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By felt-love

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"Eine Million! Ich gebe dir eine Million für sie." "Was?" - "Sie ist doch nicht mal so viel wert. Sie ist u... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Epilog
Danksagung + Infokapitel
NEUES BUCH

Kapitel 50

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By felt-love

"Nein das kann nicht sein" hektisch schüttele ich den Kopf und reiße ihr vor Schock den Test aus der Hand.

Meine Augen kleben an den zwei Balken, während ich mir verzweifelt durch die Haare raufe und auch dran ziehe. Ich stehe hysterisch auf und laufe auf und ab. Denk nach Dünya, Denk nach. Was mache ich jetzt nur?. Wie soll ich das Emir erzählen?. Er ist doch kein Mensch, der Kinder möchte, erst recht nicht von mir!.

"Dünya beruhig dich.. ein Test heißt nichts, wir sollten zum Frauenarzt gehen" versucht mich Medina zu beruhigen, aber ich merke ihr an, dass in ihrer Stimme die Unsicherheit schwebt.

Aber sie hat recht. Auf vielen Tests stand bestimmt, dass man schwanger ist, aber im Endeffekt war es nicht mal so. Ich nicke ihr zustimmend zu.

"Das bleibt unter uns Mädels. Kein Wort zu irgendjemanden. Auch nicht zu Emir" mahnend sehe ich die beiden an, die mir zustimmend zu nicken.

Emir darf vorerst nichts erfahren. Er würde ausrasten und außer sich sein. Vielleicht würde er auch denken, dass ich das absichtlich gemacht habe. Oder vielleicht würde er mich zu einer Abtreibung zwingen. Abtreibung... nie könnte ich es übers Herz bringen, ein Lebewesen welches in mir wächst, zu töten. Natürlich verurteile ich niemanden dafür, den das ist jedem selbst überlassen, aber ich würde Psychisch daran kaputt gehen.

"Gut lass uns gehen" ich eile zur Tür, wo ich mir meine Schuhe und Jacke anziehe und mich dann zu Deryas Auto begebe, die dann auch einsteigen.

Am Frauenarzt angelangt, melden wir uns direkt an der Rezeption an und die nette Dame schickt uns ins Wartezimmer, wo wir Platz nehmen. Wir haben Glück, denn es sind heute nicht so viele da. Wenn ich eins hasse, dann ist es lange Wartezeiten. Ich bin manchmal echt ein ungeduldiger Mensch, dass muss ich zugeben. Zu viele Gedanken schwirren mir auch grad im Kopf herum. Was wenn die Frauenärztin das ganze bestätigt?. Was mache ich dann?. Gott es ist ja nicht so, als hätte ich nicht genug Sorgen, dann passiert auch noch so etwas. Ich fühle mich grad wie ein pubertäres Kind, welches nicht weiß, wie man richtig verhütet. Aber in den Augenblick blendet man halt alles aus. Ich war so sehr auf Emir und seine Berührungen fokussiert, dass die wichtigsten Tatsachen in den Hintergrund gedrängt wurden.

"Frau Kaya?" werde ich aufgerufen, weshalb ich direkt aufstehe und in ein Zimmer gebracht werde, wo die Ärztin schon wartet.

"Legen sie sich hin und machen sie ihr Bauch frei" weist sie mir zu.

Ich tue sofort was sie sagt und lege mich auf die Liege hin, dabei entblöße ich meinen Bauch. Mein Herz hämmert mir stark gegen die Brust. Die Ärztin schmiert mir eine kalte Flüssigkeit auf meinem Bauch, weshalb ich leicht aufzucken und dann scannt sie mit dem Ultraschall meinem Bauch, während sie konzentriert auf den Bildschirm daneben guckt.
Es vergehen einige Sekunden, ehe sie sich wieder an mich wendet und die Flüssigkeit wieder von meinem Bauch wegwischt.

"Es ist noch ein ganz kleiner Punkt aber herzlichen Glückwunsch, sie sind schwanger" strahlt mich die Frauenärztin an.

