Shattered Hearts

By 9Moments

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•Abgeschlossen• "Das hatte ich schon so unfassbar lange vor." Schauder rennen über meinen Körper, bei der R... More

Prolog
Chapter One
Chapter Two
Chapter Three
Chapter Four
Chapter Five
Chapter Six
Chapter Seven
Chapter Eight
Chapter Nine
Chapter Ten
Chapter Twelve
Chapter Thirteen
Chapter Fourteen
Chapter Fifteen
Chapter Sixteen
Chapter Seventeen
»Verluste«
Chapter Eighteen
Chapter Nineteen
Chapter Twenty
Chapter Twenty-one
Chapter Twenty-two
Chapter Twenty-three
Chapter Twenty-four
Chapter Twenty-five
»Fall«
Chapter Twenty-six
Chapter Twenty-seven
Chapter Twenty-eight
Chapter Twenty-nine
Chapter Thirty
Chapter Thirty-one
Chapter Thirty-Two
Chapter Thirty-three
Chapter Thirty-four
Chapter Thirty-five
»Freundschaft«
Chapter Thirty-six
Chapter Thirty-seven
Chapter Thirty-eight
Chapter Thirty-nine
Chapter forty
Chapter Forty-one
Chapter Forty-two
Chapter Forty-three
Chapter Forty-four
Chapter Forty-five
Chapter Forty-six
Chapter Forty-seven
»Leblos«
Chapter Forty-eight
Chapter Forty-nine
Chapter Fifty
Chapter Fifty-one
Chapter Fifty-two
Chapter Fifty-Three
Chapter Fifty-four
Chapter Fifty-five
Chapter Fifty-six
Chapter Fifty-seven
Chapter Fifty-Eight
Chapter Fifty-Nine
Chapter Sixty
Chapter Sixty-One
Chapter Sixty-Two
Chatter Sixty-Three
Chapter Sixty-four
Epilog
»Was ist, wenn ...«

Chapter Eleven

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By 9Moments

Wisst ihr was mich so richtig aufregt? So wirklich aufregt?

I will tell you.

Gestern Abend saß ich dann im Zug wieder zurück nachhause und dann liefen drei Mädchen (vielleicht 17) durch den Gang. Eine – EINE – von ihnen trug eine Maske und die anderen beiden nicht. I mean ... the fuck. Ja ich finde sie auch scheiße. Ja, in der Hitze ist es kacke, aber WIESO glauben manche Sonderrechte zu haben, wenn sie keine haben. Am morgen saß ein Mann im Bus, der mit dem Busfahrer geredet hat und seine Maske abnahm. The hell. Ich mache das doch für meine Großeltern, für meinen Onkel oder meine Eltern, meine Tante und all die anderen. Ist es manchen so egal, dass es eine Lungenkrankheit ist, die ältere schwerer überleben?

Aber gut, nun wieder zum täglichen Brot:

Das Kapitel erscheint heute relativ spät, weil ich heute morgen zwar bereits eins geschrieben habe, ABER es irgendwie noch nicht reingepasst hatte. Also kommt das hier zuerst und ich wünsche euch ganz viel Spaß dabei.

______

Dalia Sanderson

»❃«

Eiscreme und andere sonderliche Ereignisse

"Hey Dalia!" Ich zucke bei der hellen Stimme zusammen und fahre zu ihr herum. Auf dem Gesicht der sechzehn-Jährigen liegt ein breites Lächeln, während ihre blauen Augen funkeln, als sie ihre Eiscreme von dem Löffel zieht. Ich glaube, dass wir nicht einmal acht Uhr morgens haben und die zierliche Blondine isst bereits Eis. "Hey Charlene, weißt du wo Lio ist?" Als würde ich hoffen, dass er unter seiner Bettdecke aufspringt – verheddert in Laken und Kissen, wie ein altes Schlossgespenst – schaue ich wieder in sein leeres Zimmer. Die Bettdecke ist glatt gestrichen, die Kissen platziert wie im Möbelhaus und selbst auf seinem Boden liegt kein Kleidungsstück.

