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By rhaenyras_angel

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01. DUNGEONS & DRAGONS
02. DIE VERRรœCKTE AUF DER MAPLE STREET
03. DAS VERSCHWINDEN DES WILL BYERS
04. GRAUSAME NACHT
05. DAS TRAINING IM WALD
06. DIE ANDERE SEITE
07. DAS MONSTER
08. ENDLICH VORBEI
09. WEIHNACHTSABEND
โคน ๐’๐“๐€๐…๐…๐„๐‹ ๐Ÿ - ๐ˆ๐“ ๐Ž๐๐‹๐˜ ๐†๐„๐“๐’ ๐’๐“๐‘๐€๐๐†๐„๐‘
10. MAD MAX
11. HALLOWEEN
12. BASKETBALL
13. DIG DUG
14. NICHT ALLEIN
15. IRGENDWIE BESONDERS
16. DER SCHROTTPLATZ
17. DAS LABOR
18. MIND FLAYER
19. DIE BABYSITTER
20. GAME OVER
21. DIE TUNNEL
22. DER WINTER-BALL
โคน ๐’๐“๐€๐…๐…๐„๐‹ ๐Ÿ‘ - ๐Ž๐๐„ ๐’๐”๐Œ๐Œ๐„๐‘ ๐‚๐€๐ ๐‚๐‡๐€๐๐†๐„ ๐„๐•๐„๐‘๐˜๐“๐‡๐ˆ๐๐† *:๏ฝฅ
23. EIN SOMMER KANN ALLES VERร„NDERN
24. DIE WOCHE IST LANG
25. DER GEHEIMCODE
28. DER STURZ INS UNGEWISSE
29. EINE GEFร„HRLICHE ENTDECKUNG
30. ARZTBESUCH
31. DIE RETTUNG
32. UNTER DROGEN
33. WIEDERVEREINT
34. DIE SCHLACHT VON STARCOURT
35. DAS ENDE IST ERST DER ANFANG
โคน ๐’๐“๐€๐…๐…๐„๐‹ ๐Ÿ’ - ๐„๐•๐„๐‘๐˜ ๐„๐๐ƒ๐ˆ๐๐† ๐‡๐€๐’ ๐€ ๐๐„๐†๐ˆ๐๐๐ˆ๐๐† *:๏ฝฅ
36. DER Hร–LLENFEUER-CLUB
37. VECNAS FLUCH
38. DAS MONSTER & DIE SUPERHELDIN
39. LIEBER BILLY I
40. LIEBER BILLY II
41. DAS NINA-PROJEKT
42. AUF TIEFGANG
43. DAS MASSAKER IM HAWKINS-LAB
44. PAPA
45. HUCKEPACK
ANDERE FANFICS VON MIR

27. DIE LรœFTUNGSCHร„CHTE

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By rhaenyras_angel

1985 | HAWKINS, INDIANA — Die Sonne brach durch die zarten Wolken und tauchte die Dächer der Starcourt-Mall in goldenes Licht, als die Henderson-Geschwister sich am Morgen auf dem Dach versammelten, um den Hintereingang zu beobachten. Sie hielten Ausschau nach verdächtigen Bewegungen und nach dem LYNX-Lieferservice, der vielleicht mehr als nur Pakete transportierte. Nachdem sie eine Weile nichts Verdächtiges bemerkt hatten, kehrten sie in den Lagerraum von Scoops zurück, um Robin und Steve von ihren Beobachtungen zu berichten.

„Mit einer bestimmten Schlüsselkarte kann man das Tor öffnen, aber leider hat der Russen dem sie gehört auch eine richtig fette Knarre", erklärte Dustin mit einem ernsten Gesichtsausdruck.

„Egal, was sich in dieser Halle verbirgt, oder was in den Kartons steckt, es ist ihnen offensichtlich wichtig, dass niemand davon erfährt", fügte seine Schwester hinzu, während sie die Augen zusammenkniff und ihre Gedanken über die möglichen Konsequenzen nachdachte.