Mein Herz scheint für einige Sekunden stehen zu bleiben und ich weiß nicht, was ich dazu erwidern soll. Am liebsten würde ich jetzt laut los heulen, aber das wäre auch zu komisch. Der Test war also richtig, jetzt hab ich auch noch die doppelte Bestätigung.

"Eh danke?" stottere ich und ziehe mein Shirt wieder runter.

Ich rappele mich langsam auf und bin planlos. Ich bin in wenigen Tagen bei Cem, was wenn meinem Baby was passiert?. Oder was wenn er es checkt?. Er würde absichtlich mein Kind töten, dieses Monster.

"Vereinbaren sie einen Termin an der Rezeption. Sie sollten regelmäßig kommen, damit ich kontrollieren kann, ob es dem Kind gut geht" sie lächelt mich an und ich schüttele ihre Hand dankend.

Sofort Eile ich danach raus und nicke Derya und Medina zu, damit sie mir folgen. Einen Termin vereinbaren ich nicht, wozu auch?. Die beiden folgen mir nach draußen brav, wo ich direkt nach Luft schnappe. Ich laufe auf und ab wieder und fahre mit meinen Händen durch mein Gesicht.

"Was mache ich denn nur?" frage ich die beiden verzweifelt und fasse mir an den Bauch.

Ein Kind von Emir... Ich kann doch mein Kind nicht ohne Vater aufwachsen lassen?. Ich seufze laut.

"Hey beruhig dich wir kriegen das hin" versucht mich Derya zu beruhigen und packt mich an den Schultern, damit ich stehen bleibe und ihr in die Augen gucken kann. "Wir sind da, egal was ist"

Medina nickt als Bestätigung und kommt dann zu mir, um mich zu umarmen. Wenige Sekunden später schließt sich auch Derya dem an, so dass wir zu dritt umschlungen sind.

"Ich bin froh euch zu haben" gebe ich zu und meine es auch wirklich so.

Ich mein, nicht jeder kann solche Freunde wie Derya und Medina haben. Es gibt heutzutage so wenige loyale und ehrliche Menschen. Menschen die einen nicht verurteilen und die einen immer unterstützen, egal was passiert. Ich hatte 5 Jahre zu diesen beiden Mädels kein Kontakt mehr, doch trotz dessen sind wir immer noch die engsten Freunde, so als hätte diese große Zeitspanne nie existiert.
Das vibrieren meines Handys unterbricht unseren emotionalen Moment. Ich blicke die beiden entschuldigend an und löse mich. Schnell fische ich mein Handy aus der Tasche und entdecke eine unbekannte Nummer auf meinem Handydisplay. Wer könnte das sein?.

"Hallo?" Hebe ich ab und lege meine Stirn in Falten.

"Dünya" dringt die raue Stimme von Emir in meinen Ohren und sofort kribbelt alles in mir.

Hat er es erfahren?. Aber wie?. Das kann nicht sein!. Okey beruhig dich Dünya. Vielleicht ruft er wegen was anderem an, genau. Aber Emir hat mich bis jetzt noch nie angerufen, dass ist das erste mal. Zugegebenermaßen bin ich auch sauer auf ihn. Er schläft mit mir und meldet sich dann einfach nicht. Bin ich ihm so wenig wert?. Bin ich einfach auch in seinem Charme verfallen, wie die ganzen Frauen davor?.

"Es gibt eine Planänderung" räuspert er sich. "Der Tausch findet heute statt"

"Was? Wieso heute?!"

"Frag mich nicht. Cem hat grad angerufen. Wo bist du? Ich hole dich ab" brummt er und ich kann mir zu gut vorstellen, wie er sich gestresst durch seine Haare fährt.

Aber es schalten sich sofort alle Alarmglocken bei mir ein, als er sagt, dass er mich abholen will. Wenn er mich vor dem Frauenarzt sieht, dann kann er die ganzen Puzzleteile zusammen ordnen.

