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By felt-love

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"Eine Million! Ich gebe dir eine Million für sie." "Was?" - "Sie ist doch nicht mal so viel wert. Sie ist u... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 52
Kapitel 53
Epilog
Danksagung + Infokapitel
NEUES BUCH

Kapitel 51

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By felt-love


Sizilien 27.08.2018...

"Steh auf du Misstück" reißt mich jemand unsanft aus meinem Schlaf und rüttelt an meiner Schulter.

Ich öffne quälend langsam die Augen und blicke direkt in das Gesicht von Cem, was mich zurückschrecken lässt. Sofort rappele ich mich auf und spüre immer noch das Stück Papier in meiner Faust, die fest umschlossen ist, so als könnte jemand mir diese vier Wörter wieder aus den Händen reißen. Völlig orientierungslos blicke ich um mich und habe keinen blassen Schimmer, wo wir sind. Wir sind mehrere Stunden gefahren oder auch Tage, ich weiß es nicht. Ich habe völlig das Zeitgefühl verloren.

"Aussteigen, ich habe nicht ewig Zeit" brummt Cem unfreundlich und packt mich am Arm, um mich mit raus zu zerren.

Die grelle Sonne blendet mich augenblicklich, so dass ich die Augen zukneifen muss. Mit halbgeöffneten versuche ich zu entziffern, wo wir sein könnten, aber nichts dergleichen kommt mir bekannt vor. Vor mir erschreckt sich ein großes Hotel, was total luxuriös aussieht.

Cem packt mich grob am Arm und schleift mich mit rein, wo uns die Tür geöffnet wird. Zwei seiner Männer folgen uns mit ein paar Koffer, die ihnen dann auch abgenommen wird. Was für ein Spiel spielen wir hier grad?. Und wo zum Teufel hat er mich her gebracht?. Es fühlt sich so an, als wäre nun Emir Kilometer weiter entfernt von mir, so als würde er mich nie wieder finden können. Ich muss ein Plan ausdenken und herausfinden, wo wir sind. Danach muss ich mich nach einem Handy umschauen.

"Ihr wartet hier" er nickt seinen Männern zu und drückt mich unsanft auf die Couch, die in der Lobby steht.

Cem geht zur Rezeption, um wahrscheinlich die Schlüssel für die Zimmer zu holen. Derweil grübele ich weiter nach und scanne die Gegend ab. Ich erkenne eine Schrift auf einer Tafel, die in einer anderen Sprache aufgeschrieben wurde:

"Benvenuto"

Ist das Italienisch oder Spanisch? Oder vielleicht auch Französisch. Argh ich verliere gleich den Verstand. Warum bringt mich dieser Idiot in ein anderes Land?. Irgendwas muss doch in seinem winzigen Gehirn vorgehen und ich kann es verdammt noch mal nicht entziffern. Ich hätte gedacht, dass er mich wieder in einem Keller einsperrt, statt zu einem Hotel zu gehen. Sollte ich schreien?. Ich schiele kurz zu den beiden Muskelpakete neben mir und muss schlucken, als ich ein leichtes Schimmern ihrer Waffen wahrnehme. Keine gute Idee. Nachher würden die auf Unschuldige schießen und ich wäre wieder schuld.

Cem kommt wieder zu uns und packt mich am Handgelenk, so dass ich gezwungen bin, mit ihm zu gehen. Ich möchte meine Hand aus seinem Griff entnehmen, doch seine Hand scheint förmlich auf meiner Haut zu kleben und lässt sich kein Zentimeter bewegen.

"Wo sind wir Cem?" frage ich schnippisch, während wir uns mit seinen Männern ins Fahrstuhl begehen und er den 7. Stock drückt.

"Geht dich gar nichts an" er schaut grade aus und lässt dann endlich mein Handgelenk los, die sich durch sein Griff rot verfärbt hat und schmerzt.

Manchmal frage ich mich echt, was Cem widerfahren ist. Ich mein kein Mensch wird als böse geboren. Trotz dessen entschuldigt das nicht sein Verhalten.

