NOSTALGIA | NCT DREAM

By lelevanter

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"Die glücklichste Zeit in meinem Leben war die Zeit, die ich mit meinen Freunden verbrachte." Eine Geschichte... More

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A
L
G
I
A
Dear Dream |1|
We Go Up |2|
!!WICHTIG!!
The End

Puzzle Piece |3|

67 7 4
By lelevanter

Chenle POV

Es war nun ein Jahr vergangen, seitdem Jisung von uns gegangen ist.

Am Anfang brachte mich die Sache um. Der Fakt, dass mein bester Freund Suizid begangen hat und das vor meinen Augen, ich aber nur zugesehen habe, statt zu handeln, er nun tot ist und im Himmel lebt, machte mich fertig. Ich gab mir für alles die Schuld, entschuldigte mich sehr viele Male bei Jisung und gab mir die Verantwortung für seinen Tod.

Bis heute noch bereue ich es, dass ich nicht früher zu ihm gegangen bin und ihm nicht geholfen habe. Ich bereue es immer noch, ihn nicht rechtzeitig gerettet zu haben.

Doch meine Freunde sagten mir, dass ich mir nicht die Schuld geben sollte. Auch Jisung wollte es so. Jisung meinte, er allein war Schuld und nicht wir. Er hat es selber so gewollt wie er in seinem Brief berichtete.

Dennoch hatte ich Schuldgefühle gehabt, die mich am Anfang sehr plagten und mir das Leben schwer machten.

Jeden Tag vergoss ich Tränen und trauerte um den Verlust meines besten Freundes. Ich spürte den Schmerz in meiner Brust, der besonders am Anfang am schlimmsten war. Ich stellte mir vor, wie Jisung sich wohl gefühlt haben musste, wie er leiden musste und alles durchmachen musste und das alles alleine, ohne jemanden an seiner Seite zu haben. Das verschlimmerte meinen Schmerz, meine Schuldgefühle wurden ebenfalls größer und meine Tränen vermehrten sich.

Es war eine schwierige, schlimme Zeit für mich. Damals war es für mich unmöglich, den Vorfall zu verarbeiten und den Verlust zu verkraften. Doch wie Jisung bereits in seinem Brief erwähnte, brauchte alles seine Zeit.

Er hatte recht, schließlich schaffte ich es doch und konnte halbwegs hinweg kommen. Natürlich mit Hilfe, die ich von meinen Freunden bekam, konnte ich es schaffen. Sie unterstützen mich, trösteten mich, munterten mich auf oder lenkten mich ab. Sie waren für mich da und waren an meiner Seite.

Sie waren der Grund, wieso ich selbst in dieser schlimmen Zeit lächelte.
Sie waren der Grund, wieso der Schmerz weniger wurde.
Sie waren der Grund, wieso meine Schuldgefühle weniger wurden.
Sie waren der Grund, wieso ich alles verarbeiten und verkraften konnte.
Sie waren der Grund, wieso es mir jetzt gut ging.

Ohne ihrer Hilfe würde ich am Boden zerstört sein und in Schmerz und Trauer versinken. Ohne ihnen an meiner Seite wäre die Situation sehr schlimm ausgeartet und meine Lage hätte sich drastisch verschlimmert. Vielleicht hätte ich wie Jisung geendet und wäre im Himmel? Doch daraus wurde nichts, und das Dank ihnen.

Ich wünschte, Jisung hätte diese Hilfe von uns bekommen... Doch nun lebt er hoffentlich in Frieden im Himmel und wurde von allem befreit.

In diesem einen Jahr blieb ich in Südkorea. Da ich bereits erwachsen war, auch wenn ich mich nicht wie einer fühlte und verhielt, wenn ich ehrlich bin, durfte ich über mein eigenes Leben bestimmen. Das hieß, ich zog wieder nach Südkorea und blieb hier. Glücklicherweise durfte ich bei Renjun bleiben. Er meinte, wenn ich alleine wäre, könnte sich alles für mich verschlimmern, da ich niemanden bei mir habe, bei dem ich mich ausweinen könnte oder der mich trösten würde, und deshalb alleine leiden müsste und alles für mich behalten würde, was nicht gut ist. Dafür war ich ihm sehr dankbar.