"Nein!" schreie ich schon fast und Derya und Medina gucken mich fragend an. "Also ich kann selber kommen. Sag mir nur wo du bist"

"Ich bin zu Hause" murmelt er und denkt sich bestimmt, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe.

"Okey bis gleich" schnell lege ich auf und atme erleichtert aus. "Fährt ihr mich zu Emir?"

"Zu Emir? Nicht das du dich nachher verplapperst" Derya sieht mich prüfend an und sie hat recht, aber ich habe keine andere Wahl.

Ich bin eine schlechte Lügnerin, aber ich vermeide einfach den Augenkontakt. Emir durchschaut aber einen immer und weißt direkt, wenn jemand etwas von ihm verheimlicht. Hoffentlich hackt er einfach nicht nach. Derya und Medina wissen auch nichts von Tausch, sonst wäre ich ein Kopf kürzer. Niemand weiß es, außer Emir und Mert und das bleibt auch so, bis ich in Cem's Händen bin.

"Es ist wichtig kommt" ich gehe mit großen Schritten zum Auto, damit niemand mir widersprechen kann und Derya und Medina tun es mir zum Glück nach.

Als wir bei Emir angelangen, verabschiede ich mich von den beiden und steige aus. Ich schlendere zum Tor von Emir's Einfahrt, wo mir direkt einer seiner Männer das Tor öffnet, so dass ich reingelangen kann. Ich bin hier ja schon bekannt. Innerlich verdrehe ich die Augen und erblicke dann Emir, der an seinem Wagen lehnt und eine Zigarette genüsslich raucht. Neben ihn steht Mert, der mit einem Winken mich zu sich ruft. Mit langsam Schritten gehe ich auf ihn zu und immer mehr verbreitet sich ein ungutes Gefühl in mir aus. Ich hasse seine Villa. Zu viele negative Ereignisse prägen mich hier. Außerdem muss ich es vermeiden, Emir in die Augen zu blicken. Ich darf nur nicht schwach werden. Am besten setze ich wie er eine kalte Miene auf und tue so, als wäre mir alles egal.

"Dünya mein Lieblingsmensch wie sehr ich dich vermisst habe" begrüßt mich Mert strahlend und schließt mich direkt in seine Arme.

Ich bin überrumpelt und überrascht. Seine Gesten sind immer so unerwartet. Er umarmt mich so fest, so dass ich fast keine Luft mehr bekomme.

"Ich krieg keine Luft Mert" quetsche ich raus und klopfe gegen sein Rücken leicht.

Emir schnauft genervt auf und zerrt seinen Bruder weg von mir. "Benimm dich doch ein Mal"

"Nur weil du das nicht darfst" provoziert ihn Mert.

"Ich darf es nicht?" er zieht eine Augenbraue in die Höhe und fühlt sich auch anscheinend provoziert, denn im nächsten Moment packt er mich schon am Arm und zieht mich an seine Brust, um seine Arme um mich zu schlingen.

Ich schnappe scharf nach Luft und spüre schon, wie mein Herz anfängt zu rasen. Eine enorme Hitzewelle überquellt mich und ich bin wie versteinert. Sein Duft steigt mir wieder in die Nase, welches ich genüsslich in mich rein ziehe und dabei die Augen schließe.

"Hier hast du deine Antwort" gibt Emir von sich zufrieden und löst seine Arme viel zu schnell von mir.

Ich schüttele leicht den Kopf, um wieder klar denken zu können und versuche meine roten Wangen zu verderben. Ich hasse es, dass er so viel in mir auslösen kann.

"Pff Neid" gibt Mert nur von sich, aber ich spüre deutlich sein breites Grinsen auf mir.

Er macht das so extra.

"Also wo treffen wir uns?" traue ich mich dann etwas zu sagen und schaue nur Mert an.

Kein Augenkontakt.

"Auf so einem verlassenen Parkplatz. Ist nicht weit weg von hier" informiert mich Mert angespannt und ich nicke nur leicht.