Als die Fahrstuhltüren sich öffnen, laufen wir wieder raus. Natürlich stehen die Männer dicht bei mir und konzentrieren sich voll und ganz drauf, dass ich nicht abhaue. Wir bleiben vor einer Zimmertür stehen. 101.

"Wer schläft hier?"

"Wir beide" ich sehe wie sein Mundwinkel leicht hoch zuckt und er die Tür mit der Karte öffnet.

"Was? Ich schlafe niemals mit dir in einem Zimmer" zische ich ihn an und ich höre schon, wie mein Herz anfängt vor Angst schneller zu schlagen.

Ich möchte nie wieder mit ihm in einem Raum alleine sein. Zu sehr verfolgt mich die Angst. Er kann mir das nicht antun. Was wenn er dieses Mal weiter geht?. Ich kriege bei diesen Gedanken Gänsehaut und es fühlt sich so an, als ob die Temperatur hier enorm gesunken ist.

"Das hast du nicht zu entscheiden" seine Stimme ist ruhig, dass es mir schon gruselig erscheint.

Er zerrt mich einfach mit ins Zimmer, ohne dass ich mich wehren kann und knallt dann hinter sich die Tür zu. Die beiden Männern stehen Wache vor der Tür, so dass wir nun alleine sind. Ich muss schlucken und fange an zu schwitzen, als Cem näher an mich ran tritt und ich immer einen Schritt zurück gehe.

"Wenn du mich anfasst, dann wird dich Emir umbringen" meine Stimme zittert und ich beiße mir fest auf die Unterlippe, um mich zu fassen. Bloß keine Schwäche zeigen.

"Wer sagt denn, dass er uns je finden wird und das hier erfahren wird?" grinst er spöttisch und packt mich plötzlich am Hals, um mich fest gegen die Wand zu pressen.

Sofort wird mir die Luft weggeschnappt und meine Kehle schnürt sich zusammen. Ich versuche nach Luft zu Ringen, doch er drückt so fest zu, dass sich mein Gesicht schon rot verfärbt und ich leichte schwarze Punkte sehe.

"E-r wi-rd mi-ch fi-nden un-d di-ch da-nn tö-ten" gebe ich noch mit meiner letzten Kraft raus.

Ich höre Cem's dreckiges Lachen in meinen Ohren. "Das will ich sehen" schmunzelt er und lässt mich dann endlich los.

Meine Beine geben direkt nach und ich gleite auf den Boden. Gierig schnappe ich nach Luft und kralle mich an den Boden. Ich kann mir schon vorstellen, dass seine Handabdrücke auf meinem Hals sichtbar sind. Mein Puls rast vor Angst wieder ein Mal und ich unterdrücke die aufkommenden Tränen. Was wenn er mich umbringt, bevor uns überhaupt Emir findet?. Er hat doch kein Grund, mich am Leben zu lassen.

"Du kannst auf dem Boden schlafen. Morgen steht ein großer Tag an" informiert er mich, während er sein Hemd abstreift und Richtung Badezimmer läuft.

Ich kneife die Augen für einen kurzen Moment zusammen und ziehe dann den Zettel, denn mir Emir zugesteckt hat, aus der Hosentasche raus.

Ich liebe dich auch

Ich liebe dich auch

Ich liebe dich auch

Mehrere Male lese ich mir diesen kurzen Satz durch und kann nichts für die Hoffnung, die in mir steigt. Es ist so, als ob diese Wörter mir Kraft geben. Mir Leben schenken und auch mich am Leben halten. Er hat mir seine Liebe gestanden. Emir Korkmaz, der gefühlskalte Mann, hat mir Dünya Kaya seine Liebe gestanden. Zu lange habe ich auf diesen Moment gewartet. Auch wenn es nicht aus seinen eigenen Mund rauskam, hat mich das so völlig aus dem Konzept gebracht.
Eine Träne die meine Wange hinunter gleitet, fällt genau auf das Papier in meiner Hand. Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich weine. Schnell wische ich mir die Tränen weg und atme tief ein. Er wird mich finden, ich vertraue ihn.