Sie halfen nicht nur mir, wir halfen uns gegenseitig. Wir hielten unsere Versprechen und erfüllten Jisungs Wünsche. Wir verbrachten viel Zeit miteinander und waren für den jeweils anderen da. Auch wenn wir viel um die Ohren hatten und mit unserem eigenen Zeug beschäftigt waren, sei es mit der Arbeit, dem Studium oder sonstigen, nahmen wir trotzdem Zeit für uns. Schließlich brauchen wir uns gegenseitig und können nicht 24/7 damit beschäftigt sein. Natürlich ist die Arbeit oder das Studium wichtig für unser Leben und unsere Zukunft, aber die Zukunft kann auch warten. Es gibt auch andere wichtige Sachen und Leute, die höhere Prioritäten als sie haben. Und zu diesen Prioritäten gehörten unsere Freunde, unsere zweite Familie.

Die Zeit verging und wir verarbeiteten den Vorfall. Ebenfalls konnten wir den Verlust halbwegs verkraften, auch wenn es ein ziemlich großer, schwerer Verlust war. Wir realisierten, das wir weitermachen mussten. Die Zeit sowie auch unser Leben ging weiter. Wir durften nicht in der Vergangenheit hängen, wie Mark damals sagte, sollten wir uns auf das jetzt und hier, auf die Gegenwart konzentrieren.

In dieser Zeit wurde uns klar, wer oder was uns wichtig war. Wir bemerkten, welche Leute und Dinge uns viel bedeuteten und uns am Herzen lagen.

Auch wenn wir Jisung verloren haben, bleibt er in unsere Herzen. Er hatte die Angst, das wir ihn vergessen würden. Doch das würde niemals passieren, dafür ist er viel zu wichtig für uns und bedeutet uns sehr viel. Jisung wird niemals von uns vergessen.

Wie Jisung in seinem Brief sagte, macht man im Leben Gewinne und Verluste.

Er war ein Gewinn, doch hätten wir es früher gewusst, würden wir ihn um jeden Preis beschützen und auf ihn aufpassen, wie eine zerbrechliche Porzellanvase. Doch leider waren wir unaufmerksam und vernachlässigten ihn, weshalb wir ihn fallen ließ und ihn nun verloren haben. Das war unser Fehler. Doch auch wenn wir diesen Fehler bereuten, lernten wir aus diesen Fehler, den wir nie wieder machen werden. Schließlich lernt man aus Fehlern.

Jisung hat uns wieder zusammengebracht, auch wenn es auf eine traurige Art und Weise war.
Wir haben Jisung verloren, jedoch haben wir uns durch ihn wiedergefunden.
Er hat uns vieles gelehrt und uns auf die wichtigen Sachen im Leben aufmerksam gemacht.
Durch ihn wurde unsere Freundschaft wieder hervorgerufen.
Jisung war der fehlende Puzzleteil, der uns wieder zusammengebracht hat.
Das alles Dank ihm.
Dank diesem Engel.

Danke Jisung.

In dieser Zeit wuchsen wir und lernten wir viel daraus. Wir wurden etwas reifer, dennoch blieben wir die verrückten Jungs, die wir schon immer waren. Auch wenn wir erwachsene Männer waren, sehe ich das nicht so, für mich blieben wir die chaotischen, kindischen Jungs.

"Können wir los?", fragte mich Renjun und richtete seine schwarze Jacke zurecht. "Mark hat mir geschrieben, dass er bereits draußen auf uns wartet", erzählte er. Ich griff nach den Blumen, die auf dem Tisch lagen, und nickte ihm zu. Gemeinsam verließen wir die Wohnung und gingen auf Marks Auto zu, welches nicht weit von uns geparkt hatte. Wir begrüßten unseren Fahrer und stiegen in den Wagen ein. Nachdem wir uns angeschnallt haben, startete Mark den Motor und fuhr dann los. "Jeno fährt Jaemin und Haechan hin", erzählte er. Renjun und ich nickten daraufhin. Es herrschte Stille im Auto. Jedoch war es keine unangenehme Stille, im Gegenteil, es war ein angenehmes, ruhiges Schweigen. Ich blickte aus dem Fenster und versuchte, meine Nervösität zu verbergen, was nicht klappte. Mein ganzer Körper zitterte und verriet mich somit. "Du musst nicht nervös sein", sprach Renjun und lächelte mich leicht an. "Stell dir vor, wir kommen zu Besuch, als wäre es ein normaler Besuch", meinte Mark zu mir. "Doch das kann ich nicht. Ich glaube, ich werde wieder in Tränen ausbrechen", sagte ich ehrlich. "Du wirst das schaffen, wir sind an deiner Seite und helfen dir, wir sind für dich da", sagte Renjun aufmunternd. Ich nickte, doch ich konnte nicht aufhören zu zittern.

