nacken streckte. Die Prellungen an seinem Rücken protestierten und als er den einem Arm über den Kopf streckte, musste er die Zähne zusammenbeissen, um nicht zu stöhnen. Verdammte Kirche, verdammter Drache, verdammte Tankstelle. Wäre das Ganze gestern auch nur halbwegs nach Plan gelaufen, wäre er jetzt nicht auf diesem Dach gesessen. Sie hätten dieses verfluchte Versteck auch ohne den Magier finden können, keiner wäre verletzt gewesen und er hätte genügend Zeit gehabt das, was er meinte gestern bei der Kirche gesehen zu haben, zu untersuchen. Aber stattdessen war sein Plan komplett Bach ab gegangen, seine Schwester blieb verschwunden und der wohl gefährlichste Magier im ganzen Land hatte nun ein Fläschchen von Emmalyns Blut, was dieser obendrein offensichtlich noch eine Heidenangst einjagte.

Die Feuerleiter knarrte leise als er vorsichtig Stufe um Stufe an ihr herunterkletterte. Zwei Mal hielt er im Schatten Inne, um sicherzugehen, dass ihn nichts jagte, ehe er zu Boden sprang und geduckt über die Strasse huschte. Unten an der nächsten Kreuzung fuhr ein Auto vorbei, aber ansonsten war alles still.

Im Verlaufe der letzten Stunden hatte er sechs Mal versucht, die Schutzschilder um Yancys Haus in seinem Geist abzutasten. Eigentlich hasste er es, zu meditieren – langes Stillsitzen war noch nie seine Stärke gewesen – aber die Kopfschmerzen hatten sich dieses Mal gelohnt. Von der Strasse aus genügte ein einziger Steinwurf gegen die Barriere etwas zu seiner Rechten, dass das Energiefeld sich für einen winzigen Moment verschob und er unbemerkt hindurchtreten konnte.

Von da aus, war das Ganze ein Kinderspiel. Das Schloss der Eingangstür hatte er selbst vor wenigen Stunden mit nichts als einem einfachen Klebestreifen vorübergehend blockiert und jetzt brauchte er bloss die Klinge eines Messers zwischen den Türrahmen und die schwere Eichentür zu zwängen, dass diese geräuschlos aufsprang.

Der Flur des Hauses war schummrig und voller dunkler Schatten, als er sich vorsichtig durch die Tür schob. Er zweifelte nicht, dass irgendwo im Haus immer noch Diener herumlungerten, die sich zu hundert Prozent um ihren Meister kümmerten, aber die teuren Teppiche verschluckten jedes Geräusch und er begegnete keiner Seele, bis er vor Yancys Schlafzimmertür stand.

Er presste sein Ohr gegen die dicke Holztür. Kein Ton drang von innen heraus. Er wartete noch einen Moment, dann drückte er die Klinke nach unten. Der Magier regte sich nicht. Seine langsamen, regelmässigen Atemzüge waren das einzige Geräusch.

Yancys Schlafzimmer war ebenso prunkvoll eingerichtet wie der Rest des Hauses. Zwei Türen führten von der linken Seite aus in ein Badezimmer und einen grossen Kleiderschrank. Das eigentliche Zimmer an sich war so gut wie leer, abgesehen von einem grossen Ohrensessel und dem Baldachinbett aus dunklem Holz, das mitten an der Wand gegenüber der Tür stand. Die Fensterfront zu seiner linken hätte eine grossartige Aussicht auf den See geboten, jetzt aber fiel einzig durch einen schmalen Spalt in den dicken Vorhängen ein Strahl Mondlicht auf den Teppich.

Yancy gab keinen Ton von sich, als Finn vorsichtig um sein Bett schlich und schliesslich seinen Dolch aus der Schneide zog. Das Metall kratzte leise gegen das Leder seines Gurtes; er trat ans Bett und streckte das Messer aus.

Der Magier wachte erst auf, als die Klinge schon an seiner Kehle ruhte. «Hmm!», machte er erschrocken und zuckte heftig zusammen, aber er kam nie dazu zu schreien. Finn hatte ihm einen Lappen vor den Mund gepresst, noch ehe er vollends zu Besinnung kam.

«Mach dir nicht die Mühe, zu schreien oder zu versuchen, mich zu beissen», raunte er ihm ins Ohr und zog ihn zu sich hin. «Ich kann dir sehr viel schneller die Kehle durchschneiden, als dass deine Diener es je hierher schaffen könnten. Und glaub ja nicht, dass ich es nicht tun werde. Du sagst, du hast die Gerüchte über Alex gehört, dann weisst du bestimmt auch, was sie über mich erzählen.»