Mit diesen Gedanken lege ich mich auf dem kalten kühlen Boden hin und schließe die Augen. Ich bin mir sicher, dass ich mir morgen den Rücken verengen werde, aber alles ist besser, als mit ihm auf einem Bett zu schlafen...

Am nächsten Morgen werde ich durch ein lautes Tür knallen wach. Ich öffne quälend langsam die Augen und spüre, wie versteift mein Rücken ist, als ich mich kurz bewege. Ich stöhne vor Schmerzen auf und lasse meine Schulter leicht kreisen, damit der Schmerz etwas erträglicher wird. Ich fühle mich so stocksteif an. Es macht sich auf jeden Fall bemerkbar, dass ich letzte Nacht nicht gut schlafen konnte. Ich war auch öfters im Halbschlaf, da ich Angst hatte, dass mich Cem in der Nacht erwürgt oder etwas anderes mit mir anstellt. Zu gut kann ich mir vorstellen, wie ich aussehe. Bestimmt haben sich tiefe Schatten unter meinen Augen gebildet. Es ist so, als hätte mir Cem die ganze Energie aus meinem Körper weg gesaugt, so wie vor 5 Jahren...

Cem's Schuhe, die sich nun in meinen Blickwinkel drängen, lassen mich sofort aufrappeln und in sein Gesicht schauen. Hinter ihm erblicke ich drei weitere Frauen. Neben ihnen steht eine Kleiderstange und Schminkzeug. Ich runzele verwirrt die Stirn. Diese Frauen scheinen Stilistinnen sein, aber was hat das mit mir zu tun?.

"Steh auf" verlangt Cem von mir.

Mit Mühe stehe ich langsam auf und versuche einigermaßen meine Haare zu richten. Ich sehe bestimmt wie eine Vogelscheuche aus. Ich frage mich auch, wie viel Uhr es ist. Ich habe gar nicht auf die Uhr geblickt und Cem scheint schon viel früher wach gewesen zu sein, denn er war die ganze Zeit glaub ich weg. Warum konnte ich nicht früher wach sein?. Vielleicht hätte ich dann vom Fenster oder so abhauen können.

"Die drei hier machen dich fertig. Wir müssen heute Abend etwas erledigen" spricht er monoton und nickt zu den anderen rüber.

"Was müssen wir erledigen?" frage ich neugierig aber ernte nur einen bösen Blick von Cem.

"Du solltest mehr die Klappe halten und mich machen lassen" knurrt er und wendet sich dann an die drei. "Wenn das Ergebnis mich nicht zufrieden stellen sollte, dann töte ich euch alle drei"

Ich zicke bei seiner bedrohenden Wortwahl aus und erkenne auch die Angst in den Augen der drei Frauen. Sofort nicken diese ängstlich. Mir tun sie in dem Moment leid. Bestimmt hat er sie auch zwingend hierher gebracht, obwohl sie das nicht wollten. Warum nur hat er so eine starke Macht? Wann wird er gestoppt?.

"Gut" murmelt er und wirft mir noch einen Blick zu. "Verhalte dich sonst kann es böse enden"

Mit diesem Worten verschwindet er auch und lässt die Tür laut hinter sich zu knallen. Wir vier zucken leicht zusammen und trauen uns erst mal nichts zu sagen.

"Ich bin Guilia. Das hier ist Giorgia und sie ist Greta" sie zeigt jeweils auf die anderen beiden und umarmt mich dann.

Etwas überrumpelt erwidere ich ihre Umarmung leicht. Die anderen tun es ihr gleich und warum auch immer, sind mir die drei sofort sympathisch. Guilia hat braune Augen und lange braune Haare. Giorgia hingegen hat einen schwarzen Bobschnitt und auch braune Augen. Und zu guter letzt Greta. Greta hat blonde Haare bis zur Brust und blaue Augen. Die drei ähneln sich sehr und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie verwandt oder vielleicht auch Geschwister sind.

