Hilflos | ✔️

By felt-love

1.2M 35K 16.2K

"Eine Million! Ich gebe dir eine Million für sie." "Was?" - "Sie ist doch nicht mal so viel wert. Sie ist u... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Epilog
Danksagung + Infokapitel
NEUES BUCH

Kapitel 46

19K 612 282
By felt-love

"Ich werde dir niemals Dünya geben" schießt es sofort aus ihm raus und mein Herz macht einen Sprung nach vorne.

Ich kann nicht mehr klar denken oder sehen. Vor mir bilden sich leichte schwarze Punkte, weshalb ich mich mit meiner Hand am Baum abstütze. Auch wenn es keine gute Idee ist, müssen wir diesen Tausch eingehen. Ela ist schon viel zu lange in den Händen von diesem Mistkerl, mehr Schmerzen würde sie nicht ertragen. Außerdem hat Emir sie endlich gefunden, es wäre doch zu egoistisch von mir, sie zurück zu weisen. Ich muss es wieder gut machen. Ich habe viel zu lange darauf gewartet, es Emir zu beichten. Aber warum will Cem mich?. Da muss doch viel mehr drin stecken!.

"Willst du wegen einem dahergelaufenem Mädchen deine Schwester so schnell aufgeben?" er lacht sarkastisch auf. "Ich gebe dir bis morgen Zeit zum nachdenken" und mit diesen Worten legt er auch schon auf.

Vor Wut knallt Emir sein Handy gegen ein Baum, so dass es in mehrere Teile zerbricht. Ein Kloß bildet sich in meinem Hals und ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich habe angst mein Mund zu öffnen und irgendwas zu sagen.
Emir fährt sich mit seinen Händen durch die Haare und zieht dran. Aus Wut lässt er einen Schrei aus. Er stützt sich mit seinem Kopf an einem Baum ab und platziert seine Hand auch drauf. Dieses Ebenbild zerreißt mir das Herz. Er sieht so verzweifelt und hilflos aus.
Automatisch platziere ich meine zittrige Hand auf seine Schulter, während mein Herz zu explodieren scheint.

"Emir wi-"

"Nicht... wag es nicht irgendwas zu sagen" unterbricht er mich und schüttelt meine Hand weg.

Wie vom Blitz getroffen dreht er sich um und schaut mich aus lodernden Augen an.

"Ich will nichts von dir hören" faucht er und schüchtert mich ein.

Ich blinzele paar mal, um die Tränen zu unterdrücken, doch gebe nicht auf. Es ist mir egal, ob er mich hasst oder beleidigt. Es geht grad um Ela und nicht um mich.

"Wir müssen diesen Tausch eingehen" versuche ich es erneut und bekomme ein hysterisch Kopfschütteln von Emir.

Er umfasst mit seinen großen Händen mein Gesicht und blickt mir tief in die Augen. Ich kann nicht anders, als nur zurück zu starren und mich in eine Bann ziehen zu lassen.

"Ich werde dich niemals mit meinen eigenen Händen an diesen Bastard übergeben, hast du mich verstanden?" seine Stimme ist leise aber bedrohlich.

In dem er mit mir so spricht, macht er das ganze noch schwieriger. Es ist seine Schwester. Ich bedeute ihm doch nichts, warum kämpft er so stark dagegen an?. Er verdient es, sie wieder in die Arme schließen zu können.

"Wir haben keine andere Wahl" rede ich weiter auf ihn ein.

"Ich muss nachdenken" er lässt mein Gesicht wieder los und streckt seine Hand aus. "Gib mir dein Handy"

Verwirrt runzele ich die Stirn und reiche ihm dann mein Handy. Er tippt etwas ein, wahrscheinlich eine Nummer. "Du hast Mert's Nummer?"

Unsicher nicke ich, was er nicht weiterhin kommentiert und wahrscheinlich auf anrufen drückt.

"Ich schick dir ein Standort und du kommst hier her" das ist das einzige was er sagt, danach legt er auch schon auf und streckt mein Handy einfach in seine Jackentasche. "Du kriegst es nachher wieder"

Ich sage nichts und denke mir nur, wie schlau es von ihm war, sein Handy zu schroten. Zu gern würde ich wissen, was in seinem Kopf abgeht. Er macht sich grad bestimmt endlose Gedanken, nur zeigt er das von außen nicht, da er immer diesen kalten Blick drauf hat. Ich bin mir sicher, dass er sich das antrainiert hat.
Wenige Minuten verstreichen, ehe Mert mit seinem Auto vor uns hält und aussteigt. Mert scheint auch keinen blassen Schimmer zu haben, was hier vor sich geht, denn er schaut uns irritiert an.

"Bring sie zu dir, ich komme nachher nach" befehlt Emir seinem Bruder.

"Kannst du mir mal erst erklären, was hier vor sich geht? Und wohin du gehst?"

"Später, ich muss etwas erledigen" winkt er ab und verschwindet dann auch schon, während Mert und ich ihm ahnungslos nachschauen.