Plötzlich hielt der Wagen an und wir waren da. Wir stiegen aus dem Auto aus und gingen zum Eingang. Dort warteten bereits die anderen auf uns, die genauso wie wir schwarze Anzüge trugen. Als wir bei ihnen ankamen, begrüßten wir sie kurz. Ich atmete noch einmal tief durch, bevor wir gemeinsam den Friedhof betraten.

Vor Jisungs Grabstein blieben wir stehen. Ich legte die mitgebrachten Blumen auf seinem Grab hin und bemerkte, wie die ersten Tränen kamen. Eine Träne verließ mein Auge und lief über meine Wange. Jedoch schaffte ich es, nicht in Tränen auszubrechen. Vor seinem Grab stand ich und schaute zu den anderen, die mir zunickten, dass ich mit meiner Rede beginnen durfte.

"Ein Jahr ist vergangen, seitdem du uns verlassen hast, Jisung", fing ich an. "Es war sehr schwierig für uns, vor allem für mich, diesen Verlust zu verkraften", erzählte ich. "Du wolltest nicht, dass ich solche negativen Emotionen fühle und darunter leide", sprach ich. "Dennoch passierte das, es war ein schlimmes Gefühl." Ich machte eine kurze Pause und atmete tief durch. "Doch ich wusste wenigstens, wie du dich damals gefühlt haben musstest. Bei dir war es jedoch viel schlimmer, da du niemanden bei dir hattest", setzte ich fort. "Es tut mir leid, Jisung. Es tut mir schrecklich leid", entschuldigte ich mich bei ihm und vergoss eine weitere Träne. "Aber Dank dir habe ich vieles gelernt. Ich machte neue Erfahrungen mit Gefühlen, die bisher für mich unbekannt waren. Ich lernte, dass man im Leben Gewinne sowie Verluste machte. Ich lernte, was mir wichtig war und viel bedeutet. Ich lernte, dass ich mir dafür Zeit nehmen sollte, für die schönen Dinge im Leben. Ich wurde etwas reifer und erwachsen, dennoch blieb ich Ich selbst und blieb mir selber treu und loyal, wie du es von mir wollte. Ich nahm mir deine Worte zu Herzen und versuchte sie, umzusetzen", erzählte ich und schaute nun zu den anderen. "Unsere Freundschaft wurde stärker, wir hielten zusammen und waren beisammen. Wir waren füreinander da", sagte ich und lächelte meine Freunde an, die mein Lächeln erwiderten. Ich drehte mich wieder zum Grab um. "Wir haben unsere Versprechen für dich eingehalten, die du von uns wolltest", sprach ich. "Wir alle sind an deinem Todestag zu deinem Grab gekommen, und das sogar in Anzüge", erzählte ich. "Nur für dich", flüsterte ich und lächelte etwas schmerzhaft.

"Du musst wissen, dass ich dich niemals vergessen werde, Park Jisung. Wir werden dich niemals vergessen. Du hast einen wichtigen Platz in unseren Herzen, den niemand ersetzen kann", sprach ich. "Danke nochmal für alles", bedankte ich mich.

"Ich hoffe, dass du endlich in Ruhe und Frieden leben kannst. Ich hoffe, du bist jetzt glücklich und wartest auf uns, bis wir auch zu dir kommen und wir wieder beisammen sind, so wie früher", setzte ich fort und begann zum Lächeln.

"Bis zum nächsten Mal."

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