"Wir sind Drillinge" grinst mich Greta an und scheint meine Gedanken lesen zu können.

Drillinge wow. Sehe ich auch sehr selten. Die drei sprechen auch in einem gebrochenem Englisch. Ich bin froh, dass Englisch damals einer meiner Lieblingsfächer war, so dass ich einigermaßen gut Englisch sprechen kann. Mir fällt auch auf, dass ihre Namen Italienisch sind, also müssten wir höchstwahrscheinlich in Italien sein, aber in welcher Stadt nur?. Vielleicht kriege ich von den dreien mehr raus.

"Wir sollten schnell anfangen. Uns steht eine Menge Arbeit hervor" klatscht Giorgia in die Händen und holt dann ein Stuhl hervor, um mich drauf zu setzen.

Normalerweise würde ich mich wehren, aber die drei würden dann die Konsequenzen tragen müssen und das will ich vermeiden. Ich seufze nur ergiebig und die drei machen sich direkt an die Arbeit. Giorgia kümmert sich um meine Fingernägel, Greta um meine Fußnägel, was mir mehr als unangenehm ist und Guilia fängt an mich zu schminken. Ich frage mich echt, warum Cem mir diesen Luxus gönnt. Was zur Hölle soll ich für ihn erledigen?.

"In welcher Stadt sind wir?" traue ich mich dann zu fragen und die drei werfen sich einen kurzen Blick zu.

"Tut mir leid. Wir dürfen dir diese Frage nicht beantworten. Auch dürfen wir dir keine Fragen stellen, das würde nur Ärger bedeuten" murmelt Greta etwas bedrückt.

Ich seufze leise und verfluche innerlich Cem. Wie sehr hat der diesen Mädchen Angst gemacht?.

"Es ist okey" lächele ich sanft und beschließe nicht weiter nachzuhaken.

Irgendwann wird es raus kommen, da bin ich mir sicher.

"Fertig" sprechen die drei nach mehreren Stunden gleichzeitig und lächeln mich strahlend an.

Vor mir wird ein Spiegel aufgestellt und ich erblicke in ein völlig fremdes Gesicht wieder. Meine langen schwarzen Haare sind unter einer kurzen blonden Perücke versteckt, die mir bis zu den Schultern gehen. Meine grünen Augen stechen stark durch die Schminke hervor, so dass direkt der Fokus auf meine Augen gerichtet werden könnte. Meine Lippen wurden rot bemalt, was meiner Meinung nach für mich eigentlich zu viel ist. Ich finde mit einem roten Lippenstift sticht man zu sehr hervor. Genauso wie mein Kleid. Denn ich trage ein rotes schulterfreies Kleid, welches ein Schlitz am einem Bein hat. Es ist bis zu meiner Taille eng, danach fällt es locker runter. Das Kleid gefällt mir, aber es würde zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Wenn es nach mir gehen würde, dann würde ich am liebsten alles von meinem Leib reißen und mich irgendwo verstecken, doch ich habe leider keine andere Wahl, außerdem saßen die Mädels Stunden dran, es wäre zu schade und respektlos gegenüber Ihnen.

"Danke" lächele ich und schließe die drei in meine Arme.

"Pass auf dich auf ja? Cem ist kein guter Mann" flüstert mir Guilia zu und ich blicke kurz in ihre Augen, um dann schluckend zu nicken.

Sie kennt ihn auch. Aber woher?. Hat er schon mehrere Mädchen hierher gebracht?.

Die Tür wird plötzlich aufgerissen und ein Cem, der mit einem Anzug gekleidet ist, stolziert rein. Sofort verdunkelt sich die Aura um mich und ich spüre, wie dicke Luft hier herrscht. Seine eisblauen Augen scannen mich von oben bis unten ab, haften an paar Stellen kurz, und rutschen dann weiter runter. Ein Mundwinkel zuckt leicht von ihm hoch und als Schutz, schlinge ich meine Arme um mich, weil er mich mit seinen Blicken gleich auf isst.

