✓ | Himmlisches Verbrechen

By koerperlich

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Wie ein Traum, der nie in Erfüllung ging. Stehst du da, verursachst einen Sturm in meinem Inneren, der mir er... More

FIRST ☹ PROPHECY
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FIRST ☹ PROPHECY

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By koerperlich

Wenn Du ein Schiff bauen willst,
dann trommle nicht Männer
zusammen um Holz zu beschaffen,
Aufgaben zu vergeben und die
Arbeit einzuteilen, sondern lehre
den Männer die Sehnsucht nach
dem weiten, endlosen Meer.
- Antoine de Saint-Exupéry -

☹ ☹ ☹

Bevor Flora mein Haus verlies, sagte sie noch, dass sie hätte Ricco mehr vertrauen sollen.

Und das ist der Beweis, woher Xade von mir weiß. Denn ohne einen triftigen Grund, hast du ihm nicht einfach etwas erzählt, nicht wahr?

Sag mir, Ricco.
Was geben dir meine Eltern.

Außer Geld und Ansehen. Außer Macht über deine eigene Person oder billige Anweisungen? Was haben sie, was dir gehört oder wen möchtest du zerstören zu welchem Nutzen.

Fragen, endlose Fragen, auf die ich keine Antwort weiß; Fragen, viele Fragen, denen ich nachgehen muss. Ich habe mich fertig gemacht, mir etwas über die zittrigen Arme gezogen.

Um dich zur Rede zu stellen, Xade.

Um dir wenigstens ein klein wenig Klarheit in dem dicken Dickicht deiner Gedanken zu verschaffen. Höre mir zu, bitte. Mehr verlange ich nicht.

Und du stehst mir gegenüber, denn ich habe schon geklingelt. Du hast mir voller Gleichgültigkeit die Tür geöffnet und mich hineingebeten. Denn du weißt genau, dass ich im Inneren noch dieselbe Person bin; deine Belle.

»Stell mir die Fragen, die dich beschäftigen, Xade«, bitte ich dich. Doch du weißt kein Ende und kein Anfang: Alles endet hier. Im Jetzt.

»Soll ich dich hassen oder lieben?«, rutscht dir die Frage aus dem sündhaften Mund.

Mich lässt deine Direktheit leicht lächeln und ist es wirklich verwerflich, dass ich meine dünnen Finger in deine dunklen Haare krallen möchte, um mir einen leidenschaftlichen Kuss zu stehlen?

Ich liebe dich. So, so sehr.

Deine gebräunten, muskulösen Arme sind vor der Brust verschränkt, während du mit festem Stand vor mir stehst. Ich habe mich leicht an deiner dunklen Kommode angelehnt. Die Jogginghose, das graue Shirt stehen dir sehr gut; deine schwarzen, lockigen Haare liegen locker auf dem Kopf.

»Sag du es mir, Xade.«
Sag du mir, ob du mich noch liebst.

Denn ich werde kämpfen, um jeden Preis; doch nicht, wenn du mir dein Leben zeigst. Deine Grenzen und ich in deinem Leben, keinen sicheren Platz mehr habe; es ist denkbar und verletzend.

»Ich will es von dir hören, Océane.«

Du sagst extra nicht Belle, das rechne ich dir hoch an. Du sagst es nicht, da du mich nur an meine Vergangenheit, die leider immer noch eine Rolle spielt, erinnern würdest.

Ich bin Océane, Belle ist verloren gegangen.

»Wenn ich den Part des Liebenden übernehme, musst du mich hassen, Xade.«

Mit jeder Faser deines Körpers, mit jeder noch so kleinen Zelle. Ich liebe dich so sehr, dass sie für uns Beide reicht. Da bin ich mir sicher.

Denn ich brauche nicht viel Liebe.
Hauptsache du fühlst dich geliebt.

»Kann ich nicht«, murmelst du leise. Du stützt dich auf der Lehne des Küchenstuhles auf, lässt den Kopf hängen. Ich würde mich gern hinter dich stellen, meine Arme um deinen wundervollen, mit Muskeln besetzten, Körper schlingen.