Von der Seite spüre ich wie mich Emir ab scannt und wahrscheinlich drauf wartet, dass ich ihn angucke. Aber das werde ich nicht, nicht dieses Mal.

"Wir sollten los" übernimmt wieder Emir das Wort und drückt sich von seinem Auto ab.

Ein paar seiner Männer kommen auch und meine Blicke bleiben an den Waffen hängen.

"Wofür die Waffen?" ich spanne mich leicht an.

Ich möchte nicht, dass geschossen wird oder Blut fließt. Dieser Tausch soll harmlos ablaufen.

"Vorsichtsmaßnahme" erwidert Emir und nickt seinen Männern zu, die dann in drei große Vans einsteigen.

Mert steigt auch in einem nach und ich will ihn direkt nachgehen, da es für mich keine gute Idee ist, mit Emir in einem engen Raum alleine zu sitzen. Doch bevor ich überhaupt einen Schritt zu Mert machen kann, packt mich Emir's große Hand an der Schulter und zieht mich mit zu einem anderen Van.

"Wohin des Weges?" raunt er in mein Ohr und verschafft mir eine Gänsehaut.

Er hat bemerkt, dass ich vor ihm abhauen wollte. Ich darf nicht so auffällig sein.

Ich begebe mich in den Van rein, wo sofort Emir auch neben mir Platz nimmt. Unauffällig rutsche ich etwas weg, um Abstand zu bewahren. Okey Dünya bleib ganz cool und gechillt. Er weiß von nichts und wird es auch nicht vorerst erfahren. Ich schaue also aus dem Fenster raus, während die drei Wagen aus Emir's Einfahrt rausfahren. Vom Augenwinkel sehe ich, wie Emir breitbeinig sitzt und deshalb sein Bein meins berührt. Eigentlich müsste ich mich kleiner machen, aber ich spüre Emirs dauerhaften brennenden Blick auf mir.

"Ich habe alles unter Kontrolle" redet er gechillt und lehnt sich entspannt zurück.

Ich blicke ihn nur kurz von der Seite schief an und verstehe nicht, wieso er, wie immer, so ruhig drauf ist. Cem könnte Gottweiß mit mir was machen und Emir sagt einfach nur, dass er alles unter Kontrolle hat.

"Guck nicht so grimmig" lacht er leicht und greift plötzlich nach meiner Hand, um unsere Finger miteinander zu verschränken.

Ich spüre wieder das bekannte Kribbeln in meiner Magengrube und schaue dann auf unsere Hände. Eigentlich sollte ich sie wegziehen. Eigentlich sollte ich das alles nicht zulassen.

Eigentlich.

Aber was wenn es das letzte mal ist, dass ich seine Hand halte?. Was wenn Emir mich nie findet oder Cem mir etwas antut?. Ich drücke automatisch seine Hand fester und schaue dann wieder raus.
Nach 20 Minuten Fahrt kommen wir dann endlich an, wo wir alle direkt aussteigen und uns um die Autos stellen. Cem ist ebenso schon da und steht mit verschränkten Armen vor seinem Auto, mit einem gewissen Abstand. Es überrascht mich nicht, dass auch um ihn Dutzende von Männern steht, nur erblicke ich nirgendwo Ela. Hat er uns alle nur verarscht?.

"Wo ist Ela?" knurrt sofort Emir ihn an.

"Im Auto kein Grund zur Sorge Bruder" grinst ihn Cem wie immer provokant an. "Erst werden die Waffen alle auf dem Boden gelegt" er deutet auf Emir's Männer, die schon die Waffen bereit halten.

Emir blickt verärgert erst Cem und dann seine Männer an und scheint zu überlegen. Mit einem Nicken gibt er die Bestätigung, dass die Männer die Waffen fallen lassen sollen, was sie ohne Widerspruch tun. Cem's Männer tun es ihnen nach.

"Ihr auch" er nickt zu Mert und Emir rüber, die dann schnaufend die Waffen vom Hosenbund rausholen und auf dem Boden werfen.