Die Atmosphäre am Tisch war angespannt, als die vier versuchten, eine Lösung zu finden. Robin blickte suchend zu (Y/N), während sie ihre Gedanken sammelte. „Aber irgendwie müssen wir da rein", betonte sie.

Steve, der mit seiner Matrosenmütze spielte, warf sie schließlich lässig auf den Tisch und lehnte sich vor. „Naja... ich könnte ihn einfach K.O. schlagen."

„Wen K.O. schlagen?", fragte Robin ungläubig, ebenso wie die anderen.

„Na, den Russen", antwortete Steve ernsthaft. (Y/N) verschränkte skeptisch die Arme vor der Brust und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, während Steve neben ihr saß und sie kurz ansah. „Ich schleich mich von hinten ran, schlag ihn K.O. und nehm mir seine Schlüsselkarte. Ganz easy!"

„Hast du das mit der fetten Waffe nicht mitgekriegt, Karate Kid?", fragte sie sarkastisch nach.

„Doch, (Y/N), natürlich", erwiderte Steve und versuchte, sie von seiner Idee zu überzeugen. „Und genau deshalb würde ich mich von hinten anschleichen."

Dustin und seine ältere Schwester waren sich einig: Die Idee war völlig irre. Dustin wandte sich also nun an Steve: „Ah... dann erzähl doch mal... und sei bitte ehrlich. Hast du jemals eine Schlägerei gewonnen?"

„Okay, das war ein Mal...", begann Steve zu protestieren.

„Zwei. Mit Jonathan", korrigierte ihn Dustin. „Deine Vorstrafe."

„Hör zu das zählt nicht—", versuchte Steve zu argumentieren.

„Wieso zählt das nicht?", hakte Dustin nach. „Für mich sah es so aus, als hätte er dich richtig vermöbelt. Du hattest eine dicke Lippe—"

„Ja, aber—"

„—Und ein blaues Auge!", fuhr Dustin fort.

„Komm schon, ich hab deine Schwester vor... du weißt schon wem... gerettet", verteidigte sich Steve und zog damit die Aufmerksamkeit von (Y/N) auf sich, als er vom Demogorgon sprach.

„Dafür hat sie Billy ausgeknockt", warf Dustin ein und zeigte auf seine Schwester.

„Heilige Scheiße, (Y/N) hat Hargrove ausgeknockt?!", lachte Robin beeindruckt.

„Das war reine Selbstverteidigung, Leute!", betonte sie und versuchte, das Thema schnell zu beenden. „Gewalt ist keine Lösung, und denkt ihr wirklich, dass wir gegen einen 2 Meter Russen eine Chance hätten?"

„Warst du nicht diejenige, die ins Sport-Camp wollte um sich zu verteidigen?", brummte Dustin genervt, dass seine Schwester ihm jetzt in den Rücken fiel.

„Trotzdem will ich es nicht darauf anlegen", protestierte sie. „Und genauso wenig will ich, dass du es tust." Ihr Blick wanderte zu Steve, und sie hoffte, dass er ihre Bedenken verstehen und unterstützen würde. Doch von seiner Seite kam keine Reaktion. Sie wollte einfach nicht, dass einer von ihnen verletzt wurde. Vielleicht sollten sie hier aufhören. Es war zu gefährlich.

Die Unsicherheit hing schwer in der Luft, während die Gruppe überlegte, wie sie weiter vorgehen sollten.

Mit einem aufgeregten Funkeln in den Augen unterbrach Robin die Stille und riss (Y/N) aus ihren Gedanken. Offensichtlich hatte sie sich ebenso intensiv mit der Situation beschäftigt und war zu einer zündenden Idee gelangt. Ohne ein Wort zu sagen, zog Robin (Y/N) energisch zur Theke, wo sie sie mit einer Handvoll Geld aus ihrem und Steve's Trinkgeldglas überraschte.

