BETRAYAL

By AlloraFiore

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Triggerwarnung! Das Buch spricht Themen wie Missbrauch, häusliche Gewalt, Drogenkonsum, SVV, Suizid und psyc... More

R Y O U
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XLIII
S O R A Y A
C A S T - I N T E R V I E W
C A S T - A N S W E R S

XI

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By AlloraFiore

× 23 Days ×
× Aya ×

Was ist demotivierender als ein Partner, der das Hirn eines Genies besitzt? Korrekt, so gut wie nichts.

In den letzten 7 Tagen haben Kian und ich sagenhafte 5 weitere Fälle gelöst. Unter anderem ging es um Diebstähle. Auch wenn ich 2 von diesen 5 gelöst hatte, kam ich nicht wirklich darauf klar, wie logisch und rational Kian denken konnte. Um ehrlich zu sein, empfand ich gewissen Neid. Meine Güte, warum hatte sich Gott nicht mehr Mühe bei der Kreation meines Gehirns gegeben? An dem Kians musste er wohl mehrere Tage gesessen haben.

Ich muss aber erwähnen, dass ich den letzten Tagen vieles gelernt habe. Sei es von Kian oder allgemein. Es fällt mir einfacher, Muster zu erkennen. Mit Mustern meine ich gewisse Hinweise auf Täter und Opfer. Dieses neue Wissen würde aber niemals genug sein für dieses Monster, das in den letzten 7 Tagen alles zwischen seinen Klauen zerrissen hat. Der Serienmörder, laut Recherchen kein Amerikaner und definitiv psychisch erkrankt, hat die zwölf Leben von anderen Beamten beendet. Zwölf Leben in nur einigen Tagen.

Es juckte mir ziemlich in den Fingern. Wie gerne wollte ich doch bei diesem Fall mithelfen. Das konnte wahrscheinlich niemand nachvollziehen. Ich hatte diesen Wunsch gegenüber Kian erwähnt und der meinte, dass er auch liebend gerne an diesem Fall arbeiten würde. Und seien wir mal ehrlich, er wäre der perfekte Kandidat dafür. Wenn es jemand schaffen würde, dieses Monster ausfindig zu machen, dann am ehesten er.

Wir chillten gerade an unseren Schreibtischen und warteten auf Haze, die uns gleich unseren neuen Fall überreichen würde. Und scheiße, ich hoffte so sehr auf diesen Serienmörder-Fall. Valeria und Morris bekamen es nämlich einfach nicht auf die Reihe. Auch Profis, die schon seit längerer Zeit hier arbeiten, kamen nicht weiter und es deutet alles darauf hin, dass wir in näherer Zukunft hier alle zusammen an dem Fall arbeiten müssen.

«Also» Haze trat an unsere Tische und mir fiel auf, dass sie keine Akte bei sich trug. «Es kann so nicht weitergehen. Laut den Berichten anderer Polizei-Stationen steuert dieser Typ auf unsere zu und wir können nichts mehr riskieren. Alle Teams, also auch ihr zwei, werden sich nun vollkommen auf diesen Fall konzentrieren. Jeder Kopf zählt.» Auch, wenn ich mir das gewünscht hatte, formte sich ein Kloß in meinem Hals und mit Anstrengung schluckte ich diesen herunter. «Bitte wendet euch an Valeria und Morris. Diese können euch in den Fall einführen und wichtige Akten und Hinweise zukommen lassen. Wenn ihr etwas herausfindet, leitet ihr es sofort an mich oder McCloud weiter.» Sie ließ uns gar nicht zu Wort kommen und verschwand mit großen Schritten in ihrem Büro.

Kians Seufzen holte mich zurück in die Realität und ich konnte zusehen, wie er sich aus seinem Stuhl drückte. «Na endlich. Jetzt haben wir den Fall, der nur darauf wartet von uns gelöst zu werden.» Ich erinnerte mich daran, dass er es gezielt auf diesen Mörder abgesehen hatte, und machte mir eine mentale Notiz.

Ich musste dafür sorgen, dass Kian nicht zu weit gehen würde. Man wird ihn immer wieder daran erinnert müssen, dass er diesen Job nicht zu persönlich nehmen soll. Das war nun meine Aufgabe, denn ich war wohl eine der wenigen, die überhaupt wusste, was mit seiner Familie passiert war.

Ich folgte meinem Kollegen und zusammen gingen wir zu den Arbeitsplätzen von Valeria und Morris. Sie beide saßen an ihren Tischen, über Dokumente und Mappen gelehnt. Bilder waren auf den Tischen verteilt und ich musste mich fast übergeben, als ich realisierte, was die Bilder darstellten: Die Opfer des Killers.