Emir's Sicht:

Mit gemischten Gefühlen und einer so kochenden Wut in sich, steigt Emir in sein Wagen, während er die Nummer von Yavuz wählt und ihn dann anruft. Er umklammert das Lenkrad fest um seine Finger und drückt auf Vollgas.

"Hallo?" geht endlich Yavuz ran.

"Komm mit Can zum Friedhof. Nimmt was zum graben mit" verlangt er und legt dann auch schon auf.

Er wirft Dünya's Handy auf dem Beifahrersitz und steuert zum Friedhof zu. Emir ist verzweifelt, niemals hätte er gedacht, dass jemand wie Cem mit ihm so sehr spielt. Emir ist jemand, mit dem man nicht spaßen konnte, doch jetzt fragt er sich, wie blind er denn sein konnte. Seine Schwester war immer nur wenige Meter von ihm entfernt, ohne das er es gemerkt hat. Wütend schlägt er auf das Lenkrad und spannt sein Kiefer an. Am liebsten würde er seine ganze Wut raus schreien und seine Tränen frei im Lauf lassen, doch das kann er nicht zulassen. Seine Fassade würde dadurch bröckeln und er würde wieder zu seinem alten ich- seinem kindlichen Ich- zurück kehren. Noch nie hatte ihn etwas so sehr aus der Fassung gebracht- allein die Stimme seiner Schwester hat in ihm ein Sturm ausgelöst.

Er hält am Friedhof an und sieht schon, wie Can und Yavuz mit drei Schaufeln da stehen. Er steigt aus und deutet mit einem Nicken, dass sie ihm folgen sollen.

"Bruder ich will nicht nerven ab-" fängt Can an, doch wird von Emir's monotoner Stimme unterbrochen.

"Dann Nerv einfach nicht"

Er geht auf das Grab seiner Schwester zu. 26.07.2015 ist auf dem Grabstein drauf graviert wurden. Mit seinen Fingern streift er über die Schriftart und kneift für einen kleinen Augenblick die Augen zu. Jahre lang hat er hier gesessen und hat für sie gebetet. Jahre lang hat er an einer Lüge geglaubt und mit einem leeren Grab geredet.
Er ballt seine Hand zu einer Faust und schlägt mit einem Schlag wieder seine Augen auf. Von Can und Yavuz kommt kein einziges Geräusch.

"Grabt" befehlt er und nimmt sich eine Schaufel.

Yavuz und Can gucken ihn zweifelnd an.

"Eh stören wir nicht dadurch ihren Frieden?" fragt Can, erntet jedoch nur einen bösen Blick von Emir, weshalb er sofort anfängt zu graben.

Er weiß, dass er die Stimme von seiner Schwester am Telefon gehört hat, doch er will sich nur sicher sein. Er möchte nicht wieder von Cem veräppelt werden. Vielleicht ist er auch nur verrückt geworden und hat all das halluziniert.
Emir Krempelt seine Ärmel hoch und wischt sich den Schweiß, der sich um seiner Stirn gebildet hat, weg.
Zu dritt fangen sie dann an bis tief in die Nacht zu graben, bis endlich der Sarg in Sicht ist.

"Ich bin tot" seufzt Yavuz nach Stunden und wirft die Schaufel zur Seite, während er sich auf den Boden setzt.

Emir's ist hingegen immer noch energievoll und denkt sich, was für Luschen das sind. Einige Minuten blickt er den Sarg an und traut sich nicht, es zu öffnen. Seine Finger scheinen versteinert zu sein und wagen sich nicht in die Nähe des Sarges zu gelangen.

"Can mach das mal auf" Emir zeigt auf den Sarg und fährt sich mit seiner Hand durch seine Haare.

Seine Klamotten und sein Gesicht sind völlig von der Erde verdreckt. Er merkt wie vor Angst sein Herz anfängt schneller zu schlagen. Can zögert etwas, aber geht dann auf das Sarg zu und öffnet es. Automatisch guckt Emir weg, da er trotzdessen Angst hast, die Überreste seiner Schwester zu sehen.

"Es ist leer"

Dünya's Sicht:

Ein kitzeln an meiner Wange zieht mich aus meinem Traum raus und ich schrecke reflexartig zurück. Als ich die Augen aufschlage, blicke ich direkt in kastanienbraunen Augen, die mich bemustern.

"Ich bin's nur alles gut" haucht er und streift mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr.

Ich schaue mich kurz um, um mich zu orientieren. Mir fällt auf, dass ich mich immer noch bei Mert befinde und wahrscheinlich auf dem Sofa irgendwann eingeschlafen bin, als ich auf Emir gewartet hab. Mein Blick fällt auf die Wanduhr hinter Emir, die auf 5 Uhr morgens anzeigt. Es ist grad mal so früh?. Als ich wieder Emir's Augen erreiche, sehe ich wie verdreckt er ist. Überall auf seinem Gesicht und Klamotten befindet sich Erde. Ohne groß nachzudenken platziere ich meine Hand auf seine Wange und wische den Dreck weg.