„Hier, (Y/N)", flüsterte sie aufgeregt „Ich brauche dich auf einer Mission."

Das Geld wechselte geräuschvoll den Besitzer, als Robin ihr ihren Plan enthüllte. Sie sollte in die Stadt zur Bezirksverwaltung gehen und dort nach den Bauplänen der Starcourt-Mall suchen. Mit diesen Blaupausen könnten sie die Lüftungsschächte in- und auswendig kennen und sich so einen strategischen Vorteil verschaffen.

Mit den Lüftungsschachtplänen in der Hand kehrte sie Stunden später zu Scoops-Ahoy zurück und versammelte Robin, Dustin und Steve um sich. Mit ruhiger Stimme erklärte sie die Verbindungen und Details der Pläne, während Steve bereits die Leiter und einen Schraubenzieher in die Hand nahm, um den Schacht zu öffnen. Doch als er die Enge des Schachts sah, zog er skeptisch die Stirn in Falten.

„Also, keine Ahnung, ob hier jemand durchpasst", meinte Steve und blickte zweifelnd auf den engen Zugang. „Es ist echt... super eng."

„Ich pass durch", verkündete Dustin selbstbewusst. „Keine Schlüsselbeine, schon vergessen?"

„Äh, wie bitte?", fragte Robin ungläubig, während Steve von der Leiter sprang, um Dustin Platz zu machen.

„Oh, er ist... er hat so eine Krankheit", erklärte Steve. „Die nennt sich Kreido... irgendwas."

„Kleidokraniale Dysplasie", ergänzte (Y/N) mit einem verstehenden Nicken von Robin.

„Genau...", stotterte Steve und verschränkte die Arme vor seine Brust. „Was sie gesagt hat. Auf jeden Fall, fehlen ihm Knochen und er kann sich verbiegen wie Gumbo."

„Du meinst Gumby?", fragten Robin und (Y/N) gleichzeitig und mussten sich daraufhin gegenseitig angrinsen.

Steve runzelte die Stirn. „Ich bin mir ziemlich sicher, es war Gumbo."

„STEVE, JETZT HALT DIE KLAPPE UND SCHIEB MICH!", brüllte Dustin, dessen halber Körper bereits im Lüftungsschacht steckte. Steve griff nach Dustins Füßen, um ihn hindurchzuschieben, während Robin und (Y/N) gespannt zuschauten.

„Alles, klar dann mal los", sagte Steve und begann zu drücken.

„Drück von hinten, du Idiot!", meckerte Dustin frustriert. „Drück von hinten, am Arsch!"

Verwirrt hielt Steve inne. „Was?"

„Fass mich am Arsch an. Ist doch egal!", schrie Dustin, während er verzweifelt versuchte, vorwärts zu kommen.

Es war ein einziges Durcheinander, als Steve sich gegen Dustins Hintern stemmte und die beiden verzweifelt versuchten, durch den zu engen Schacht zu kommen. Dustin's lautes Meckern hallte wider, während Robin und (Y/N) mit wachsender Verwirrung zu den beiden aufblickten.

„Mach schon!", schrie Dustin, sein Ton voller Ungeduld.

„Ich drück ja!", keuchte Steve, seine Hände fest gegen Dustin's Beine gepresst.

„DRÜCK WEITER!!!", brüllte Dustin. „Fummel doch nicht an meinen Beinen rum!"

„Ich fummel doch gar nicht, ich hab nur keinen Halt", antwortete Steve, außer Atem. Er packte Dustins Beine fester und versuchte, ihn so vielleicht durch den Schacht zu zwängen.

„LOS WEITER!"

„Na dann schieb ich jetzt." Steve holte tief Luft. „Eins... zwei.."