«Ihr sollt uns in den Fall einführen», meinte Kian und ließ sich in einen Stuhl neben Morris fallen. Dieser sah auf und nickte schweigend. Man konnte ohne viel Mühe erkennen, dass er mit allem überfordert war. Valeria sah etwas blasser als sonst aus, aber ich wollte nichts sagen. Vielleicht trug sie heute einfach etwas weniger Make-up. Das war auch gar nichts Schlimmes, ich trug heute auch keins. Sie blieb, im Gegensatz zu Morris, ganz still und ich setzte mich neben sie.

Vor ihr war ein Bild einer jungen Frau, die eine Schere in der Mitte ihrer Stirn stecken hatte. «Sie hat das Telefon abgenommen und Sekunden später jagte jemand oder eher etwas ihr diese Schere in den Kopf», erklärte sie mir leise und ich schluckte unbeholfen. Ich war mir nicht mehr so sicher, ob ich diesen Fall wirklich lösen oder einfach nur genauer unter die Lupe nehmen wollte. «Diese vier standen alle an einer Kaffeemaschine, welche explodierte.»

Morris schob uns ein weiteres Bild entgegen, doch Kian nahm es mir schnell wieder aus der Hand, da es unmenschliches abzeichnete und er sich wahrscheinlich daran erinnerte, wie ich auf den Fall, den wir live miterlebt haben, reagiert hatte. «Was habt ihr über ihn herausgefunden?» Kian zog ein Dokument zu sich und überflog den Text, immer noch wartend auf Morris Antwort. Valeria kam ihm zuvor. «Er trägt eine Maske. Hier.»

Sie schob ein ganz verzogenes und verschwommenes Bild zu uns rüber. Auf diesem konnte man sehr schwer einen Schatten erkennen. Was man aber gut sehen konnte, waren die Umrisse einer weißen Maske, die nur die Augen der Person freigaben. «Ist das der einzige Hinweis?» Kian langte nach dem Bild und sah es sich ganz genau an. «Er weißt keinerlei Muster auf. Seine Angriffe sind wahllos. Man weiß nur, dass er es auf uns abgesehen hat. Mehr nicht. Außerdem hinterlässt er keine Spuren. Nichts.»

«Das kann nicht sein», widersprach der Aschblonde. «Es gibt immer Dinge, die übersehen werden können, aber wenn er sie übersieht, kann es schnell sein, dass auch wir sie nicht bemerken.» Ich musterte sein Profil und hoffte darauf, dass er irgendeine Idee hatte, wie wir das alles angehen sollten.

Er spürte meine Augen auf ihm ruhen und sah mir mit verspieltem Glitzern in seinen entgegen. Die letzten 7 Tage waren die reinste Qual für mich. Ich konnte ihn nicht anschauen, ohne mehr sehen zu wollen. Es baute sich exponentiell eine Spannung auf, die wir beide zu spüren schienen und ich wusste nicht, wie lange der Pfeil noch gespannt bleiben würde, bis er mit voller Wucht in die Luft flitzen würde.

Unbewusst biss ich mir auf meine Unterlippe und wandte meinen Blick von ihm ab. Er war mein Arbeitskollege. Nicht mehr und nicht weniger. Auch, wenn die Verlockung verdammt groß war. Diese Versuchung bekam auch er zu spüren.

Weil ich Kians Blick ausweichen wollte, fiel meine Aufmerksamkeit auf Valeria, die sich erschöpft die Stirn hielt. Sie atmete laut und schnell. Ihr Blick war gesenkt und mein manchmal viel zu großes Herz, das wegen Kian schon so oder so etwas schneller schlug, brachte mich dazu, ihr meine Hand auf ihre Schulter zu legen. «Alles okay? Brauchst du Wasser?» Ihre Augen trafen auf meine und blickten dann wieder zu den Bildern der Opfer. Ohne Zweifel war es für sie zu viel.

Ich schob alle Bilder zusammen und legte sie in eine Mappe. Diese gab ich Morris und auch er sah seine Teampartnerin besorgt an. «Schon okay. Mir ist nur etwas schwindlig.» Ich wusste nicht, ob ich mir das nur einbildete, aber sie schien nach Kians Blick zu suchen. Sie hoffte auf Fürsorge seinerseits, aber er las sich konzentriert einen Text durch und schob mir eine Wasserflasche hin. «Sie soll was trinken, sonst bricht ihr Kreislauf noch zusammen. Am besten isst sie noch etwas kleines», murmelte er und sah nur ganz kurz von dem Text auf.