Cem hebt auch seine Waffe kurz hoch und legt sie auch auf dem Boden. "So das haben wir dann schon mal hinter uns" gibt Cem von sich zufrieden und scannt mich dann kurz ab, was Emir zu bemerken scheint, denn er spannt unwillkürlich sein Kiefer an und drängt mich leicht hinter sich.

Cem quittiert das nur mit einem herzhaften Lachen und scheint sich nur mehr als zu amüsieren. Wie ich diesen Kerl verabscheue. Wer weiß, was grad in seinen dreckigen Kopf abgeht.

"Noch eine Sache" spricht er weiter und streckt seine Hand aus, wo ihm einer seiner Männer Handschellen drauflegt. "Sie muss gefesselt werden" er nickt zu mir rüber.

Ich höre wie Emir wütend mit den Zähnen knirscht. "Übertreib es nicht" zischt er.

"Entweder so oder gar nicht" er wedelt extra mit den Handschellen vor seinen Augen.

Emir schaut kurz zu mir nach hinten und ich nicke ihn leicht zu. Ich möchte ihm das Gefühl geben, dass es Okey ist. Es sind nur Handschellen, mehr nicht. Wenn Cem so eine große Angst hat, dass ich ihn mit meinen bloßen Händen attackieren könnte, dann soll er mir halt diese Dinger umlegen.

"Gib her" knurrt er ungewollt und Cem wirft ihn die Handschellen zu, die Emir geschickt auffängt.

Er dreht sich zu mir um und ich halte ihn schon meine Handgelenke bereit. Kurz schaut er auf in meine Augen und ich erkenne wirklich, dass es ihm leid tut.

"Du weißt, dass ich das eigentlich nicht will oder?" haucht er leise und legt mir dann vorsichtig die Handschellen um.

"Ich weiß" sanft lächele ich ihn an.

"So wenn ihr mit eurem herum geschmuse fertig seid, dann kann ja Ela auch kommen" unterbricht uns Cem's Stimme, weshalb Emir sich genervt zu ihm wendet.

Ela wird aus dem Auto herausgeholt und ich höre, wie Emir und Mert erschrocken nach Luft holen, da ihr Gesicht etwas verunstaltet ist. Auch sie ist an den Händen gefesselt und um ihr Mund befindet sich ein Tuch. Mehrere Tränen fließen ihre Wange entlang und sie versucht gegen das Tuch irgendwas zu sagen, doch wir verstehen kein Wort. Wahrscheinlich will sie uns mitteilen, dass wir den Tausch nicht machen sollen, aber es ist schon viel zu spät.

"Ich werde dich umbringen" bellt ihn Emir an und will auf ihn zugehen, doch ich halte ihn noch rechtzeitig am Arm zurück.

"Nicht er hat Ela" hauche ich beruhigend und blicke ihn flehend an.

Wenn er ihn jetzt angreift, dann hat er alles ruiniert. Vielleicht würde er dann auch nie wieder Ela sehen. Emir zischt wütend die Luft aus sich raus und nickt kaum merklich. Ich weiß zu sehr, wie schwer es ihm fällt, nicht ihn hier und jetzt umzulegen. Er hat Ela weh getan und ich weiß zu gut, dass er das büßen wird, was ich auch innerlich hoffe. Seine dreckigen Hände sollen verbrennen und ich hoffe sein Tod wird qualvoll. Ich weiß, es ist erschreckend wie ich denke, aber ist das nicht berechtigt?. Wie viele Frauen hat er schon weh getan und ist ohne Strafe davon gekommen?. Das muss aufhören!.

"Wir schicken beide gleichzeitig los. Sollte Dünya, nach dem Ela fast bei euch angelangt ist, umkehren, dann schieße ich beiden in den Kopf" spricht Cem mit einer kalten Miene und es jagt mir eine Gänsehaut, da ich mir sicher bin, dass es nicht nur eine leere Drohung ist.

"Wir haben's verstanden. Können wir dann?" brummt Emir und drückt mich sanft nach vorne, was Cem bei Ela nachmacht.