Ein kräftiger Druck folgte, doch das
Ergebnis war enttäuschend. „SCHEISSE!!!", fluchte Dustin. Er steckte immer noch fest.

„Hat es funktioniert?"

„Natürlich nicht, ihr Hirnis!", brummte (Y/N), als sie näher trat. „Komm endlich raus da, Dusty."

Die Situation war ein totaler Wirrwarr. Steve versuchte trotz ihrem Gemecker und Einmischung immer noch, Dustin wie eine Ziehharmonika in den Schacht zu quetschen, während Robin verloren und verwirrt dastand und wahrscheinlich ihr Leben in Frage stellte...

Ein schrilles *DING* erklang, gefolgt von einem weiteren *DING* und noch einem *DING*. Robin wandte sich zum halbgeöffneten Fenster vor dem Laden, als ihr plötzlich eine Idee durch den Kopf schoss.

„Ahoy, Matrosen, Ahoy! Alle Mann an Deck, Ahoy!" rief Erica, die kleine Schwester von Lucas Sinclair, die an der Theke stand. Sie läutete weiterhin mit der nervigen Klingel herum. „Kommt jetzt endlich mal jemand rüber und serviert mir eine Kostprobe?!"

Die vier versuchten, Erica zu überreden, ihnen bei ihrem kleinen Lüftungsschacht-Problem zu helfen, und zeigten ihr den Schacht. Als sie die Leiter wieder hinunterstieg, blieb sie vor ihnen allen stehen und verschränkte die Arme vor die Brust. „Mmmh... Na ja, ich weiß nicht", begann sie und runzelte die Stirn.

„Du weißt nicht, ob du durchpasst?", fragte Dustin, während die anderen sich an die Wand gegenüber von Erica lehnten.

„Oh, ich passe da durch. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich es auch will", entgegnete sie nur.

„Hast du Klaustrophobie?", erkundigte sich Robin.

Ein amüsiertes Schnaufen entwich Erica. „Ich habe keine Phobien."

„Okay, also wo liegt das Problem?", fragte Steve, der neben (Y/N) stand.

„Das Problem ist: Ich habe immer noch nicht gehört, was drin ist für Erica", erwiderte sie und lehnte sich gegen den Tisch vor ihr.

Nachdem sich das Chaos um den Lüftungsschacht etwas gelegt hatte, setzten sie sich alle an einen Tisch im Laden, um Erica mit Eiscreme zu bestechen. „Mehr Karamellsoße! Los los!", rief Erica und huschte Steve eilig zurück an die Theke. Genervt gehorchte er und ließ die anderen mit ihr allein. Was man nicht alles für das amerikanische Heldentum tat...

(Y/N) schnappte sich die Baupläne der Mall und zeigte sie Erica, die neben ihr freudig ihr Gratis-Eis aß. „Na schön, siehst du das? Das ist die Route, die du zurücklegen wirst", erklärte (Y/N) ihr so verständlich und unkompliziert wie möglich. „Dann warten wir, bis die letzte Lieferung rausgeht. Du stößt das Gitter weg, springst runter und öffnest dann die Tür."

„Und ihr seht nach, was in diesen Kisten ist?", hakte Erica nach, während sie einen weiteren Löffel Eis in den Mund schob.

„Richtig, genau."

„Mhm, und ihr sagt, dieser Kerl ist bewaffnet?", fragte Erica und hob skeptisch eine Augenbraue.

„Ja, aber er wird nicht da sein", versicherte Dustin ihr.

„Und was ist mit den Fallen?"

„Was für Fallen?", fragte Robin, bevor Erica von Laserstrahlen und spitzen Stacheln in der Wand erzählte.

„Ich hätte mit dir absolut nicht diese Agentenfilme schauen sollen", seufzte (Y/N) schuldbewusst und klatschte sich innerlich auf die Stirn. Sie erinnerte sich daran, dass sie früher ab und zu auf Erica aufpassen durfte, um sich etwas Taschengeld zu verdienen und bereute es nun.