Yancys Augen fanden in der Dunkelheit sein Gesicht und wurden noch eine Spur grösser ehe er sie wütend zusammenkniff. Er hatte ihn erkannt. Gut. Das würde ihn immerhin lehren, seine Familie in Zukunft in Ruhe zu lassen.

«Sehr gut», sagte Finn und zerrte den Mann in eine aufrechte Position.

Die Klinge seines Dolches stiess dabei sanft gegen den Hals des Magiers und er zuckte zusammen. Er spuckte ihm einige dumpfe, unverständliche Fluchwörter entgegen, aber Finn lächelte bloss düster.

«Solange du kooperierst, schneid ich dir deine Kehle nicht durch, keine Sorge.»

Der Magier funkelte ihn böse an und knirschte hörbar mit den Zähnen, dann wandte er stolz das Gesicht ab und nickte. Finn lockerte seinen Griff am Kopf des Mannes und liess das Tuch soweit sinken, dass er wieder richtig Luft bekam. Er schnappte tatsächlich gierig nach Luft, ehe Finn wieder fester zudrückte.

«So, Schätzchen. Schön, dass wir uns verstehen. Erster Schritt: du darfst jetzt Mal schön aus deinem Himmelbettchen aufstehen und mit mir kommen.»

Yancy murmelte mit geschlossenen Lippen etwas Unverständliches – Finn nahm stark an, dass es Protest oder mehr Fluchwörter waren. Er zog seinen Dolch weit genug zurück, dass der Spitz der Klinge nur noch von der Seite seinen Hals berührte.

«Keine Widerrede. Los, aufstehen.»

Es kostete ihn offensichtlich einiges an Kraft, aber Yancy kam tatsächlich auf die Füsse. Finn senkte zum Dank seinen Dolch bis auf die Höhe seiner Brust und stiess ihm die Spitze zwischen die Schulterblätter. Die andere Hand hatte er noch immer über seinen Mund gepresst.

«Zweitens: wir zwei machen jetzt einen kleinen Ausflug in dein Arbeitszimmer. Wenn du nach deinen Wachen rufst, schneid ich dir die Kehle durch. Wenn du irgendeinen deiner lustigen Sprüchlein brauchst, stoss ich dir diesen Dolch bis in die Lunge, bei allen anderen Tricks schneid ich dir erst die Nase und dann eine Hand ab. Verstanden?»

Yancy wandte wieder barsch den Kopf ab. Finn folgte der Bewegung mühelos und drückte die Spitze etwas fester gegen seinen Rücken.

«Verstanden?», wiederholte er.

Zähneknirschen, aber dann nickte der Magier widerwillig und Finn lächelte.

«Sehr gut. Ich nehme jetzt die Hand von deinem Mund, aber denk an unsere Abmachung. Du hast keine Chance.»

Der Magier nickte wieder und Finn liess langsam die Hand sinken. Yancy holte abermals tief Luft und er stiess seinen Dolch noch etwas fester zwischen dessen Schulterblätter, aber er schrie wirklich nicht.

«Los. Du kennst den Weg.»

***

Yancys Arbeitszimmer wirkte im schwachen Mondenschein noch viel grösser, als im Sonnenlicht des Nachmittags, aber Finn liess sich dadurch nicht beirren. Er hatte sich jeden Winkel des Raumes eingeprägt und selbst ein Magier wie Yancy war nicht allmächtig oder unsterblich. Langsam, aber sicher schien der Gedanke auch bei ihm anzukommen.

«Was willst du von mir, Cromwell?», fuhr Yancy ihn ungehalten an, als er schliesslich einen Schritt von ihm zurückmachte und seinen Dolch zum ersten Mal etwas von ihm entfernte. «Was soll dieses verdammte Spiel?»

«Ich bin hier, um das zurück zu holen, was du heute Nachmittag von uns verlangt hast.»

Yancy verzog das Gesicht. «Dazu hast du kein Recht. Der Deal war fair. Ihr habt eure Information erhalten und ihr werdet schon sehn, dass ich recht hatte.»

«Tja, dann machen wir jetzt eben einen neuen Deal», sagte Finn und machte wieder einen Schritt nach vorne, bis sein Dolch wieder an der Brust des Magiers zu stehen kam. «Du gibst mir das Blut zurück und ich lass dir dafür beide deiner Ohren.»

Yancy zischte wütend mehrere Fluchwörter. «So funktioniert Magie nicht! Es braucht Gleichgewicht. Geben und nehmen.»