"Akzeptabel" kommentiert er nur und packt mich dann am Arm.

Er zieht mich mit raus, ohne das ich mich überhaupt von den Mädchen verabschieden kann. Die werfen mir nur einen bemitleideten Blick zu und verschwinden dann wenige Sekunden später aus meinem Blickfeld. Seine zwei Hunde folgen uns direkt auf Schritt und Tritt. Wir steigen wieder in den großen Van, womit wir auch hierher gekommen sind. Cem setzt sich wieder gegenüber von mir hin und blickt mich ununterbrochen mit seinen eisblauen Augen an, während sich der Wagen in Bewegung setzt.

Emir wo bleibst du nur?

"Was hast du mit mir vor Cem?" meine Stimme ist fest und ich halte seinen Blick stand.

"Gedulde dich meine Liebe" er lehnt sich entspannt zurück und schaut zufrieden aus dem Fenster.

Nervös spiele ich mit meinen Fingern herum und unterdrücke die Übelkeit in mir, die hoch kommt. Ich habe nicht um mich Angst, nein. Ich habe Angst, dass meinem Baby etwas zustößt. Das er es erfahren hat und ihn absichtlich umbringt, um mich zu zerstören. Noch mehr Leid würde ich nicht auf meinen Schultern tragen können.

Nach etlichen Minuten, die mir wie Stunden vorkommen, hält der Van an und wir steigen aus. Vor uns erschreckt sich ein roter Teppich und vor dem Gebäude sind zwei Security Männer aufgestellt. Ich blicke hoch und mein Atem stockt, als ich die Schrift lese. Casino.
Er will mich doch nicht ernsthaft irgendwo rein bringen, wo Dutzende Männer um mich herum sind. Allein durch deren Blicke werde ich hier als fast einzige Frau vergewaltigt.

"Vergiss es" schießt es aus mir raus und ich möchte umkehren, doch da umschließt mich Cem's Hand am Oberarm.

"Dünya mach mich nicht wütend" knurrt er leise in mein Ohr und schleppt mich mit zum Eingang, wo die Security Männer ihm nur zu nicken und ihn stolz reinspazieren lassen.

"Was soll ich hier?" meine Stimme klingt panisch.

"Du muss etwas für mich erledigen" murmelt er leise und geht mit mir den Gang entlang.

Als wir drinnen angekommen sind, bemerke ich die stickige Luft. Meine Sicht ist leicht von dem Rauch, der sich hier angesammelt hat, verschwommen. Ich sehe viele Männer die entweder am Automaten sind und sich ihr Geld verzocken, oder auch Poker an einem Tisch spielen. Ein paar Augenpaare landen auf uns, die nich neugierig abscannen, jedoch blende ich das vollkommen aus. Ich unterdrücke ein Würgen, als ich die Luft in mich inhaftiere. Ich habe nie diese Männer verstanden, die ihr ganzes Geld verzockt haben und somit nicht mehr ihre Familie ernähren können. Die meisten dieser Männer greifen deshalb auch zum Alkohol, werden süchtig und lassen dann ihre Wut an ihrer Frau oder Kinder raus.

Ich verabscheue diese Art von Menschen.

Wir begeben uns zur Bar, wo Cem sich ein Getränk bestellt und sich dann mit seinem Ellbogen an den Tresen abstützt. "Siehst du diesen Mann da? Der grad auf uns zu kommt" er nickt unauffällig zur Seite.

Ich schiele leicht zur Seite und sehe einen Mann mittleren Alters. Vielleicht so 35 oder älter. Er hat einen Vollbart, der ungepflegt ist und einen Ausdruck in den Augen, der mir Gänsehaut zubereitet.

