"Wir müssen zu mir", sagte sie und stand auf. Eric und Alex hoben Isabella hoch und wir folgten meiner Mutter. Ihr Versteck war nicht allzu weit weg. Es war ein kleines Haus, welches unauffällig zwischen ein paar Geschäften stand. Es war altmodisch eingerichtet und roch so, wie es in dem Antiquitätenladen gerochen hatte. "Ich weiß es ist gefährlich, aber ich brauche Kräuter und andere Pflanzen um die Wunde zu heilen."
"Isaac, Ally, Sky, Mya, Sidney, Eric und Will", sagte Alex. "Ihr holt alles, was Mona braucht. Zoey und ich bleiben hier und helfen Mona."
"Alex, du solltest dich umziehen", sagte meine Mutter.
"Unsere Sachen sind im Hotel."
"Nein. Die sind schon hier", sagte meine Mutter. "Sie sind oben." Alex, der voller Blut war ging nach oben und kam innerhalb von zwei Minuten wieder.
"Wird sie wieder?", fragte er und sah auf Isabella runter. Sie lag zugedeckt auf einer Couch und hatte die Augen geschlossen.
"Ich werde alles tun", sagte meine Mum entschlossen. Nach einer halben Stunde waren die anderen mit den benötigten Sachen wieder im Haus und meine Mum mischte eine Creme aus den Kräutern und Pflanzen.
"Es hört auf zu bluten!", sagte Alex erfreut.
"Es wird aber nicht heilen", meine Mum sah ihn ernst an. "Die Wunde wurde von einer mit dunkler Magie getränkten Waffe durchgeführt. Wir müssen die Feen finden."
"Du brauchst eine Träne." Alex wusste anscheinend, warum wir die Feen finden mussten.
"Ja."
"Warum eine Träne?", fragte ich.
"Ich brauche eine Träne von einer Fee. Sie sind gutartig und unschuldig."
"Ich dachte Einhörner sind gutartig und unschuldig", sagte ich.
"Mach dich nicht lächerlich, Zo", lachte Isaac. "Einhörner gibt es nicht."
"Es gibt Feen, Hexen, Vampire, Gestaltwandler und Werwölfe aber keine Einhörner?"
"Und keine Drachen und sonstige Fabelwesen", fügte Isaac hinzu und lachte.
"Fahrt nach London", sagte meine Mum.
"Nach England?", fragte Sidney und sah meine Mutter verwirrt an.
"London, Kanada. Dort werdet ihr die Feen finden."
"Wir fahren sofort los", sagte Alex.
"Alex", ich nahm seine Hand. "Bleib mit Eric hier. Passt auf meine Mum und Isabella auf."
"Ich bin nicht hier um auf die beiden aufzupassen." Er sah zu Isabella, die immer noch regungslos auf der Couch lag. Alex seufzte und wandte sich wieder zu mir um. "Ich bin hier um auf euch aufzupassen."
"Wir schaffen das alleine", versprach ich ihm.
Sidney, Ally, Mya, Sky, Isaac, Will und ich gingen hoch, zogen uns um und kamen mit unseren Rucksäcken wieder nach unten.
"Wir gehen zum Hotel, holen uns unsere Autos und fahren nach London", erklärte Sky. Eric umarmte Ally und küsste sie. Meine Mum kam auf mich zu.
"Zo, du musst auf dein Herz hören."
"Mach ich, Mum. Pass auf Isabella auf." Ich umarmte sie und verließ zusammen mit meinen Freunden das Haus. Wir erreichten das Hotel nach zehn Minuten, setzten uns in zwei Autos und fuhren los nach London. Die Fahrt dauerte nicht lange. Nach 2 Stunden erreichten wir die Stadt. Ich war viel zu schnell gefahren. Wut und Enttäuschung hatten meine sonst so vorbildliche Fahrweise beeinflusst.
Wir parkten am Straßenrand und stiegen aus. Die Straße wurde von ein paar Laternen erleuchtet und es roch nach Abgasen.
"Und jetzt?", fragte Ally.
"Jetzt folgt ihr mir!" Josh stand an einer Laterne gelehnt und setzte sich in Bewegung.
"Das ist eine Falle", zischte Sky und war bereit zum Angriff.
"Sky, alles ist gut. Ich weiß wo das Versteck ist", versuchte Josh sie zu beruhigen.
"Ach wirklich?", fragte Mya misstrauisch.