„Wisst ihr, wie sich euer schwachsinniger Plan für mich anhört?", sagte Erica und schaute die drei mit einem ernsten Blick an. „DAS klingt nach Kindeswohlgefährdung."

Robin versuchte, sie zu beruhigen, und erklärte ihr, dass die vier die ganze Zeit über Funkgerät in Kontakt bleiben würden.

„AH - AH - AH - AH!", unterbrach Erica sie. „Kindes... wohl... Gefährdung!"

„Komm schon, ich war damals deine Babysitterin", versuchte (Y/N) sie zu überzeugen und starrte sie an. „Vertrau mir, dir wird nichts passieren."

„Mhm", summte Erica unbeeindruckt und genoss einen weiteren Löffel ihrer Eiscreme.

In einer Mischung aus Verzweiflung und Entschlossenheit versuchte nun auch Dustin, Erica von ihrer Mission zu überzeugen. Er setzte seinen charmantesten Blick auf und begann mit einem ernsten Ton: „Erica, Hi. Wir glauben, diese Russen planen eine Verschwörung gegen unser Land. Eine ernste Verschwörung. Liebst du dein Land denn nicht?"

Erica hob ihre Augenbrauen und ließ ihren Blick von Dustin zu ihrem Milkshake schweifen, den sie genüsslich schlürfte. „Man kann America, nicht ohne Erica schreiben", grinste sie.

Dustin, etwas verblüfft über ihre Reaktion, runzelte die Stirn, doch versuchte es weiter: „Äh... ja... Seltsamerweise ist das sogar wahr. Also, tu es nicht für uns. Sondern für dein Land. Tu es für deine Mitmenschen. Tu es für America... Erica", beendete er seine Rede mit einem ermutigenden Lächeln.

Erica legte ihren Milkshake zurück auf den Tisch und zuckte zittrig mit den Schultern. „Ouuhhh ich hab richtig Gänsehaut", neckte sie Dustin mit einem breiten Grinsen. „Oh, ja von diesem Shake... nicht von deiner Predigt."

Ein genervtes Augenrollen entwich (Y/N), während Erica ihre Bedingungen für die Hilfe in den Raum warf. Die Atmosphäre war angespannt, und (Y/N) konnte spüren, wie ihre Geduld langsam schwand. Manchmal konnte Erica echt schwierig sein...

„Wisst ihr, was ich an diesem Land besonders liebe?", begann Erica und starrte in die Runde.

„Ausbeutung?", scherzte (Y/N) leicht genervt.

„Kapitalismus!", korrigierte Erica mit einem schelmischen Grinsen. „Wisst ihr, was Kapitalismus ist?", hakte sie nach und sah die anderen drei herausfordernd an. Eins musste (Y/N) ihr lassen: Erica wusste, wie man bekommt, was man will. Die anderen gaben widerwillig Zustimmung und lauschten weiter. „Es bedeutet: hier gilt die freie Marktwirtschaft. Die Menschen werden also nach ihren Dienstleistungen bezahlt, je nachdem, wie wertvoll ihr Beitrag ist. Und ich hab den Eindruck, den Umstand, dass ich klein genug bin für diesen Schacht, ist wahnsinnig wertvoll für euch."

Die drei atmeten kurz tief ein und versuchten, sich zu beruhigen, während Erica weiterredete. „Also, ihr wollt meine Hilfe? Dann sollte dieser USS-Butterscotch der Erste von vielen sein. Und ich spreche hier von Gratis-Eiscreme für den Rest meines Lebens!", verkündete Erica stolz und aß genüsslich die Kirsche von ihrem Eisbecher.

Der Abend legte sich schwer über die Starcourt-Mall, und der Himmel war in ein tiefes Blau getaucht. Dustin, Robin, Steve und (Y/N) kauerten auf dem Dach des Einkaufszentrums und starrten gespannt auf den Hintereingang. Das Licht der Straßenlaternen und Scheinwerfer warf lange Schatten.