"Wo warst du?" frage ich neugierig.

Emir verfolgt alle meiner Bewegungen und lässt mich nicht aus dem Augen. "Das ist nicht so wichtig. Wir haben andere Dinge zu besprechen"

Er rappelt sich auf, was ich ihm nach mache, damit er Platz neben mir nehmen kann. Mert gesellt sich auch angespannt zu uns und hier herrscht eine dicke Luft. Ich habe Mert nichts erzählt, da ich mich nicht getraut habe. Ich überlasse all das Emir und hoffe instinktiv, dass mich Mert auch nicht all zu sehr hasst.

"Ela lebt" platzt es direkt aus Emir raus, weshalb Mert's Augen groß werden und sein Mund auf klappt.

"W-as redest du da?" stottert er und ich sehe, wie seine Hand anfängt zu zittern.

Ich schaue runter auf meine Hände, mit denen ich nervös spiele.

"Cem hat sie" spricht er weiter und faltet seine Hände auf seinem Schoß zusammen. "Ich gehe später näher drauf ein"

"Ela ist tot. Wenn du mit mir grad Späße machst, dann bring ich dich um" Mert schüttelt hektisch den Kopf und tut mir in dem Moment so leid.

Ich habe alles ruiniert.

"Ich mache keine Späße Mert, reiß dich zusammen wir haben ein größeres Problem" knurrt Emir ihn an und klatscht seine Hand auf dem Tisch. "Er will ein Tausch"

"Was für ein Tausch?" verwirrt blickt er Emir an und ahnt nicht, was auf ihn zu kommt.

Ich beobachte das ganze nur stumm. Es wundert mich nicht, dass Emir so rücksichtslos voran geht. Er meckert seinen Bruder grad an, obwohl er vor wenigen Sekunden erfahren hat, dass seine Schwester lebt.

"Er will Dünya gegen Ela eintauschen"

Mert's Kinnlage klappt auf und seine Augen richten sich auf mich. Er schüttelt wieder hysterisch den Kopf. "Du hast da nicht zugesagt oder?!"

Emir fährt sich mit seinen Händen über sein Gesicht und seufzt frustriert auf. Ich weiß zu sehr, wie sehr er sich grad fühlt. Aber wir müssen diesen Tausch eingehen. Ich weiß nämlich wie ich mit Cem umzugehen habe. Ela hingegen ist viel zu schwach dafür.

"Nein noch nicht" murmelt er.

"NOCH?" Mert guckt seinen Bruder aus großen Augen an. "Hast du völlig den Verstand verloren?!"

"Hast du eine bessere Idee?! Ich hab die ganze Nacht nachgedacht, aber ich finde keine Lösung. Meinst du mir macht das Spaß, sie her zu geben?" brüllt er und steht auf, dabei zeigt er mit dem Finger auf mich. "Ich habe ein Plan. Bis dahin wird Dünya es aushalten, sie ist stark. Kannst du mir ein Mal vertrauen?!"

Sein Kopf ist vor Wut und Stress rot angelaufen. Aus Kulleraugen schaue ich hoch in sein Gesicht und bemerke, wie wässrig seine Augen sind. Mein Herz zieht sich zusammen, als er sich wieder auf die Couch fallen lässt und mich mit roten Augen anstarrt.

"Es tut mir leid Dünya Okey?" entschuldigt er sich.

Ich bin schockiert. Emir hat sich noch nie bei mir entschuldigt. Ich bezweifele es auch, dass er sich überhaupt mal bei jemanden entschuldigt hat. Eine Träne verlässt sein Augenwinkel, die seine Wange entlang streift. Ohne weiter zu zögern, schlinge ich meine Arme um ihn und drücke sein Kopf an meine Brust. Ich spüre wie er leicht zu vibrieren anfängt, als er schnieft und einen tiefen Atemzug nimmt.

Und so liegt Emir Korkmaz weinend in meinen Armen. Seine Mauer wurde gebrochen.


Bitte rastet nicht aus, weil er den Tausch eingeht. Wartet einfach auf die nächsten Kapitel ab, dann ergibt das alles auch ein Sinn.

Emir hat sich mal ganz anders gezeigt, wie findet ihr das?.

Und danke für über 20k Leser 🥺🥺 wir werden immer mehr und mehr das freut mich soooo

Lasst mir Liebe da und bis bald ❤️

Continue Reading

You'll Also Like

1.1M 37.5K 54
Dalya ist schon im Bauch ihrer Mutter für die Eltern ein Hindernis. Sie wächst ohne Liebe auf. Die Eltern sind nur auf Geld und Macht fixiert. Ihr Va...
6.7K 506 30
Hikaye düşmanlıktan ibaretir
1.5K 93 10
das ist eine amooo Story
451K 12.6K 46
"Ich könnte dich hier und jetzt töten" raunt er mit seiner dunklen Stimme und drückt das metallische Ding fester gegen meine Schläfe, während er sein...