"Da stehen bestimmt alle Anhänger von Jack und warten nur noch auf uns." Sky war wütend.
"Zo?", fragte Josh ruhig. "Vertrau mir."
"Dir soll ich vertrauen?", ich schrie ihn an und er hob abwehrend seine Hand. Ein Ring funkelte an seinem Ringfinger. "Du hast sie geheiratet?" Ich merkte wie meine Augen sich mit Tränen füllten, aber ich wollte nicht weinen. Nicht hier und nicht jetzt vor Josh. Ich wurde erneut verlassen von jemandem den ich liebte. Erst Kevin und jetzt Josh. Vielleicht waren Beziehungen einfach nicht mein Ding...
"Zo, bitte. Isabella braucht unsere Hilfe."
"Unsere?" Ich war wütend. "Du hast uns alle verlassen!"
"Ich bin der einzige, der weiß, wo das Versteck ist. Ihr müsst mir vertrauen", flehte Josh.
"Ich vertraue dir", sagte Isaac und ging auf Josh zu. "Ich bin trotzdem angepisst, dass du zu Jack gegangen bist."
"Danke Isaac."
"Leute jetzt kommt schon. Er sagt er weiß wo das Versteck ist. Warum gehen wir da nicht einfach hin?"
"Weil wir ihm nicht vertrauen, Isaac", wiederholte Mya.
"Es könnte eine Falle sein", fügte Sky hinzu.
"Sky, ob Jack uns jetzt hier angreift oder am Versteck der Feen... Wo ist der Unterschied? Wenn wir Josh folgen haben wir wenigstens die Chance die Träne zu bekommen."
"Okay", ich gab nach. "Wir gehen mit. Isabella hat nicht mehr viel Zeit."
"Zo!", Sky sah mich entsetzt an.
"Isabella ist seine beste Freundin. Er wird wohl nicht wollen, dass sie stirbt."
"Du warst auch seine Freundin und er hat dich verlassen." Sky's Worte taten weh. Sehr sogar, denn sie hatte Recht.
"Ich habe Zo nie verlassen!" Josh kam näher auf uns zu und ich wich zurück.
"Doch. Du hast mich verlassen als du zu ihm gegangen bist."
"Nein."
"Wir sollten damit keine Zeit verschwenden", mischte sich Will ein. "Entweder gehen wir jetzt mit Josh oder wie suchen das Versteck alleine."
"Wir gehen mit Josh", sagten Isaac und ich zeitgleich und Josh ging los. Wir liefen fünfzehn Minuten schweigend hintereinander her. Sky, Mya und Sidney waren sehr wachsam und hielten nach Jack und seinen Leuten Ausschau. Alles war ruhig.
"Da oben ist es", sagte Josh und brach das Schweigen. Er deutete auf ein altes Haus auf einem Hügel. Beim näherkommen verwandelte sich das Haus in ein riesiges Schloss.
"Wow", sagte ich beeindruckt.
"Es ist mit einem starken Zauber verhext. Nur übernatürliche können dieses Schloss sehen, wenn sie nah genug dran sind und gute Absichten haben."
"Du siehst das Schloss?", fragte ich skeptisch.
"Ich hab dir doch gesagt, dass du mir vertrauen sollst, Zo."
"Vertrauen muss man sich verdienen, Joshua."
"Ich würde da nicht näher ran gehen", ein alter Mann kam uns entgegen. Er kam vom Friedhof und ich hatte ihn schon seit einigen Sekunden beobachtet. Er war aus einem kleinen Waldweg gekommen, der zum Friedhof führte. Zumindest stand ein Schild mit 'Friedhof' am Anfang des Waldwegs. "Es spukt dort drinnen. Man erzählt sich Geschichten, dass es dort Vampire und Hexen gibt und ab und zu kommen Gestalten in langen Mänteln. Geht da nicht rein." Er setzte seinen Weg fort und bog rechts ab. Er war weg.
"Darf ich bitten?", Josh hatte das Eingangstor geöffnet und hielt es auf. Ich ging als letztes durch das Tor. "Zo!" Er schnappte sich meine Hand, zog mich abrupt und doch sanft in seine Arme und küsste mich.
"Arsch!", zischte ich und gab ihm eine Backpfeife.
"Zo, es tut mir leid. Alles." Ich schüttelte den Kopf und stellte mich neben Isaac und Will.
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