Lionel ist unwahrscheinlich ordentlich, wohingegen ich das reinste Chaos innerhalb von einer Stunde anrichten kann. Aber diese Ordnung wirkt schon fast so penibel, dass das Wort Minimalismus bereits zu groß erscheint. In seinem ganzen Zimmer besitzt er nur einen Kleiderschrank, ein Bett mit Nachttisch und einen Schreibtisch. Die Möbel in Schwarz, die Wände in weiß. An den beiden Fenstern hängen keine Gardinen, allerdings auch kein Staub. Auf dem Schreibtisch liegt nur sein Laptop und ein Block, der parallel zur Tischkante verläuft und der Kleiderschrank wird selbst innen so ordentlich sein, dass man nichts anrühren möchte. Es war damals schon schlimm und es ist heute nur noch schlimmer. Jedes Mal wirkt es, als würde er über die Nacht abhauen. Als würde er es selbst kaum abwarten können, dieses Zimmer so zu verlassen.

Man könnte meinen das Zimmer würde niemanden gehören, wenn über dem Bett nicht ein einzelnes Foto von uns beiden hängen würde. Es zeigt den Winterball vor zwei Jahren in der Middle-School. Wir wussten nicht einmal das wir fotografiert wurden – wir strahlen uns einfach nur an und selbst von hier kann ich das ausgelassene Funkeln in unseren Augen erkennen.

"Er ist Samstagmittag gefahren." Durch ihr schmatzen kann ich fast ihre Worte nicht verstehen. "Hat er sonst irgendwas gesagt?" Ich bin ein Jahr älter als sie und sie überragt mich bereits um einen halben Kopf. Ich bin zwar nicht sonderlich klein, aber sie ist einfach mit ihren langen Beinen und der sportlichen, aber weiblichen Figur bereits ein Model. Ihre eigentliche Haarfarbe ist die von Lionel, allerdings färbt sie seit einigen Monaten konstant ihre Haare blond. Zwar hat es etwas ... nicht ganz so hochwertiges an sich, aber ihre Ausstrahlung macht dies garantiert weg.

"Dass du mich das fragst, lässt mich meine Vermutung bestätigen." Sie legt ihre Stirn in Falten, lässt nun selbst das Eis sinken, um mich aus großen Augen anzuschauen. Ich hingegen platziere meinen Hinterkopf an dem Türrahmen und versuche nicht zu verzweifeln. Mein Plan war es herzukommen, um mit ihm zu reden, um einfach ... Zeit miteinander zu verbringen, die uns für wenigstens einen Tag alles vergessen lässt, nun lässt er mich aber nicht einmal mehr körperlich an sich heran. Er schottet sich ab und er überzeugt sich selbst davon, dass er unsere Freundschaft nicht mehr möchte.

Zwanghaft beiße ich mir auf meine Lippe, um nicht hier und jetzt in Tränen auszubrechen. Später. Wenn der Tag vorbei ist, werde ich mich der Trauer vielleicht hingeben, aber nicht am helligsten Tag. "Ihm geht es nicht gut oder?" Ich werfe Charlie einen Blick zu, der sie nicken lässt. "Er ist in letzter Zeit immer öfter bei Harvey im Büro und führt seine Aufträge aus. Letzte Woche kam er blutig nachhause – er hat mich nicht einmal bemerkt, so weggetreten war er." Ich bezweifle das es sein eigenes Blut war und sie scheint den gleichen Gedanken zu haben. Gequält verzieht sie ihr Gesicht und lehnt sich an die Wand, ehe sie ihren Kopf schüttelt.

"Ich hatte gehofft, dass er wenigstens mit dir redet." Das hatte ich ja auch gehofft.

"Er soll ja nicht einmal mit mir reden. Er soll bloß wissen, dass ich zum reden da bin." Murmle ich mit kratzender Stimme, die ihre Mundwinkel wie Blei nach unten ziehen lässt. "Ich kann dir bescheid geben, wenn er wieder da ist." Mir fällt dabei besonders auf, dass sie es für sich selbst sagt. Das sie möchte, dass ich mit ihm rede – oder er mit mir. Umso mehr tut es mir leid, als ich meinen Kopf schüttle und wieder in Lionels Zimmer schaue. "Er muss auf uns zukommen." Ansonsten sind alle Bemühungen umsonst. Ich habe es oft versucht auf ihn zuzugehen und ich wurde oft genug zurückgewiesen. Charlene versteht es zum Glück genau richtig, als sie krampfhaft zu lächeln versucht und sich einen neuen Löffel Eiscreme in den Mund schiebt.

Seufzend lasse ich meine Tasche in meinen Ellenbogen gleiten und ziehe meinen Autoschlüssel raus. "Soll ich dich mitnehmen?" Anhand ihrer Schuluniform, sollte sie auch jeden Moment los müssen. Ein entschlossenes Nicken, lässt mich bereits vorgehen und der Stille in dem Haus lauschen. Keine Angestellten und selbst die Küche ist geräuschlos. Und doch weiß ich es besser: Die Villa ist eine Festung aus Augen und Ohren. Nur ohne Lio kam es mir noch nie so bedrohlich vor.