"Ihr könnt" gibt er die Bestätigung.

Ich schaue noch ein Mal in die Augen von Emir. In die Augen, in die ich mich verliebt habe und die mir den Verstand rauben. Ich glaube dran. Ich glaube dran, dass er mich finden und retten wird. Emir Korkmaz findet nämlich immer eine Lösung. Bevor ich mich wieder in seinem kastanienbraunen Augen verliere, wende ich den Blick ab und laufe mit Ela gemeinsam los. Unsere Arme streifen sich als wir aneinander vorbeilaufen und sie blickt mir voller Trauer in die Augen, was mein Herz schmerzen lässt. Mit meinem Lippen forme ich ein 'es wird alles gut' und gucke dann stur geradeaus.
Als ich bei Cem da bin, zerrt er mich sofort am Arm zu sich und ich blicke zu Ela, die sofort in die Arme ihrer Brüder fällt und weint. Ein wohliges Gefühl breitet sich in mir aus, als ich sehe, wie Emir sie fest in die Arme schließt und durch ihre Haare fährt. In dem Moment wird mir auch so richtig klar, dass ich alles richtig getan habe.

"Wenn ihr uns verfolgt ist Dünya tot" droht er Emir, der dann zu uns schaut und mehr als angespannt ist.

"Wenn du ihr weh tust, bist du tot" knurrt Emir.

Cem grinst nur siegessicher und zerrt mich dann zum Auto. Ich wehre mich nicht und lasse alles über mich ergehen. Auch schaue ich nicht zurück zu Emir, da ich sonst die Fassung verlieren würde und Tränen überströmt vor Cem sitzen würde. Und das will ich nicht. Nicht noch einmal sieht dieser Mistkerl meine Tränen.
Wir setzen uns in den großen Wagen rein, wo sich Cem gegenüber von mir hinsetzt und jeweils einer seiner Männer neben mir. Eine Waffe wird mir an die Hüfte von links und rechts gehalten. Doch dies lässt mich kalt. Ich habe keine Angst, nicht mehr.

"Kannst du wenigstens diese Dinger abnehmen? Deine Männer halten mir doch sowieso eine Waffe gegen die Hüfte" schnaufe ich und blicke eiskalt in die Augen von Cem, die mich teuflisch anblinzeln.

Ich spüre auch, wie der Wagen sich in Bewegung setzt und wir uns immer weiter von Emir entfernen. Ich weiß nicht wieso, aber ich spüre Emir's intensiven Blick, der sich in meine Seele reinbohrt.

Cem überlegt kurz und nimmt dann ein Schlüssel raus, um mir die Handschellen abzunehmen.

"Mach kein scheiß"

Ich zische nur leise und reibe mir über die Handgelenke, da diese Handschellen verdammt weh tun. Wie unnötig war das bitte?. Er müsste doch wissen, dass ich kein scheiß machen würde, da mir das Leben von meinem Liebsten viel wichtiger ist als meins.

Ich vergrabe seufzend meine Hände in meine Jackentasche und spüre plötzlich ein Blattpapier zwischen meinen Fingern. Aus Neugier ziehe ich das kleine zerknitterte Papier aus meiner Jackentasche und betrachte es. Ich dachte zuerst, dass es ein alter Kassenbon ist, aber ich erkenne eine Schrift drauf, die mit schwarzer Tinte geschrieben wurde. Stirnrunzelnd falte ich das kleine Stück Papier auf und lasse meine Augen über die vier Wörter gleiten, die mit einer unsauberen Schrift geschrieben wurden:

<<Ich liebe dich auch...>>

Puhh 3300 Wörter
Ich hoffe ihr freut euch über ein langes Kapitel

Was meint ihr, was mit Dünyas und Emirs Kind passieren wird? Denkt ihr Emir wird das Kind akzeptieren?

Spekuliert mal in den Kommentaren, ich liebeeee dass

Lasst mir Liebe da und bis bald ❤️

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