„Erica, hörst du mich?", fragte (Y/N) in das Walkie-Talkie, ihre Stimme leise, aber bestimmt.

„Mhm, ich hör dich", kam die Antwort aus dem Lautsprecher. Erica befand sich im Lagerraum von Scoops Ahoy und klang leicht genervt.

„Trägst du die Sachen?", fragte (Y/N) besorgt und hoffte, dass Erica die Schutzkleidung nicht einfach ignoriert hatte.

„Ja, Mami," gab Erica sarkastisch zurück und zog den Helm fester über ihren Kopf. Sie trug Knie- und Ellbogenschützer sowie den besagten Helm, eine Vorsichtsmaßnahme, auf die (Y/N) bestanden hatte. Erica rollte mit den Augen und konnte (Y/N) förmlich spüren, wie sie ebenfalls die Augen verdrehte. „Seid ihr Hirnis in Position?", brummte Erica, ihre Stimme scharf und ungeduldig.

„Ja, hier ist alles ruhig", bestätigte (Y/N) und warf einen letzten prüfenden Blick auf den Eingang. „Du hast grünes Licht."

„Grünes Licht, verstanden!", erwiderte Erica und kletterte die Leiter hinauf. „Beginne Operation: Kindeswohlgefährdung."

„Könnten wir das bitte anders nennen?", fragte die ältere Henderson genervt.

Erica zögerte einen Moment, bevor sie in das Walkie-Talkie sprach. „Wir sehen uns auf der anderen Seite, ihr Hirnis." Mit diesen Worten verschwand sie im Lüftungsschacht, ihr kleiner Körper geschmeidig wie eine Katze.

Die Minuten verstrichen quälend langsam. (Y/N) konnte das Pochen ihres Herzens in ihren Ohren hören, während sie den Hintereingang anstarrte. Sie konnte sich die Szenarien ausmalen – was, wenn Erica stecken blieb? Was, wenn jemand bewaffnet auftauchte? Sie schüttelte den Kopf, um die düsteren Gedanken zu vertreiben, und konzentrierte sich darauf, die Nerven zu behalten.

„Ich bin da!", kam die Antwort endlich, und (Y/N) spürte, wie sich ein Stein von ihrem Herzen löste.

„Und siehst du irgendwas?", fragte (Y/N) sofort, ihre Anspannung nur leicht gemildert.

„Diese langweiligen Kisten, die ihr so spannend findet," antwortete Erica trocken.

„Wachpersonal?", fragte (Y/N) weiter und warf einen Blick zu Robin, die besorgt neben ihr stand.

„Negativ", kam die knappe Antwort.

„Oder Fallen?", fragte Robin, ihre Stimme zitterte leicht vor Nervosität.

„Wenn ich die sehen könnte, wären es ziemlich beschissene Fallen! Meint ihr nicht?", konterte Erica sarkastisch. (Y/N) konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Trotz der angespannten Situation war Ericas Sarkasmus eine beruhigende Konstante.

Ein dumpfes Geräusch ertönte, als Erica mit den Füßen gegen das Gitter des Lüftungsschachts trat. Kurz darauf hörten sie das Kratzen und Schaben, als sie sich in den Raum hinunterhangelte. „Ich bin drin!" verkündete sie triumphierend.

„Oh Gott", murmelte Steve und hielt sich die Hände vor die Augen. (Y/N) konnte die gleiche Mischung aus Erleichterung und Angst in seinen Augen sehen, die auch sie fühlte.

Erica fand schließlich eine Ansammlung von Knöpfen und Hebeln an einer Wand. Mit einem zufriedenen Grinsen betätigte sie die richtigen und öffnete die Türen zum Lagerraum. Stolz trat sie nach draußen und sah zu dem Dach hinauf, wo die vier gespannt auf sie warteten. „Eis umsonst! Für den Rest ... meines Lebens!"