Der Kälte-Schauder läuft über meinen Rücken und lässt mich schneller nach draußen gehen, wo mir die aufgehende Sonne ins Gesicht scheint. Meine Lider kneifen sich zu, ehe ich ins Auto sinke. Eigentlich hasst es mein Vater, wenn ich selbst fahre – ich eigentlich auch, aber wir haben nur einen Chauffeur und ich wollte nicht mit Cathylin und Elise hier her kommen. Schließlich hatte ich auch auf ein anderes Ergebnis erhofft.

Sobald Charlene auf den Beifahrersitz sinkt, fahre ich los zur Schule. Ich werfe ihr einen Blick zu, als sie einen Schokoriegel von der Packung befreit. "Geht es dir gut?" Meine Frage wirkt schon fast amüsiert, als sie herzhaft hineinbeißt und mich anschaut. "Ich habe meine Tage." Nuschelt sie mit vollem Mund. Ich verkneife mir ein Kommentar, dass sie das niemals bei Lio machen sollte, da er ausgespuckte Essensreste nicht in seinem Auto mag. Oder sonst wo. Stattdessen schaffe ich ein kleines Lächeln auf meinen Lippen, weil sie so unbeholfen und genervt aussieht, dass ich mich gegen die kleine Freude nicht wehren kann.

"Ich meine, ich sollte es ja gut finden, dass ich sie bekomme, aber dennoch – es ist frustrierend!" Ungewollt gleitet mein Fuß abrupter auf die Bremse, als die Ampel auf rot wechselt, wodurch wir beide nach vorne wippen. "Moment mal, heißt das, dass du–" Trotz allen Bemühungen kann ich die Röte in meinem Gesicht nicht verhindern, als die Worte so schnell und verstandslos aus meinen Mund rasen.

Charlene bemerkt es aber nicht einmal. Sie zuckt mit ihren Schultern und ist auf ihren Riegel konzentriert. "Ist vor zwei Monaten auf einem Geburtstag passiert." Mein Kiefer mahlt aufeinander, als ich fast flehend zu ihr schaue. Sie bemerkt es noch immer nicht. "Bitte sage mir, dass Lionel nichts davon weiß." Erneut ein Schulterzucken. "Was soll er machen? Ihn umbringen?" Auch wenn sie lacht, so kann ich nicht darüber lachen. Selbst nicht als sie mich anschaut und ihre Augen wässriger erscheinen, als gut für sie ist. Ihre Lippen zittern leicht, dennoch hält sie das strahlend falsche Lächeln aufrecht "Mach darüber keine Witze, Charlie. Hast du – hast du es gewollt?" Ich bekomme schon fast keine Luft mehr, so unangenehm ist es für mich, diese Frage überhaupt zu stellen. "Habe ich und es war auch ein wenig geplant, also beruhige dich und fahr los. Wir werden schon angehupt." Mein Blick gleitet in den Rückspiegel und tatsächlich gestikuliert der Mann im Wagen hinter uns wild mit seinen Armen. Beim genauen hinschauen erkenne ich auch, dass es mein Geologie Lehrer ist.

Ich bemühe mich ruhig anzufahren, da meine Hände ein wenig schwitzen. "Ach und noch was," Ihre blauen Augen legen sich wie damals auf mich, wodurch mir bereits nun schon ahnt, was sie möchte. "könntest du Lio wirklich nichts davon erzählen? Das wäre tatsächlich super."

»❃«

Der Schulflur ist kühl und unbarmherzig voll, sodass ich umso erleichterter bin, als ich Mori in der Masse ausfindig machen kann neben ... Cohen. Meine Augenbraue zieht sich gleichermaßen zusammen, wie ich meine Arme um mich schlinge und meine Schritte etwas langsamer werden. Sobald Cohen mich erblickt hat, beginnt er über das ganze Gesicht zu strahlen und ignoriert Mori als sei sie Luft. Ihre Wangen pusten sich auf, als sie nun ebenso zu mir schaut und abwägt, ob sie für mich eingreifen soll oder nicht.

Ich habe da nur selbst noch nicht so die Antwort parat.