Doch ich stehe nur da.
Mit schief gelegtem Kopf.

Es wird Zeit, dir alles zu sagen, Xade. Dir die Momente so zu schildern, wie ich sie durchlebt habe und dir die wahren Monster zu zeigen.

Als ich dich immer noch beobachte, du nach wie vor verloren aussiehst, fällt mir die dünne Kette um deinen Hals auf.

Ich habe sie vorher nicht bemerkt.

»Michelle ma belle«, flüstere ich erstickt. Ich kralle meine Nägel in die Handinnenflächen, als du mich wieder anschaust.

Voller Liebe, weil du weißt,
wie sehr mein Herz schmerzt.

Mein Brustkorb gleicht einem Feuer, wessen Holz die Schmerzen sind, »Es ist ihre Kette.«

Und ich weine, weine bitterlich. Weine so sehr, dass du sogar auf mich zukommst und deine starken Arme um mich legst, seit Jahren.

Es ist ihre Kette.
Die Kette meiner Schwester.

Meiner toten Schwester, weil sie durch meine Eltern getötet wurde. Doch bin ich dir Person, die die Strafe erhielt, denn alles sprach gegen mich.

Xade, Xade Cavey.

Ich halte dich fest, lege die Arme um deinen Torso. Weil ich es damals so geliebt habe und du dich anscheinend daran erinnern kannst, kommst du mit deinem Gesicht nahe.

Legst dieses an meine Halsbeuge.
Und atmest meinen Geruch tief ein.

Weil du mich hassen solltest für alles, bin ich dir umso dankbarer, dass du mich nicht einfach weinen lässt. Sondern die Tränen auffängst.

»Michelle«, ma belle, »war so unschuldig.«

Trotz, dass sie sich nicht bewegen konnte, war sie klar bei Sinnen. Hat sich immer spielerisch bei mir beschwert, dass ihr Name so langweilig wäre.

Seitdem habe ich sie „Michelle ma belle" genannt und sie war so glücklich. So glücklich.

»Xade«, wispere ich leise. Deine Hände fahren leicht die Konturen meiner Wirbelsäule nach und ich weiß, dass du dich insgeheim darüber aufregst, wie dünn ich bin. Ich bin hässlich, nicht wahr?

»Ich habe keine Schuld.«

Meine Augen schließen sich wie von allein, ähnlich wie deine Finger um meinen Körper fester, da mich das Beben verrät.

Die Schluchzer sind nur der Ausdruck meiner Gefühle, wobei es nicht einmal annähernd der Trauer gleicht, die ich empfinde.

»Ich weiß, O«, dein Atem streift die empfindliche Haut an meinem Hals, »aber du bist mir alles erklären, denn das bist du mir schuldig.«

Es wird das erste und letzte Mal für eine geraume Zeit sein, dass wir uns so in den Armen liegen werden; die Körper aneinander drücken.

Weil wir reden müssen.
Um uns wieder nah sein zu können.

Wir lösen uns von einander, damit wir uns anschauen können. Dein Blick ist wissend; du kennst die Gefühle, die ich durchlebe.

»Ich werde dir alles erklären«, du nickst, während deine Finger sich an meine nasse Wange legen, »Ich werde dir verzeihen, wenn es soweit ist.«

Doch du brauchst Zeit.
Und damit kann ich leben.

Es gibt nur uns für den zu kurzen Moment, verinnerliche deine Berührungen.

Weil wir uns kaum wieder so nah sein werden in den kommenden Wochen, nicht wahr.

Weil mich die Mitmenschen in deinem Leben, um jeden Preis nicht mehr an deiner Seite sehen wollen und sie werden es schaffen.

Woher hätte ich auch wissen sollen, dass meine Vergangenheit uns schneller einholen wird, als dass wir unsere Zukunft ausleben könnten?

☹ ☹ ☹

Anmerkung:
Ich finde, es sollten langsam
ein bissi mehr Intimitäten
ausgetauscht werden, oder?

☹ ☹ ☹

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