"In deiner Tasche hast du ein Messer. Er lässt sich schnell von schönen Frauen ablenken. Du lockst ihn in den Gang und tötest ihn dann für mich" spricht Cem seelenruhig und trinkt aus seinem Glas, der ihm grad abgestellt wurde.

Mein Mund bleibt offen, doch ehe ich etwas antworten kann, erreicht uns schon der Mann und legt seine Hand auf Cem's Schulter. "Cem mein alter Freund, schön dich zu sehen"

Mein Herz rast mir und droht gleich rauszuspringen, als die Augen des ekligen Mannes auf mich fallen und mich kurz bemustern. "Wer ist denn diese schöne Frau?"

"Das ist Dünya." antwortet Cem für mich.

"Ein schöner Name" grinst der Mann verschmitzt und nimmt dann meine Hand, um sie zu küssen. "Ich bin Matteo"

Ich möchte sie eigentlich angeekelt weg ziehen, doch Cem's drohender Blick hält mich davon ab. Es soll sofort aufhören. Ich kann doch keinen Mann töten. Ich bin kein Monster wie er. Wie kann er sich so sicher sein, dass ich das machen werde?.

"Wie laufen die Geschäfte so?" fragt er dann Cem, aber ohne den Blick von mir abzuwenden.

"Wie immer" murmelt Cem sichtlich gelangweilt. "Wenn ihr mich kurz entschuldigt" er sieht uns beiden kurz an und steht dann auf, um zu verschwinden.

Völlig planlos gucke ich Cem nach und kann nicht fassen, dass er das ernst meinst. Matteo grinst zufrieden, als Cem sich vom Acker macht und hält mir dann seinen Arm hin. "Sollen wir einen Rundgang machen schöne Dame?"

Ich kralle mich leicht an meine Handtasche fest und blicke mich um, in der Hoffnung ,Hilfe zu finden, doch jeder hat seinen Spaß und scheint völlig konzentriert zu sein. Schluckend hacke ich mich unfreiwillig bei ihm ein und er führt mich durch die verschiedene Gänge, während er davon spricht, was er beruflich macht und wie viel er verdient. Irgendwann habe ich aufgehört zu zu hören und ihn völlig ausgeblendet. Deshalb habe ich auch zu spät bemerkt, wie wir an eine ruhigere Ecke gelangt sind, wo sich niemand befindet.

"Ich habe genug von mir erzählt. Du solltest auch mal was erzählen" grinst er und steht dich vor mir, um eine Haarsträhne zwischen seinen Fingern zu nehmen.

Reflexartig greife ich in den Inhalt der Tasche und spüre schon das metallische Ding in meinen Händen. Ich atme tief ein und aus. Ich bin kein Mörder. Doch was wenn er mich gegen meinen Willen anfasst?. Soll ich dann nichts tun und tatenlos ihn machen lassen?. Meine Hand umschließt das Messer fester.

"Sie sollten einen Schritt zurück gehen" mahne ich mit zittriger Stimme und er hebt überrascht eine Augenbraue in die Höhe.

"Du brauchst mich doch nicht zu siezen" er lacht verschmitzt. "Ich dachte wir haben die selben Absichten" er platziert seine Hand auf meine Hüfte und drängt sich mit seinem Bein zwischen meine, so dass ich nicht die Möglichkeit habe zu flüchten.

Es kribbelt in meinen Händen so sehr, dass ich kurz davor bin, das Messer aus meiner Tasche zu ziehen und in ihn zu rammen, doch da ertönt eine tiefe Stimme hinter Matteo.

"Du solltest weniger denken"

Wer das wohl ist hmmm?

Tut mir leid das ihr so lange gewartet habt, aber ich hatte eine Schreibblockade 😫 so ganz zufrieden bin ich auch nicht mit dem Kapitel tut mir leid🥺

Ja ich bin zurzeit etwas in meinem 365 Days Trip (Der Film) deshalb auch Italien 😏😂

Und danke für 46k Leser!!! Und für 62 votes im letzten Kapitel omg❤️❤️

Lasst mir Liebe da und bis bald ❤️

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