Finn schnaubte und drückte etwas fester zu. «Bitte! Als ob du uns nicht allen etwas genommen hättest, während wir hier waren. Wir sind Wächter – zwei sogar Erben der Stammväter des Ordens. Deine Magie mag raffiniert sein, aber wir spüren, wenn du uns mit deinen Zaubern belegst. Du hast uns allen etwas unserer eigenen Macht genommen!»

Das Gesicht des Magiers verzog sich zu einer Grimmasse. «Pah! Dem mag vielleicht so sein, aber es ist kein permanenter Effekt, wie du bestimmt schon bemerkt hast. Du hast den Zauber gebrochen und eure verfluchten Körper werden die Magie innert weniger Stunden wieder auffüllen.»

Finn schlug ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Es war kein grossartiger Hieb gewesen, aber der Kopf des Magiers schnellte dennoch zur Seite und als er ihn mit glühenden Augen schliesslich wieder anstarrte, war seine Lippe aufgeplatzt.

«Ein solches Spielchen könnte meinen Bruder sein Leben kosten», zischte Finn. «Du hast uns betrogen. Unsre Magie war dein Preis. Also gib mir das Blut zurück.»

Yancy knirschte abermals mit den Zähnen. «Warum sollte ich?»

«Weil ich dich sonst umbringe», wiederholte Finn ruhig. Dieses Mal stiess er den Dolch so weit gegen seine Brust, dass er geradewegs durch seinen seidenen Schlafanzug schnitt. Ein einzelner Tropfen Blut quoll aus seiner Brust hervor. Finn fing ihn mit der Spitze des Dolches auf und hielt die rote Spitze der Klinge Yancy unter die Nase. «Noch Fragen?»

Der Magier schluckte einmal, dann machte er auf dem Absatz kehrt und stapfte zu seinem Pult. Er zog die erste Schublade auf, holte ein Kästchen heraus, klappte den Deckel hoch und hielt die kleine Ampulle, die sich darin befunden hatte, missmutig Finn hin.

«Da, Räuber, wir sind quitt.»

Finn nahm das Fläschchen an sich und steckte es in seine Jacke. Eine einzige Berührung sagte ihm, dass es tatsächlich das richtige war. Die Macht in Emmalyns Blut war tatsächlich beträchtlich. Kein Wunder wollte Yancy es so unbedingt behalten.

«Jetzt, verschwinde aus meinem Haus!»

Finn hob seinen Dolch wieder an seine Brust. «Vergiss es, so schnell sind wir nicht fertig.» Das Blut des Magiers leuchtete wie ein Rubin auf dem Silber der Klinge. «Ich habe noch ein Anliegen.»

«Wir sind quitt. Ich schulde dir nichts mehr.»

«Nein, tust du nicht und ich werde auch dieses Mal deinen Preis zahlen. Ich weiss wie deine Zauber funktionieren.»

Ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Magiers aus. «Dann gibt mir das Blut des Mädchens zurück.»

Finn schnaubte und die Spitze seines Dolchs wanderte höher und höher, bis sie wieder an seinem Hals schliesslich zu stehen kam. «Nein, dieses Mal nicht», sagte er. Die Spitze der Klinge kratzte an der dünnen Haut von Yancys Hals entlang. Der leiseste Druck hinterliess einen blutigen Kratzer. «Ich habe immer noch mein Messer.»

Yancy spuckte ihm voller Abschaum vor die Füsse. «Was willst du, Cromwell?»

Finn zog die Klinge um einige Zentimeter zurück. «Meine Schwester.»

«Da muss ich enttäuschen. Ich habe viel von der kleinen Miss Benton gehört, aber leider bin ich noch nicht in den Genuss ihrer Präsenz gekommen», säuselte der Magier.

Es kostete Finn einiges an Selbstbeherrschung, ihn dafür nicht noch einmal zu schlagen. Stattdessen verpasste er seinem Hals einen weiteren oberflächlichen Kratzer. «Pass auf deine Zunge auf, Yancy, oder ich schneide sie dir heraus! Ich will sie bloss finden.»

Yancy hob beleidigt die Nase. «Und wie soll das gehen?»

«Sie ist hier in der Stadt, also lass dir was einfallen. Aber schnell oder ich verschönere aus Langweile noch ein bisschen weiter deinen Hals.»

Er knirschte mit den Zähnen und knurrte ihn böse an, dann schürzte er die Lippen. «Ich kann sie finden, wenn's denn sein muss.»

«Ich will kein Standort», gab Finn zurück. «Wir wissen beide, dass sie längst verschwunden sein wird, bis ich an deinem genannten Ort ankomme. Ich will etwas, dass sie suchen kann – unabhängig von dir und deinen Spielchen.»