Dankbar nickte ich, auch wenn er es nicht sah. «Hier, trink was und Morris, bring sie doch nach Hause. Ihr beide seid richtig erschöpft. Der Serienmörder wird auch noch morgen da sein. Ruht euch beide erst mal aus. Kauft euch was zu essen auf dem Nachhauseweg.» Ich wartete auf ein Nicken von Valeria, doch sie zuckte bloß mit den Schultern. Morris kam meinen Anweisungen gerne entgegen und ging mit seiner Partnerin zur Garderobe.

«Respekt.» Kians Stimme ließ mich wieder zu ihm blicken und seine Augen trafen auf meine. «Sie mag dich nicht wirklich, aber du kümmerst dich trotzdem um sie. Dein Herz ist zu groß, Evans.» Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf. «Ist meins zu groß oder deins zu klein?» Elsa lachte auf und räumte alle Unterlagen sorgfältig weg. «Wer hat gesagt, dass ich ein Herz habe?»

Ich konnte es nicht vermeiden meine Augen zu verdrehen und ich stoß ihn spielerisch an, als wir uns nebeneinander vor seinem Schreibtisch befanden. Es ging auf den Feierabend zu, weshalb sich die Station langsam leerte. In unserem Abteil, bei den Lernenden, waren nur noch wir und drei andere anwesend, die gelassen bei der Garderobe standen und sich miteinander unterhielten.

Neben der Garderobe stand dieser komische Kasten, der verdammt alt schien. Er hatte so gefährlich spitze Nieten an seinen Außenwänden und ich fragte mich schon seit unserem ersten Tag hier, was wohl passieren würde, würde jemand in das Teil hineinrennen. Da wäre sicherlich mehr als nur ein Auge kaputt.

«Du? Kein Herz? Ich kann es ganz laut schlagen hören», zog ich ihn auf, weil ich mir im Klaren war, dass auch ich einen gewissen Effekt auf ihn hatte. «Ach echt?» Er kam einen Schritt auf mich zu und sah auf mich herab. Das Blau in seinen Augen jagte mir einen eiskalten Schauer den Rücken hinunter und instinktiv packte ich seinen Unterarm.

«Abstand. Wir befinden uns an unserem Arbeitsplatz», hauchte und ich konnte es nicht glauben. Wieder tat ich es, natürlich wie immer unbewusst: Ich flirtete mit ihm. «Falsch, du befindest dich an meinem Arbeitsplatz», atmete Kian und drängte mich vorsichtig, aber bestimmt nach hinten, bis ich die Kante seines Schreibtisches an meinem Hintern spüren konnte.

Well That escalated quickly

Auch Kian schien das zu bemerken, aber wir beide wagten keinen Rückzieher. Langsam, quälend langsam, neigte er sich zu mir herunter und fraß meine Lippen beinahe mit seinem Blick auf. Ich konnte nicht anders und biss mir auf meine Unterlippe. Seine Augen ließen meine Knie weich werden. Wie tat er das? Konnte ich das auch? Mein Griff um seinen Unterarm wurde fester und ich wollte ihm gerade sagen, dass ich meinen Mantel aus meinem Büro holen sollte, als ein lauter Schrei ertönte.

Wir beide schreckten voneinander zurück und liefen in Richtung aus der der Schrei gekommen, aber mittlerweile wieder verstummt war. Wir mussten nicht weit gehen, denn beim Eingang meines Büros, nur zwei Meter von meinem Schreibtisch entfernt, breitete sich eine Blutlache aus.

Ein Herr, wahrscheinlich gehörte er zum Reinigungspersonal, lag dort am Boden. Die Augen weit aufgerissen und wie auch sein Mund, doch seine Brust hob und senkte sich längst nicht mehr. Kian realisierte schnell, was geschehen war, und wagte es, sich dem Herrn zu nähern.

Darauf bedacht keine weiteren Fallen, die vielleicht hier sein könnten, auszulösen, nahm er nur kleine Schritte und beim wahrscheinlich toten Mann angekommen, tastete er nach einem Puls. Er ließ seinen Kopf fallen, als er seufzte, «Kein Puls.»

Mir stockte der Atem und die anderen Leute des Reinigungsteams konnten es ebenfalls nicht glauben.

Eine Falle. Von ihm. Genau vor meinem Büro. Für mich bestimmt gewesen. Die einschneidende Schnur um seine Kehle hätte mir das Leben nehmen sollen. Aber ich stand hier und lebte.

Er wollte sie töten? Oha... WAS?!

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