Die Stimmung war angespannt, als die vier das Dach verließen und sich mit gemischten Gefühlen auf den Weg zum Lagerraum machten. Ihre Blicke huschten nervös durch den Raum, während sie sich den Paketkisten näherten, die in der Mitte standen. Steve war der Erste, der eine der Kisten öffnete, und als sie hineinschauten, erwartete sie eine Überraschung.

„Das ist definitiv kein chinesisches Essen", bemerkte Steve sarkastisch, als sie auf ein mysteriöses Teil starrten, von dem keiner eine Ahnung hatte. „Ihr solltet lieber Abstand halten", sagte er. Seine Worte waren von einem Hauch von Warnung begleitet, als er einen der Griffe zu ergreifen schien, um es näher zu untersuchen. Robin und (Y/N) bewegten sich instinktiv einen Schritt zurück, und sie achteten darauf, dass Erica ihnen folgte.

Dustin blieb jedoch unbeirrt neben Steve stehen. „Nein."

„Doch", antwortete Steve und schob Dustin mit dem Arm beiseite. „Geh bei Seite."

„Dusty, komm hier rüber", warnte (Y/N) besorgt.

„Hör auf deine Schwester!", meckerte Steve.

„Nein!", schrie Dustin entschlossen. „Gehst du in den Tod, geh ich mit."

Genervt stöhnte seine Schwester auf und rollte mir ihren Augen. „Grüß Miez von mir", scherzte (Y/N) und wies auf die tote Katze hin, die Dustin's Demo-Hund Dart letzten Sommer gefressen hatte.

Steve antwortete nicht auf Dustin's Bemerkung und widmete sich stattdessen der Kiste. Als er den Griff drehte und langsam eine Art Kapsel mit grüner Flüssigkeit herauszog, war die Verwirrung greifbar. „Was zur Hölle?"

„Was ist das?", fragte Robin angeekelt, während sie auf den Dampf starrte, der das Grün umhüllte. Doch bevor sie weiter reden konnte, wurden sie von einem lauten Ruck unterbrochen.

„War ich das nur oder hat sich der Raum bewegt?", fragte Dustin, während alle an die Decke starrten.

„Also doch eine Falle", flüsterte Erica, die neben (Y/N) stand. Die Geräusche hörten nicht auf, und die beiden älteren Mädchen der Gruppe versuchten, logisch zu handeln.

„Weißt du was?", begann Robin und schnappte sich das grüne Zeug aus Steve's Händen. „Wir nehmen das einfach und verschwinden."

„Ganz deiner Meinung, Rob", stimmte (Y/N) zu und nickte zustimmend. „Macht die Türen wieder auf."

Dustin rannte zum Schalter und drückte auf die Knöpfe. „Auf welchen Knopf muss ich drücken, Erica?"

„Drück einfach den verdammten Knopf, Hirni!", meckerte sie.

„Aber welchen?", entgegnete er. „Ich drücke doch schon auf den verdammten Knopf."

„DRÜCK EINFACH AUF TÜR ÖFFNEN!", schrie sie, und bei Steve, Robin und (Y/N) breitete sich inzwischen immer mehr und mehr Panik aus.

„Dustin. Ich will sofort hier raus!"

„Alter, drück den scheiss Knopf!", sagte Steve und näherte sich Dustin und tippte selber auf die verschiedenen Knöpfe. „Mach Platz."

„Es geht einfach nicht."

„Geh, weg."

„Probier doch selber."

Die beiden stritten weiter und drückten wahllos auf die Knöpfe, bis sie von einem erneuten Krach unterbrochen wurden. Eine rote Wand fuhr herunter und blockierte den Ausgang. Der Raum wurde plötzlich dunkler, und bevor sie es realisierten, stürzten sie in die Tiefe.

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