Der Magier war offensichtlich enttäuscht, dass Finn sein Angebot nicht angenommen hatte, aber er schien endlich erkannt zu haben, dass er nicht mit einem Anfänger diskutierte. Sein Gesicht erhellte sich etwas. «Gut», sagte er. «Ich kann dir einen Kompass geben. Ein alter Zauber, einst für Kinder und Geliebte gedacht, aber er kann dich zu deiner Schwester führen.» Er schürzte die Lippen. «Aber er hat seinen Preis. Trotz deines Messers.»

«Was willst du?»

«Dasselbe. Wenn nicht ihr Blut, dann eben deines.»

Er presste die Lippen aufeinander und runzelte die Stirn. Nein, die Forderung überraschte ihn nicht. Er hatte angenommen, dass Yancy darauf zurückkommen würde, aber er wusste, welche Macht Blut einem anderen geben konnte. Mit den richtigen Zaubern würde sein Blut in Yancys Händen ihn zu seinem Sklaven machen und er wusste, dass die Furien ihn für ebendieses Blut jagten, aber er konnte Felicity nicht aufgeben. Nie und nimmer. Also setzte er seinen Dolch an die eigene Hand.

«Gut.» Er spürte den Schmerz kaum, als sich die Klinge in sein Fleisch bohrte. «Gib mir meine Schwester zurück.»

***

Der Regen trommelte sanft gegen die Fenster ihres bescheidenen Motelzimmers als Finn in den frühen Morgenstunden durch die Tür schlüpfte – als wolle er ein altes Schlaflied singen. Jeder Knochen tat ihm weh und er taumelte vor Müdigkeit.

Das Zimmer war ebenso ruhig wie als er es verlassen hatte. Tyler schnarchte leise und gleichmässig vor sich hin. Alex lag mitten auf ihrem Bett, Arme und Beine weit von sich gespreizt, so, wie er es immer tat, wenn ihn nicht jemand auf seine Seite zwang. Womit er allerdings nicht gerechnet hatte war Emma, die den Kopf hob, als er leise die Tür hinter sich schloss.

Ihre Augen schienen riesig im schwachen Licht, das von draussen durch einen Spalt in den Vorhängen fiel. Sie strich sich das Haar hinters Ohr als sie sich aufsetzte. «Wo warst du?»

«Unterwegs», flüsterte er ausweichend und vermied es, sie anzusehen, während er aus seinen Schuhen schlüpfte. «Warum bist du wach?»

Dieses Mal war sie es, die seinem Blick auswich. «Einfach so. Vielleicht bin ich nicht mehr müde.»

Sie wussten beide, dass sie log, aber er fragte nicht weiter, während er aus seiner Jacke schlüpfte und seinen Waffengürtel zurück auf den Tisch legte.

Tyler murmelte im Schlaf etwas unverständliches und drehte sich auf die andere Seite, aber er wachte nicht auf.

Finn griff in seine Hosentasche, ehe er seine Jeans aufknöpfte, und zog das kleine Fläschchen heraus, das die Hälfte seiner Nacht darstellte. Im schwachen Licht des Halbmondes war sein Inhalt schwarz wie Tinte. Er warf es ihr zu, ohne sich um eine Erklärung zu kümmern.

«Fang. Das gehört dir.»

Sie fing es mühelos auf und er sah aus den Augenwinkeln, wie ihr Gesichtsausdruck von verwirrt, zu überrascht und schliesslich erleichtert wechselte. «Du warst nochmals bei Yancy?»

«Angst lässt dich nicht schlafen?», fragte er zurück und lächelte, als sie betreten den Kopf senkte und auf das Fläschchen in ihren Händen schaute.

«Ich weiss, dass es keinen Sinn macht», flüsterte sie kaum hörbar.

Er schnaubte ebenso leise. «Angst macht nie Sinn und einem psychopathischen Magier so gut wie ausgeliefert zu sein, ist auch nicht zwingend von Vorteil.»

Sie biss sich auf die Lippe. «Hilflosigkeit macht mir Angst.»

Er zuckte mit den Schultern, während er sich aufs Bett neben Alex fallen liess. «Mir auch.» Die Schlafmütze rührte sich wie immer keinen Zentimeter. Er schob ihn so sanft wie möglich zur Seite und schwang die Beine unter die Bettdecke. Müdigkeit füllte wie Nebel seinen Kopf als er sich endlich, endlich neben seinem kleinen Bruder austreckte – und gleich feststellen musste, dass dieser dabei war, sich im Schlaf wiedermal an ihn zu kuscheln. Immerhin hatte er etwas weniger Kraft als Tyler.

Er war schon beinahe eingeschlafen als Emma noch flüsterte: «Was war der Preis?»

«Ein Messer», antwortete er und gähnte. «Ein Messer und ein Versprechen.»


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