Ihn nun im Licht zu sehen, ist fast noch einschüchterner. Er trägt die Sportjacke unserer Schule und darunter ein weißes Poloshirt. Seine Haare sind nach oben gegelt und nun in dem Licht wirken sie eher blond, als braun. Es wirkt Caramel-Farbend wie seine Haut, hingegen seine weißen Zähne für eine Werbung posieren könnten. "Deine Freundin meinte, du würdest heute erst später zur Schule kommen." Das war ja auch eigentlich mein Plan, aber scheinbar ist der Tag offen für Überraschungen.

Ich antworte aus vielerlei Gründen nicht. Zum einen weiß ich einfach nicht was ich sagen soll und zum anderen spuken mir so viel andere Dinge in meinem Kopf herum, dass ich nicht einmal richtig hinhöre. Dennoch hat es etwas aufregendes an sich, dass er sich nach mir informiert hat.

Sein Lächeln wird noch ein wenig breiter, sobald er vor mir zum stehen kommt. Nah. So nah, dass ich sein süßliches Aftershave riechen kann. Es erinnert mich an einen Jahrmarkt. An Zuckerwatte. Ein wenig zu stechend, aber nicht unangenehm. "Du bist noch immer so schweigsam wie ich dich in Erinnerung habe." Es klingt als hätten wir uns Jahre nicht gesehen, dabei ist es gerade einmal vier Tage her. Um irgendeine Reaktion zu zeigen zupfe ich an meinem Mundwinkel. Es wirkt gezwungen, aber das scheint er nicht sonderlich zu bemerken. Oder zumindest denke ich das, weil ich es denken möchte. "Taucht dein Kumpel dieses Mal wieder auf oder darf ich dich jetzt ungestört fragen, ob du mal mit mir ausgehen würdest?" Es sind viele Dinge die mich an seinen Satz stören. Das Wort Kumpel und wie abwertend er es ausspricht oder allgemein, dass er mit mir ausgehen möchte, obwohl ich momentan nicht einmal wirklich einen Kopf für meine Hausaufgaben habe. Lionel ist weg und unsere Freundschaft irgendwie ebenso.

"I-ich glaube momentan ist schlecht." Ich bekomme das Gefühl mit jedem Wort, wird mir mehr die Luft abgeschnürt. Zudem taucht die verräterische Röte meiner Verlegenheit auf. Um es irgendwie zu überspielen straffe ich meine Schultern und hebe mein Kinn leicht an. Cohen leckt sich über die Lippen, ehe er sich sanft darauf beißt und mein Gesicht noch mehr glühen lässt. "Also stimmt es?"

"Stimmt was?"

"Das du was mit diesem Lionel am laufen hast. Es ist nicht sonderlich nett vor jemanden, der sichtlich Interesse an dir hat, einen anderen zu küssen." Meine Augen reißen sich auf, als ich einen Schritt nach hinten trete und den Spind in meinem Rücken spüre. Ich habe vollkommen den Gedanken verdrängt, dass Cohen es ja mitbekommen haben könnte. "Da läuft nichts! Und das war auch eher einer Wette verschuldet." Erst denke ich bei seinem ernsten Blick, dass er mich nun vollkommen für dumm hält, dann aber legt er seinen Kopf schallend lachend in den Nacken, sodass meine Mundwinkel wie von selbst nach oben gleiten. "Eine Wette? Dalia, du siehst nicht aus als würdest du solche Wetten schließen." Es ist irgendwie schön wie er mich anlächelt. Er hat keine Grübchen wie Lio, aber dennoch etwas unfassbar offenes.

Nur sackt mein Lächeln in sich, als er seinen Arm neben mir abstützt und sich zu mir runter beugt. Mein Herz rutscht Meilenweit auf den Boden zu, während sein Atem meinen Hals kitzelt. "Ich nehme an das du dann noch zu haben bist und ich werde nicht aufhören, dich nach einem Date zu fragen, bis du ja sagst."

»❃«

Ich versuche ja wirklich Cohen als nett und lieb zu beschreiben, aber mein Herz schlägt für Lionel. Aber Cohen soll wirklich kein Arschloch sein – er hat einfach nur Interesse an Dalia gefunden.

Ich mag ihn dennoch nicht.

Da heute Freitag ist, wissen wir alle was das bedeutet: Wochenende und damit zwei Tage ruhe.

Zumindest in dieser Geschichte.

Vielleicht taucht Lio aber ja schon am Montag wieder auf. Hoffentlich und hoffentlich mit mehr Verstand als zuvor.

Ich wünsche euch aber allen ein wunderschönes Wochenende und freue mich auf Montag!

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